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Alt 30.03.2007, 19:26
Benutzerbild von Antje
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 18.02.2005
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Beiträge: 1.291
Standard Gefährlicher Jagdtrieb

Nachdem ich Paula kürzlich über den Klee gelobt habe, folgte kurz darauf der Schlag mit dem Hammer...
Als ob man bei Paula einen hebel umgelegt hat, jagt sie Traktoren, Autos oder LKWs - bisher nur auf unseren Feldwegen.
Das Verhalten zeigte sich ansatzweise bereits vor einem Jahr. Ich habe dieses bemerkt und dagegen angearbeitet (Schleppleine, Futterbeutel, Ablenkung...das volle Antijagdprogramm). Die Schleppleine habe ich langsam ausgeschlichen.
Vor einigen Tagen ist sie aus meinem Rücken `raus übers Feld gelaufen (ca. 50m) um dort einen Traktor mit angehängtem Pflug zu jagen. Als ich auch kurz darauf ihr fixieren von vorbeifahrenden Autos bemerkte, habe ich sie wieder an die Schleppleine genommen.
Heute habe ich sie wieder am Rad laufen gehabt. Sie ist bisher immer dicht bei mir geblieben, da sie die Erfahrung gemacht hat, daß ich sehr schnell wiet weg bin oder ganz weg bin, wenn sie nicht aufpasst...
Heute hat sie leider einen Lkw hinter uns wahrgenommen, den ich absolut nicht bemerkt habe - es war windig auf dem Feld und der LKW kam hinter einem Hügel vor.
Sie drehte sofort um und jagte dem Fahrzeug hinterher, lief schräg davor und versuchte ansatzweise zwischen den Achsen durchzukommen...Ich habe den Hund nur noch tot gesehen, habe gebrüllt was das Zeug hält. Relativ zügig kam sie auch wieder zu mir und setzte sich mit einem Unschuldsblick neben mich; war für sie ein riesen Spass. Ich stand heulend und geschockt in der Pampa...
Nun ist guter Rat gefragt. Wie gehe ich am besten vor. Wieder komplett Schleppleine? Habe die Befürchtung, mich da auf einem schmalen Grad zu bewegen. einmal Schleppleine, immer Schleppleine. Wollte ich eigentlich vermeiden.
Futter nur noch aus der Hand? Soll ich das Supersignal aufbauen? Dauert ewig bis das sitzt... Ebenso das Down, was mir auch zuviel Druck am Hund ist. Aber vielleicht notwendig.
Bin jetzt dankbar für jeden Austausch mit hierin (leider) erfahrenen Fories.
Zum Experimentieren ist mir die Sache zu gefährlich. Noch einmal so viel Glück wie heute werden wir nicht noch mal haben!!!
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  #2 (permalink)  
Alt 31.03.2007, 09:58
Benutzerbild von Conner
Fürst / Fürstin
 
Registriert seit: 07.12.2005
Ort: Krefeld
Beiträge: 1.773
Standard

Arme Antje, arme Paula ! Wir sind da leider seeehr erfahren, der Paul und ich.
Ob es am Namen liegt.....?

Ich glaube, nach nun 1,5 Jahren Kampf dagegen, daß es keine Patentrezepte gibt. Die Schleppleinenversion ist mit einem 90 kg Hund eher nicht praktikabel. Habe auch schon alles durch, Leckertasche, Spray-Commander,Superpfiff - usw usw usw usw

Bei ihm trat es auch erst mit etwa 15 Monaten auf. Nie einen Jagderfolg gehabt.

Hört Paula denn noch wenn Du es rechtzeitig sehen würdest ? Paul ist blind, taub und gefühllos in seinem Wahn. Er hört sonst beim ranrufen gut aber wenn ich eine Sekunde zu spät bin ist er weg wenn er etwas sieht.

Da er sonst auch sehr hektisch war bin ich nach einem langen Weg bei einem Homöopathen gelandet, mit dem ich zusammen mit einem sehr guten Trainer zur Zeit weiterarbeite. Paul startete zum Schluß auch los wenn ich am anderen Ende der Leine hing (riss sich los, drückte sich unter Zäunen durch, stand bei Omis auf der Terrasse ) - hatte hier auch mal berichtet.

Er bleibt jetzt also an der Leine und ich suche gezielt diese Reizpunkte auf (flatternde Folie, Erdhubbel auf dem Feld (!!!!!) - alles wo man ins Weite gucken kann, Hundefiguren vor Haustüren - es wechselt auch öfter....)
Wenn er losschießen will hindere ich ihn daran (mit aller Kraft ) und gehe dann laaaangsam auf das Ziel zu. Die Homöopathie hat doch soviel gebracht, daß er gelassener ist, ich gelassener bin und wir wieder überhaupt am Feld spazieren gehen können.

Weitermachen weitermachen weitermachen - denn ich möchte auch nicht, daß er sein Leben an der Leine verbringt.

Wenn ihr mit der Schleppleine arbeiten könnt ist das doch super. Versuch doch mal mit Schleppleine Trekker, LKWs etc. gezielt zu suchen und dann den "längeren" Arm zu haben wenn sie los will. Ich drück Euch ganz doll die Daumen ! Berichte bitte mal wie es bei Euch weitergeht.

Liebe Grüße
Annette + Paul
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  #3 (permalink)  
Alt 31.03.2007, 20:57
Benutzerbild von Anne
Kaiser / Kaiserin
 
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Beiträge: 2.784
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Wenn er losschießen will hindere ich ihn daran (mit aller Kraft )

Wollte mich dazu im Forum ja nicht äußern. Nur solche Ratschläge kann man so nicht stehen lassen. Conner, was du da machst ist das schlimmste Fehlverhalten der Hundebesitzer überhaupt. Der Hund zeigt dir permanent den Stinkefinger und du setzt dem nichts anderes als Homöopathie und Zugkraft entgegen.
Wie lange hast du mit Sprayhalsband, Leckertasche ect. gearbeitet?
Frage dich mal, warum der Hund alles andere interessanter findet als dich.
Daran mußt du arbeiten, dann klappt der Rest auch.
Jagdverhalten ist ein selbstbelohnendes Verhalten, abtrainieren kann man Jagdtrieb nicht, nur umkonditionieren, dem Hund eine Ersatzhandlung ermöglichen.
Ich hoffe ja, Katharina hat noch Ratschläge für Antje.
__________________
Gruß Vom Acker

Anne & Co.


In Blues we trust, Blues will never die
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  #4 (permalink)  
Alt 01.04.2007, 07:58
Benutzerbild von Antje
Kaiser / Kaiserin
 
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Beiträge: 1.291
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Hallo Anne,

Zitat:
Frage dich mal, warum der Hund alles andere interessanter findet als dich.
Na eben das übberrrascht mich ja ein wenig. Paula hat auf den Spaziergängen immer Programm: Schnüffelspiele, Nasenarbeit, Spieleinlagen, unter Signalkontrolle in Mäuselöcher buddeln...
hhhmmm - muß ich wohl ansetzen und etwas ändern.

Zitat:
Jagdverhalten ist ein selbstbelohnendes Verhalten, abtrainieren kann man Jagdtrieb nicht, nur umkonditionieren, dem Hund eine Ersatzhandlung ermöglichen.
Yep, genau an dem punkt waren wir vor etwas mehr als einem Jahr und haben sehr daran gearbeitet. Wahrscheinlich hat sich da bei mir etwas Nachlässigkeit eingeschlichen, was das Frettchen gnadenlos ausnutzt...
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  #5 (permalink)  
Alt 01.04.2007, 09:16
Benutzerbild von Conner
Fürst / Fürstin
 
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Beiträge: 1.773
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Ja Verhalten hat viele Fazetten und mit Standardprogramm und Schlagwörtern ist es leider nicht immer getan.
Freue mich wenn es bei Dir klappt.

Nicht aufgeben !

Liebe Grüße
Annette
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  #6 (permalink)  
Alt 01.04.2007, 10:34
Benutzerbild von Anne
Kaiser / Kaiserin
 
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Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 2.784
Standard

Antje,

denke dir Spiele/Beschäftigungen aus, die DU mit dem Hund machst. Du agierst, DU bestimmst das Spiel, der Hund muß auf dich achten, muß dich beobachten, muß dir gegenüber aufmerksam sein. Bringe ihr "Quatsch" bei, ob mit oder ohne Clicker ist wurscht. Trainiere täglich auf Spaziergängen die benötigten Grundkommandos. Mach ein Med-Training, egal was du machst, nur sorge dafür, dass DU der Mittelpunkt der Beschäftigung bist. Konzentrierte "Kopfarbeit" lastet den Hund mehr aus, als eine Std. Freilauf.
__________________
Gruß Vom Acker

Anne & Co.


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  #7 (permalink)  
Alt 01.04.2007, 17:49
Benutzerbild von Hannelie
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Idee

Hallo Antje,

verstehe, das kann einem schon ganz schön den Spaß nehmen!!

Auch auf die Gefahr hin, das mich einige hier teeren und federn, versuch´s doch mal mit einem Eimer Wasser. Wie, Eimer Wasser?? Na ist doch ganz einfach.

Du simulierst, mithilfe eines Freundes, genau so eine Situation. Dieser soll eines der "Lieblingsfahrzeuge" von Paula fahren. Also: Ihr geht lustig eure Runde und plötzlich taucht der Freund, möglichst mit Beifahrer, auf, Fenster heruntergekurbelt und sobald Paula am Objekt ihrer Begierde ist, kriegt sie einen ordentlichen Schwall Wasser ab. Spätestens beim zweiten Mal wird sie´s lassen.

Also, Versuch macht kluch!!

Berichte mal.

Hannelie
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  #8 (permalink)  
Alt 01.04.2007, 20:20
Benutzerbild von Simone
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Standard

Hi Antje,

Jagdtrieb ist etwas furchtbares.... Oso war der Meinung, ein Jagdhund zu sein. Ich habe auch eine Zeit lang mit Schleppleine gearbeitet, was nicht wirklich geholfen hat. Er hat es auch immer geschafft, dass er seine Füße auf der Leine hatte und sie durch die Leine wund gerubbelt waren . Frag nicht, wie er das geschafft hat...

Oso hatte zudem recht wenig Interesse an einem Spiel mit mir und noch weniger Interesse an Leckerlis. Er war einfach ein sehr eigenwilliger Kerl, was die Erziehung deutlich schwieriger machte im Verlgeich zu meinen verfressenen und verspielten Mädels. Ich habe mit ihm sehr intensiv an dem Grundgehorsam gearbeitet und konnte ihn am Ende vom Jagen abhalten, SOLANGE ich ihm 100 %ige Aufmerksamkeit entgegen brachte. Dann habe ich nämlich frühzeitig bemerkt, dass er einen Geruch aufgenommen hat und zu diesem Zeitpunkt war er noch ablenkbar und abrufbar. Falls ich beim Spaziergang (im Wald) aber mit Freunden unterwegs war und ich ihn somit nicht ständig im Blick hatte, mußte Oso an der Leine bleiben. Auf freien Feldern konnt ich ihn auch so laufen lassen, aber im Wald benötigte er immer die volle Wachsamkeit von mir. Verloren hat er seinen Jagdtrieb nie.
__________________
LG Simone
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  #9 (permalink)  
Alt 02.04.2007, 14:57
Benutzerbild von Anja
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Meine Bekannte hat mit ihrem Staffmix genau das gleiche Problem.
Mittlerweile ist es bei Ihm vollkommen egal wo wir laufen, ob Wald- Wiese oder Feld er läuft nur noch unter Hochspannung und kann nicht mehr abgeleint werden...sehr zum Leid von meinem Murphy (der bis jetzt, toi toi toi keinerlei Jagdtrieb zeigt) da jetzt spielen nur noch im eingezäunten Gelände erfolgt.

Hat jemand gute Erfahrung mit den speziellen Sprayhalsbändern gemacht, sie spielt nämlich mit dem Gedanken sich ein solches anzuschaffen.

Lg Anja
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Lg Anja & Murphy
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  #10 (permalink)  
Alt 03.04.2007, 18:08
Benutzerbild von Antje
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Beiträge: 1.291
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Melde mich hier mal kurz, da ich z.Zt. nicht sehr viel Zeit habe.
Arbeite im Moment einen "Trainingsplan" für Paula aus. Führt darauf hinaus, was Anne schon angesprochen hat: ich versuche, das Verhalten umzukonditionieren. Wenn es ideal läuft, gibt es ein Abbruchsignal, darauffolgend eine Ersatzhandlung.
Soviel schon mal: es wird noch mehr Arbeit und noch zeitintensiver als bisher.
Und ich habe mir schon so viel Mühe mit dem Hund gegeben - ist schon fast frustrierend...
Wünsche den anderen Gremlinbesitzer nur, nicht irgendwann einmal vor dem gleichen Problem zu stehen; insbesondere den Gremlinbesitzern die noch nicht über genügend Erfahrung verfügen.
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