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  #1 (permalink)  
Alt 13.12.2019, 11:54
Benutzerbild von bulldoZer
Graf / Gräfin
 
Registriert seit: 16.11.2019
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Reden Mein nonverbales Praxis-Seminar

Ich habe Anfang des Jahres ein Praxis-Seminar zur „nonverbalen Kommunikation“ Mensch/Hund mitgemacht.
Außer mir waren 9 weitere Teilnehmer mit verschiedenen Hunderassen am Start: ( Jack-Russel, Yorki, Weimeraner, Aussie, Dackel, diverse Mixe …alles kleiner, zarter und hibbeliger….)
Das Seminar, fand in einer Reithalle statt. – Die Stühle für die Teilnehmer waren in einem Halbkreis, recht nah, nebeneinander gestellt. Ich habe mir also zielstrebig einen Außenplatz sichergestellt und erst einmal (natürlich nach der kurzen Begrüßung) einen Meter und paar zerquetschte Distanz-Radius geschaffen. Für unsere Wohlfühlzone. – Dabei hat man den Bär ohnehin schon kritisch beäugt…vielleicht auch mich? Ich habe also seine Unverträglichkeit ausgesprochen und freundlich darum gebeten – uns ein bisschen Abstand zu gönnen. Das hat auch prima geklappt.
Jede Übung wurde theoretisch besprochen, Fragen eruiert, anschließend reihum von den Teilnehmern einzeln vorgeführt bzw. umgesetzt. Je nach Erfolg wurden Fehler besprochen.
Die Übungen wurden in unterschiedlicher Form umgesetzt. – Ich habe dort für mich feststellen können, dass aus unserem privaten Training, im Alltag, viele Übungen einfach so mitlaufen, und man diverse Körperhaltungen und Handzeichen sowieso benutzt.
Natürlich habe ich mich gefreut, dass alles trotz der Anwesenheit der anderen Hunde für den Bär ohne Zwischenfälle umzusetzen war. Da hatte ich vorher echte Bedenken. Ich war schon ein bisschen stolz.
Die Übungen wie Fuß gehen mit Blick-Kontakt, den Hund hinter sich in Warteposition bringen – weiter gehen und wieder ins Fuß holen, absitzen, ablegen, an Futter vorbeigehen/davor ablegen, um oder über diverse Hindernisse gehen etc. alles easy.
Da hatten viele Teilnehmer Probleme dem Hund klar zu machen was erwünscht ist. Jeder fand sein persönliches Defizit. – Bis dahin sind wir ganz gut weggekommen.
Dann kamen wir an die letzte Übung, in der der Hund in einer Markierung „einzuparken“ war. Absitzen und Bleiben. Der Halter musste sich 10-20 Schritte mit dem Rücken zum Hund entfernen. Der Hund sollte im günstigsten Fall, aufmerksam warten. Dann erfolgt der Abruf mit reiner Körpersprache.
Einparken, sitzen, warten – abrufen auf Entfernung. Fand ich eigentlich ganz einfach….
Ich habe meinen Bär eingeparkt – Check – Einmal in die richtige Richtung gedreht – Check – Stop – Sitzt – Check – läuft ja heute …dachte ich so für mich. Guter Dinge habe ich die 20 Schritte getan, mich umgedreht und sehe in meinem Bollerkopf die konzentrierte Aufmerksamkeit. Also habe ich, aus der Entfernung, eine einladende Handbewegung, wie alle anderen vor mir, ausgeführt. – Mein Hund Glotzkowski hat mich im Blick. – Er bewegt sich aber kein Stück. (Er sah so lustig aus, dass die anderen Teilnehmer hörbar schmunzelten). Ich tief Luft geholt – und meine einladende Handbewegung mit dem ganzen Arm ausgeführt. Nix. In der Reithalle alles still – Mein Hund sitzt mit einer Körperspannung wie eine Statue - nicht mal gezwinkert.
Ok…Ich beide Hände nach oben und gewedelt wie ein Clown. – Die Reaktion meiner Betonelfe – er schaut rechts, er schaut links. Er schaut wieder mich an, mit dem Fragezeichen im Blick – echt jetzt - du meinst mich?!?...(alles lachte …ich mit)… Er hat sich gestellt…immer noch unsicher schauend, ob
er richtig liegt…den Blick fest auf mich gerichtet – als wäre ich der einzige Mensch in der ganzen Halle. Ich also einen peinlichen Affentanz aufgeführt – von einem Ohr zum anderen gegrinst – und mit beiden Armen geschlackert als hätte ich die Motten - einladend meine Arme zu mir geführt… er fängt an zu wedeln... sonst nix.

Da habe ich nonverbal leider nicht mehr ausgehalten, mich mit offenen Armen hingekniet und gepfiffen … Rekordverdächtig ist die kleine Wuchtbrumme artig losgerannt – vor mir abgebremst und mit dem ganzen Körper begrüßt als hätte er mich Monate nicht gesehen.
Wenn einfach – einfach wäre.
Im Großen und Ganzen kann ich jedem so ein Seminar empfehlen – es war schon schön.
Fazit für mich: ich labere zu viel mit meinem Hund - und meistens versteht er mich ohne große Worte
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  #2 (permalink)  
Alt 13.12.2019, 12:19
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 07.06.2011
Beiträge: 1.136
Standard AW: Mein nonverbales Praxis-Seminar

Jaja, wenn man sich einmal in Sicherheit wiegt.

Mit unserer Krötenbande hatten wir zum ersten Mal den Kontakt zu Nonverbal und es war für uns die beste Methode, also absolut passend fur unser Rudel. Die ersten Stunden sehr befremdlich, weil wir auch ständig unsere Hunde vollquatschen. Nachdem wir aber bemerkten wie sich plötzlich das Verhalten und die Beziehung positiv änderten, versuchen wir uns zu beherrschen.
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  #3 (permalink)  
Alt 13.12.2019, 13:43
Fürst / Fürstin
 
Registriert seit: 12.08.2016
Beiträge: 332
Standard AW: Mein nonverbales Praxis-Seminar



Hört sich gut an...und das Schmunzeln konnte auch ich mir nicht verkneifen.

VG Amèlie-Malu
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  #4 (permalink)  
Alt 20.12.2019, 05:32
Benutzerbild von Grazi
Gremlinfanatischer Mod
 
Registriert seit: 21.04.2005
Ort: Bonn
Beiträge: 29.416
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Standard AW: Mein nonverbales Praxis-Seminar

[Anmerkung Mod: Habe das Thema mal ins richtige Unterforum verschoben]

Das Seminar klingt wirklich gut, allerdings habe ich Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie man ALLES nonverbal hinbekommt, vor allem auf Entfernung... wenn der Wauz einem den Rücken zukehrt.

Wo sind die Grenzen? Wird ein Pfiff, ein Schnalzen, ein Grummeln als verbale Äußerung betrachtet?

Die meisten Signale, die wir verwenden, sind mit einem Handzeichen verknüpft und ich benutze unterwegs und im Training oft nur die Sichtzeichen. Beim Spielen und Schmusen wird erheblich mehr gequatscht. Vor allem weil meine Kleine so sehr auf Sprache achtet und so niedlich das Köpfchen dreht. Allerdings kann sie mich auch wunderbar ignorieren, wenn ihr was nicht passt. Bulldöggchen halt. Gerade beim Mantrailing kann sie mich an den Rad der Verzweiflung (und der Geduld treiben). Maychen-Claudia bekommt diesen "clash of wills" ja öfter mit....

Bei der Schilderung deines mehr oder weniger geglückten Abrufs habe ich aber lauthals lachen müssen. HERRLICH!

Grüßlies, Grazi
__________________


Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers)

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nonverbal


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