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  #1 (permalink)  
Alt 23.02.2010, 17:46
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard Gibt es autistische Hunde?

mal eine mir sehr wichtige und ernste frage

es gibt ja immer wieder Bulldoggen, die mit ihrer Umwelt nicht klar kommen,die anders sind , obwohl man weder Züchter noch Besitzer einen Vorwurf machen kann ( prägung, sozialiesierung,erziehung)

Ein Hund ist ja nicht nur das Ergebnis seiner Eltern oder seiner Umwelt darum kann esvielleicht sein, daß der eine oder andere Hund durch seine Gene etwas "anders" ist....ich lese immer öfter von Abs, die ängstlich sind,obwohl keiner die ursache kennt...

darum meine frage gibt es sowas beim anderen Hunden auch.oder kann man es ausschliessen?..es soll ja ebenso Hunde mit ADS geben....

bin gespannt auf die antworten.......

also syptome würde ich sagen

unerklärbare ängstlichkeit vor der umwelt, die nicht durch schlechte HAltung, falsche oder mangelnde Sozialiesierung , Schläge ( Vorbesitzer) hervorgerufen wurde

Geändert von Grazi (23.02.2010 um 18:00 Uhr) Grund: Rechtschreibung....
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  #2 (permalink)  
Alt 23.02.2010, 19:37
Benutzerbild von Isis78
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

Hallo Steffi,

ja, es gibt durchaus Hunde, deren Verhalten mit dem menschlichen Autismus zu vergleichen ist.
Allerdings zeichnet sich der menschliche Autismus aber durch ein ausgeprägtes Talent in einem bestimmten Bereich aus, z.B. ein photografisches Gedächtnis ( Menschen sehen ein Bild der New Yorker Skyline und können aus aus dem Gedächtnis nachzeichnen), besonderes musisches oder mathematisches Talent aus.
Dieses kann man bei Tieren allerdings nicht feststellen. Viel mehr hat man den Eindruck, dass diese Hunde in ihrem eigenen Mikroskosmos leben und durch äußere Umwelteinflüsse fürchterlich irritiert und aus dem Konzept gebracht werden.
Es gibt z.Beispiel auch Hunde die unter einem sogenannten Kaspar Hauser Komplex leiden, dieser ist obwohl die Ursachen relativ leicht fest zu machen sind, auch extrem schwierig zu diagnostizieren. Auch Hunde die unter ( für unsere Begriffe) halbwegs normalen umständen aufgezogen wurden, können darunter leiden.

Grundsätzlich sollte man mit ernsthaften psychischen Erkrankungen und Traumata eines Hundes nicht rumexperimentieren. Die Art und Weise wie ein Hund das zum Ausdruck bringt, können unvorstellbar unterschiedlich sein. (von extremer Aggression, Angst, wechselhaftes Verhalten etc etc).
Jeder HH der sich nicht sicher ist, worauf die Verhaltensauffälligkeiten seines Hundes zurückzuführen sind, sollte sich entweder an den Veterinär seines Vertrauens oder an einen Tierverhaltenstherapeuten wenden, damit eine Anamnese durchgeführt werden kann.

Meine Rottweilerhündin hat zum Beispiel nach dem Tod ihres geliebten Rottirüdens einige Zeit an Depressionen gelitten. Würde ich meinen Hund nicht so genau kennen, hätte man das vielleicht als trauern um den Begleiter abgetan, aber meines empfindens nach war es erheblich mehr als das.
Mit Hilfe von Schüssler-Salzen und dank des eh anstehenden Umzugs, viel Einfühlungsvermögens und besonders viel Körperkontakt haben wir das Gott sei Dank schnell wieder in den Griff bekommen.

Viele Grüße
Natascha, Isis und LaMops
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  #3 (permalink)  
Alt 23.02.2010, 20:03
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

erstmal vielen dank für die ausführliche erklärung...was ist der kasper hauser komplex beim Hund??bzw wie äussert er sich..wie kann ein veterinär feststellen ob ein hund autist ist ...darf ich fragen woher du das alles weisst?
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  #4 (permalink)  
Alt 23.02.2010, 21:27
Benutzerbild von thofroe
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

Hallo,
mal kurz klargestellt: Autismus; Frühkindlicher Autismus, Autistische Störungen, Asperger-Syndrom,...
gehört zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Menschen mit Autismus nehmen aufgrund komplexer Störungen des zentralen Nervensystems(besonders im Bereich der Wahrnehmungsverarbeitung) sich und die Umwelt anders wahr.
Die intellektuelle Begabung autistischer Menschen ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von geistiger Behinderung bis zu normaler Intelligenz. Viele haben grosse Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten und zeigen erstaunliche Begabungen in Inselfähigkeiten(Rechnen, technisches Verständnis,Musik...).
Wobei die wenigsten autistischen Menschen Supertalente sind.

Dies mal zum Verständnis um nicht Äpfel mit Birnen zu verwechseln
LG Thomas
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  #5 (permalink)  
Alt 23.02.2010, 21:43
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

@ thomas,. was autismus ist weiss ich schon, es geht hier um Hunde...



und darum auch der vergleich mit dem autismus, mit de rumwelt nicht klar kommen, angst , haben vor nichtigen dingen, und das obwohl der hund keierlei schlechte erfahrung gemacht hat...vertaruen aufbauen zu anderen menschen ..fast unmöglich...und doch intelligent , lernfähig im gewohnten umfeld
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  #6 (permalink)  
Alt 23.02.2010, 22:28
Benutzerbild von thofroe
König / Königin
 
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Beiträge: 673
Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

Zitat:
Zitat von LukeAmy Beitrag anzeigen
@ thomas,. was autismus ist weiss ich schon, es geht hier um Hunde...



und darum auch der vergleich mit dem autismus, mit de rumwelt nicht klar kommen, angst , haben vor nichtigen dingen, und das obwohl der hund keierlei schlechte erfahrung gemacht hat...vertaruen aufbauen zu anderen menschen ..fast unmöglich...und doch intelligent , lernfähig im gewohnten
umfeld
Also: Deutsche Wissenschaftler haben bei Mäusen Autismussyndrome ausgelöst. Die beiden Hauptmerkmale der Erkrankung sind durch eine Veränderung eines einzelnen Genes erzeugt worden.
1. sie interessierten sich kaum noch für Ihre Artgenossen
2. sie kommunizierten auch akustisch weniger mit ihren Artgenossen
Ergo ist Autismus bei Mäusen möglich...möglicherweise auch bei Hunden?!
Da es aber bislang nicht an Hunden Untersucht wurde, lässt sich auch nicht explizit feststellen, ob Hunde an Autismus erkranken können.

Nur weil es schwer fällt einige Verhaltensweisen eines Hundes einzuordnen, kann man nicht auf eine autistische Erkrankung schliessen.
LG Thomas
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  #7 (permalink)  
Alt 23.02.2010, 22:58
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

naja ich bin kein hundeanfänger, und es sind unerklärliche verhaltensweisen...und manchmal , ähneln manche verhaltensweisen dem von autisten..umweltprobleme um nur eines zu nennen
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  #8 (permalink)  
Alt 24.02.2010, 00:25
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

Zitat:
Zitat von LukeAmy Beitrag anzeigen
erstmal vielen dank für die ausführliche erklärung...was ist der kasper hauser komplex beim Hund??bzw wie äussert er sich..wie kann ein veterinär feststellen ob ein hund autist ist ...darf ich fragen woher du das alles weisst?
Du meinst das Kaspar-Hauser-Syndrom.

Viele der von mir übernommenen Nothunde (vorwiegend aus Tötungen) litten daran. Sie wurden als Wachhunde oder Gebärmaschinen in dunklen Kellerlöchern gehalten, hatten null Kontakt zur Aussenwelt und auch kaum zu Menschen. Auto, Lift, Haustür, Fernseher - alles löste Panikattacken aus, der Hund warf sich flach auf den Boden, der Blick total abwesend, ging sozusagen in die innere Emigration und reagierte auf gar nichts mehr.

Hunde die unter jahrelangen permanenten Belastungen standen, können an Hypervigilanz oder dem Kasper-Hauser-Syndrom leiden. Manche Hunde haben Schlimmes erlebt, die Traumatisierung ist dadurch erheblich.
Die Störungen, die ein Hund entwickelt, der reizarm aufgezogen wird, werden unter dem Begriff Deprivationssyndrom zusammengefasst. Deprivation leitet sich aus dem lateinischen Wort privare = berauben ab und wird bei Menschen als Kaspar-Hauser-Syndrom oder Hospitalismus bezeichnet, wobei das Kaspar-Hauser-Syndrom die schwerste Form des Hospitalismus darstellt. Hierbei handelt es sich um emotionale Vernachlässigung, die bei mangelhafter oder fehlender Zuwendung entsteht und ebenfalls mit schwerwiegenden Verhaltensschäden und im Extremfall mit dem Tod einhergeht.

Ein Hund, der unter einem Deprivationssyndrom leidet, wird zunächst allem Neuen mit Vermeidungsverhalten und Angst begegnen, denn wenn er in seiner Entwicklung nicht gelernt hat, viele verschiedene einströmende Reize zu filtern, kann er mit der Reizüberflutung, also vielen neuen Reizen auf einmal, nicht umgehen. Ängstliche Hunde nehmen eine gekrümmte Körperhaltung ein, wobei der Kopf abgesenkt wird, die Ohren angelegt werden und die Rute eingeklemmt wird, um die Genitalien zu bedecken und Unterwürfigkeit zu signalisieren. Der Hund wendet den Blick oder gar den Körper ab und meidet den direkten Kontakt mit dem Angstauslöser. Es bedarf viel Geduld und Fingerspitzengefühl, den Hund in angstbesetzten Situationen zu führen. Bei starker Angst steigert sich das Vermeidungs- in Fluchtverhalten, der Hund ist dann nicht mehr zu kontrollieren und reagiert nicht mehr auf Einwirkungen des Besitzers. Unbehandelt oder fehlbehandelt wird der reizdepriviert (reizverarmt) aufgewachsene Hund Phobien entwickeln, also spezifische, starke Ängste vor gut umschriebenen Auslösern wie beispielsweise fremden Menschen (hier meist vor Männern), bestimmten Hundetypen (z.B. vor großen, schwarzen Hunden) oder bestimmten Gegenständen (z.B vor Autos).

Im Unterschied zum Autismus - der angeboren ist - ist das Kaspar-Hauser-Syndrom auf diverse Traumata etc. zurückzuführen und daher "angeeignet". Daher kann man dieses auch durch systematische, sukzessive Desensibilisierung wieder "abtrainieren".
__________________
Molosser-Vermittlungshilfe
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  #9 (permalink)  
Alt 24.02.2010, 06:51
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

@Margit

Danke, daß hast Du super erklärt, aber bei Steffis Hund liegt der Fall ja nicht so, daß er an der Reizarmut als Welpe, oder in schlechter Haltung begründet ist.
Ein Hund ist ja nicht außschließlich das Produkt der Gene von Mama und Papa, also wäre es durchaus denkbar, daß bei den Vorfahren schon Gene vorhanden sind, welche zusammengefaßt nun dieses Verhalten verursachen. Aber eben nur bei diesem einem Hund, die anderen Geschwister sind ja "normal".

Warum dies noch nicht für forschungswürdig erachtet wurde, liegt viellacht daran, daß es nicht sehr häufig auftritt, oder sich noch die Wenigsten darüber Gedanken gemacht haben, wenn hin und wieder so ein Hund geboren wurde.
__________________
Die Dummheit der Menschen und das Universum sind unendlich. Wobei ich mir beim Universum nicht so sicher bin.
(Albert Einstein)
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  #10 (permalink)  
Alt 24.02.2010, 07:39
Benutzerbild von BellaNina
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Standard AW: Gibt es autistische Hunde?

Gib mal den Suchbegriff "Canine ceroid Lipofuscinose" ein,

tritt unter anderem bei Amerikanischen Bulldogen auf......
__________________
Lg ela
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