Deprivationsschäden

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Markus
14.06.2009, 13:39
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Deprivationsschäden” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

schnecki
14.06.2009, 13:39
Hallöchen ! Wer hier regelmässig ist , hat ja mitbekommen das meine Luna von so nem Massenvermehrer ist . Durch die Anzeige der BX Dame bin ich auf Deprevationsschäden gestoßen und hab da mal etwas rumgelesen . Nun hab ich totale Angst das Luna auch sowas hat . So zb stand da alle Menschen anknurren , das tut sie . Ehr ängstlich , das ist sie . Nachschnappen , das macht sie auch . Sehr grob beim spielen , das ist sie . Was soll ich tuen und vor allem kann sie zur Gefahr für meinen Sohn werden ??? was sind denn noch eindeutige Zeichen ??

Nadine
14.06.2009, 14:16
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Renate + JoSi
14.06.2009, 14:16
Die sensible Phase (früher Prägungsphase) - Deprivationsschäden bei Welpen

und so weiter, schön im WWW nachzulesen.
Meiner Meinung nach solltest Du Dich da nicht verrückt machen lassen, denn in der 4-7 Lebenswoche ist kaum einer von uns bei seinem späteren Hund gewesen und auch wenn bei einem schlechten Züchter sich die Hunde nur auf Hunde geprägt haben, so ist das kein Zeichen einen auf immer ängstlich gegenüber Menschen geprägten Hund zu haben. Es gibt auch Hunde aus sorgfältiger Familienaufzucht, die auf einmal anfangen zu fremdeln, sich ängstlich zu verhalten und aus Unsicherheit zu knurren. Wenn Du Sorgen hast das sich Dein Hund falsch entwickeln sollte, dann ab sofort in eine gute HuSchu und dort Begegnungen, Alltagsgeräusche und Abläufe positiv zu üben.
Sich mit dem Hund vermehrt beschäftigen und den Gehorsam konsequent, aber sehr gütig einüben. Auf keinen Fall sich in eine Bahn lenken lassen in der einem glaubhaft gemacht werden soll, der Hund ist nicht mehr zu ändern.
Den ganzen Rotz von wegen Deprivationsschäden vergessen und unvoreingenommen mit dem Hund üben.
V-G
Renate

Gast280210
14.06.2009, 14:25
Ich habe das auch gelesen und Deine Reaktion zeigt mir, dass meine Befürchtung, was der Hinweis auf "Deprivationsschäden" bei manchen Halter an Unsicherheit und Angst auslösen kann, berechtigt war.

Ich habe 2 Hunde, einen von dem ich weiß wo er herkommt und mit dem ich wie der Teufel kämpfen musste um ihn auf die Reihe zu bekommen. Ich habe dazu 1 1/2 Jahre regelmäßig 2xwöchentlich die Huschu besucht und wurde zusammen mit einem anderen Rüpel, Caras besten Freund separiert. Weil wir für die Gruppe untragbar waren, es war zum Verzweifeln. Wir bekamen also Einzelunterricht. Mittlerweile (so ab dem 2. Lebensjahr) habe ich ein Vorbild an Hund von dem manche anderen Halter nur träumen.
Der andere Hund stammt unklaren, eher superschlechten Verhältnissen. Mit viel, viel Geduld, Liebe, konsequenter Erziehung verbunden mit Zeitaufwand, ist er wesentlicher folgsamer, anhänglicher und leichter zu führen als seine selbstsichere Partnerin.

Ich kann Dir nur sagen, mach Dir keinen Kopp. Bei Dir und vielen, vielen anderen Haltern liegt es allein an der Erziehung und Kreativität und nicht nicht am Hund. Im Gegenteil ein solches Tier ist vielleicht am Anfang verschlossen, ängstlich oder aufmüpfig, bei entsprechendem Einsatz jedoch sehr dankbar und leicht zu führen. Nicht immer die Schuld beim Hund suchen, erst mal die eigenen Versäumnisse angehen.

Was man natürlich nicht vergessen sollte, sensible Hunderassen dieser Größe, mit einer schlechter Menschenerfahrung erfordern halt einfach mehr Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen. Einige Retter von Nothunden machen sich das im Vorfeld nicht bewusst und bei den kleinsten Schwierigkeiten hat man dann auf einmal Angst vor dem eigenen Hund.

Gerade in letzter Zeit fällt mir hier im Forum auf, geschieht das immer häufiger. Dabei ist das Vertrauensverhältnis Mensch/Hund die Basis überhaupt.

Das Gesicht dieser BX-Hündin spricht Bände. So sah meiner auch mal aus. Gerade solche Hunde wirst Du nach entsprechender Behandlung nicht mehr wiedererkennen. Von wegen, die Schäden bleiben ihnen.:boese2::boese2:

So ein Schmarrn:boese5::boese5:

schnecki
14.06.2009, 14:39
Ja es stimmt ich hab mich wohl durch das ganze gelese verrückt gemacht und hab wohl hinter allem das Schlimmste vermutet . Im Prinzip bin ich stolz wie Bolle wie gut sich Luna durch Handfütterung , Kontaktliegen , Liebe , Geduld usw gemacht hat . Wir Üben auch täglich spielerisch und mit viel Lob Gehorsam . Und ich finde für ihre 5 Monate hört sie schon total gut mit Wort uns Handzeichen auf Sitz , Platz , Hier , Toter Hund , Rolle und nu sind wir bei bleib . Ja und mal ganz ehrlich finde ich es nicht so toll wenn ein Hund jeden Menschen liebt .Besser finde ich persönlich wenn ihm andere egal sind . Mit nen Hundeschule ist es etwas schwierig da ich aufm Dörfli lebe , wir nur ein Auto haben und mein Mann duch Schichtdienst u Nebenbei Securety nie da ist somit also kein Auto am start

Peppi
14.06.2009, 15:07
http://www.amazon.de/Verhaltensbiologie-f%C3%BCr-Hundehalter-Verhaltensweisen-Tierreich/dp/3440106365/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books&qid=1244988437&sr=8-4

:lach2:

Gast280210
14.06.2009, 15:18
Peppi, kannst Du mir bitte mal - nur so ganz grob - sagen, was in dem Buch steht, was ich in Zusammenhang mit dieser Sache wissen sollte?

Peppi
14.06.2009, 15:26
Prägephasen, Kontakt mit Menschen, Artgenossen, etc.

Das was Renate auch schon schrieb. Einige "Ammenmärchen" werden da sachlich widerlegt.

Gutes Buch.:lach1:

Gast280210
14.06.2009, 15:30
Danke Dir ganz sakrisch, werde es bestellen.

(Damit ich vielleicht auch mal so viel weiß wie Du):lach2::lach2:

Peppi
14.06.2009, 15:34
Nur das Nötigste...:lach1:

Übrigens eins der Bücher die keinen Spaß machen sie zu lesen...:traurig2:

Grazi
14.06.2009, 15:57
Übrigens eins der Bücher die keinen Spaß machen sie zu lesen...:traurig2: Stimmt. Ich habe auf Arbeit reingelesen.... und es dann wieder zurückgestellt. Durch dieses Buch muss man sich "durchbeissen". Es ist supertrocken geschrieben.

Grüßlies, Grazi

Grazi
14.06.2009, 16:09
Was man natürlich nicht vergessen sollte, sensible Hunderassen dieser Größe, mit einer schlechter Menschenerfahrung erfordern halt einfach mehr Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen. Einige Retter von Nothunden machen sich das im Vorfeld nicht bewusst und bei den kleinsten Schwierigkeiten hat man dann auf einmal Angst vor dem eigenen Hund.

Gerade in letzter Zeit fällt mir hier im Forum auf, geschieht das immer häufiger. Dabei ist das Vertrauensverhältnis Mensch/Hund die Basis überhaupt. Das möchte ich dick unterstreichen.

Bitte nicht falsch verstehen.... ich finde es toll, wenn man Nothunde aufnimmt und würde selber niemals einen Hund vom Züchter kaufen, aaaaber.... so manches Mal erhält man den Eindruck, dass einige Leute sich aus den falschen Gründen Tierschutzhunde holen, um z.B. ihr Sozial-Image aufzuwerten oder das viele Geld für einen Rassehund zu sparen.

Je nach Vorgeschichte des Hundes (hier sind natürlich die Vermittler gefragt) gehört er nicht in Anfängerhände und das neue Zuhause sollte sehr sorgfältig ausgesucht und "vorgewarnt" werden. Deprivationsschäden können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und können - je nach Nervenkostüm des Hundes - mehr oder weniger starke Auswirkungen auf des restliche Leben des Tieres haben.

Als Halter sollte man dann IMHO zwar sehr überlegt in der Erziehung und Sozialisierung vorgehen... sich aber auch nicht verrückt machen und sich selbst nicht in Ängste und Unsicherheiten reinsteigern, weil ansonsten die Gefahr besteht, durch Stimmungsübertragung das Grundproblem womöglich noch zu verstärken.

Grüßlies, Grazi