Aversion nach Beißerei

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Markus
25.03.2008, 09:04
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Aversion nach Beißerei” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

Bibi
25.03.2008, 09:04
Hallo, habe euch ja vor einiger Zeit berichtet das mein Hund sich mit einem anderen gebissen hat, hab's hier noch mal verlinkt: http://www.molosserforum.de/showthread.php?t=5804&highlight=Bei%DFvorfall
Ich bin danach keinem Hund aus dem Weg gegangen (obwohl ich mächtig Muffe hatte :traurig2: ) und er geht weiterhin auf jeden freundlich zu. Leider aber doch nicht auf jeden, wenn wir jetzt einen Berner Sennenhund treffen, so wie heute, rastet er völlig aus! Heute war es besonders heftig, ich habe extra den Weg verlassen, war zu schmal, und bin einen großen Bogen auf ein Feld gegangen und wollte auch einfach weitergehen. Ging aber nicht weil er sich hingelegt hat, ich hab ihn wieder hochgezogen und er ist mir wie verrückt bellend und knurrend in die Leine gesprungen...Er war für mich nicht mehr ansprechbar. Der andere hat dann auch reagiert und zurück geknurrt. Ich hatte echt Mühe ihn zu halten und an weitergehen war nicht zu denken weil er mir ja immer durch die Gegend sprang:boese5: ich habe versucht ruhig zu bleiben aber ich muss zugeben das es mir zum Schluss nicht mehr gelungen ist. Ja, ich habe an ihm geruckt und geschimpft:sorry: Aber ich hatte echt Sorge ihn nicht mehr halten zu können oder das er sich aus seinem Geschirr windet...Ich wollte das ermich endlich wahrnimmt! Okay, das ist ein Punkt den ich beim nächsten Mal auf jeden Fall besser machen muss, das ist klar. Aber sonst? Noch ein Tipp was ich noch tun kann? Sobald wir vorbei sind ist wieder alles okay...Werde auch den Abstand noch größer wählen ( wenn möglich). Ich glaube das es Unsicherheit von ihm ist, denn wenn er sonst angebellt etc. wird, ist ihm das egal, da reagiert er gar nicht drauf oder läuft weg. Als ich vor kurzem in einer großen Hundegruppe unterwegs war und wir einen Berner getroffen haben (der saß und lief nicht direkt auf mich zu) konnte ich ganz normal weitergehen, da hat der ihn nicht interessiert. Ich denke, da hat er sich sicher gefühlt. Es tut mir auch immer noch weh wenn ich daran denke das ich ihn damals nicht so geschützt habe wie es meine Aufgabe gewesen wäre:traurig2: Meint ihr das er bei diesen Treffen kein Vertrauen mehr in mich hat und das selber klären will? Ich kann's ja nachvollziehen aber es ist einfach zu heftig...
Bin für jeden sinnvollen Hinweis dankbar:lach3:

Nadine
25.03.2008, 09:19
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Peppi
25.03.2008, 09:19
Du solltest zunächst in Ruhe analysieren warum er das macht.

Sind es generell Berner?

Nur ein bestimmter Hund?

Liegt es vielleicht am "angeleint sein"?

Hat der "Gegenverkehr" es u.U. auch faustdick hinter den Ohren (ohne das Du das mitbekommst?)

Macht er den Max, oder ist er unsicher?

Liegt es an Dir.

Ausflippen solltest Du m.E. in keinem der Fälle. Souverän die Ruhe bewahren. Sicherheit ausstrahlen.

Ich weiss - das ist schwer. Aber sicher der richtige Weg. Ausweichen würd ich nicht.

Bibi
25.03.2008, 09:45
Hallo Peppi,
also, sind generell Berner, sein Verhalten habe ich änlich aber nicht so heftig sonst nur bei einem großen Husky erlebt mit dem aber nie etwas passiert war, da wußte er, glaube ich, nicht wie er den einschätzen soll.
Woher weiß ich den Unterschied ob er unsicher ist oder den Max macht? Auf mich wirkt er in dem Moment einfach super stinkig (aber vielleicht ist das wieder zu menschlich interpretiert).
Er war bisher immer an der Leine wenn wir die Berner getroffen haben und ich muss dir ehrlich sagen das ich es ohne Leine nicht ausprobieren will!:schreck: So wir er sich gebärdet würde er, glaube ich, nicht lange fackeln...und das kann ich nicht riskieren zumal er dann auch nicht abrufbar ist.
Wie ich schon schrieb, sonst reagiert er anders.
Wir haben schon so einige Berner betroffen die ihn völlig ignoriert haben und im großen Abstand vorbei sind, trotzdem ist er ausgeflippt. Er ist einfach so stark, das ist das blöde, deshalb kann ich nicht so entspannt sein wie ich doch gerne möchte, ich muß ihn dann einfach festhalten...Und wenn die Situation so ist wie oben geschildert, komm ich manchmal nicht voran.
Weitere Vorschläge?

Peppi
25.03.2008, 09:57
Ich würde ihm "deutlich" klarmachen, dass Du die Regie führst.

In wie weit, entscheidet dabei der Hund.

Bibi
25.03.2008, 10:03
Sorry Peppi, das verstehe ich jetzt nicht so richtig und weiß auch nicht wie...

Simone
25.03.2008, 12:47
Hallo!

Wie reagierst Du denn, wenn Du einen Berner siehst? Könnte es sein, dass Du dann Angst hast, wie Dein Süßer reagieren könnte? Oft überträgt sich nämlich eine solchen Stimmung auf den Hund. Ich würde Dir raten, einen guten Hundetrainer zu suchen und mit dem zu üben. Oft hilft schon die Anwesenheit von einem erfahrenen Trainer, da er Sicherheit vermittelt.

Ansonsten würde ich versuchen, Deinen Hund darauf zu konditionieren, dass er mit Hunden wieder etwas positives verbidnet und auf Dich achtet. Dafür gibst Du ihm jedesmal, sobald Du einen Hund siehst, ein Leckerli. Zu diesem Zeitpunkt wird Dein Hund normalerweise auch noch nicht zickig reagiert haben, so dass Du kein Fehlverhalten unterstützt. Nach - meist langer Zeit - wird er irgendwann verstehen, dass das Auftauchen eines Hunde zu einer positiven Reaktion bei Dir führt. Er wird dann irgendwann selber bei einem fremden Hund zu Dir schauen und auf seine Belohnung warten. Diese Aufmerksamkeit kannst Du dann gut nutzen, um ihn ohne Probleme an anderen Hunden vorbei zu führen. Viel Erfolg! (Denk aber daran, dass dieses Vorgehen lange Zeit benötigt, nicht jeder Hund versteht des Zusammenhang schnell...)

Peppi
25.03.2008, 17:35
... und man den Hund genau genommen ablenkt...

Simone
25.03.2008, 19:37
Hi Peppi,

meinst Du "ablenkt" im Bezug auf meinen Text? Das sehe ich nicht so, denn aktuell hat der Hund eine negative Verknüpfung, wenn er einen Hund sieht. Warum auch immer: Wegen dem Erlebnis, vielleicht wegen Ängsten von der anderen Leinenseite etc. Mit dem Leckerlis soll sich aber daraus eine positive Verknüpfung bilden. Das ist doch kein Ablenken? Oder war meinst Du?

Peppi
25.03.2008, 19:49
Ich glaube der Hund wird nur abgelenkt und das mit der Verknüpfung... in der Theorie kenn ich das auch.

Wenn ich mich recht erinnere ist das Hundchen im Flegelalter und macht einen auf Welle.

Und ich bin (mittlerweile) eher der "Ende mit Schrecken" als "Schrecken ohne Ende"-Typ.

Ich hab auch fast ein Jahr mit Bogenlaufen und neu verknüpfen, etc. etc. verbracht. Würd ich nie mehr machen. Ich sag wo es lang geht. Und genau das ist die Sicherheit die "so" ein Hund braucht.

@Bibi: Frag doch mal die Nanni-Steffi. Ich glaube die hat einen ganz fähigen Trainer gefunden und gibt Dir vielleicht einen Tip.

Ist mein Geld angekommen? :lach3:

Simone
25.03.2008, 22:12
Hallo Peppi,

ich glaube nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Nicht jeder Hund, der in eine Beisserei verwickelt war und andere Hunde angeht ist in der Flegelzeit und braucht eine harte Hand. Bei manchen Hunden mag das vielleicht zutreffen, sicher nicht bei allen. Ich hatte bislang so verschiedene Hunde, dass ich sie auch ganz verschieden erziehen mußte. Mir waren leider viele Hundeschulen ein Greuel, da dort jeder Hund mit der gleichen Erziehungsmethode erzogen werden sollte.

Bei meinem Oso hätte diese Leckerli-methode sicher auch nichts gebracht, zumal er Leckerlis eh uninteressant fand. Bei Lisa hingegen hat es sehr geholfen. Dehalb ist natürlich wichtig zu gucken, wieso der Hund sich so bei anderen Hunden so verhält. Will er sich wirklich nur austesten, werden die Leckerlis nicht viel verändern, aber hat er Angst oder eine negative Verknüpfung hilft es. Und dann ist es auch kein Ablenken. Ablenken wäre es, wenn Du den Hund mit Leckerchen an dem anderen Hund vorbei führst. Und das meine ich ja nicht, Du gibst das Leckerli ohne Kommando sobald Du einen Hund siehst. Zu dem Zeitpunkt ist der fremde Hund ja noch weit weg. Wovon solltest Du ihn da ablenken? Zu dem Zeitpunkt zeigt der Hund ja noch gar kein Fehlverhalten, denn das kommt erst später und da kann man ja noch immer reagieren.

Bibi
26.03.2008, 09:22
Hallo Simone, danke für die Tipps. Habe nun doch eine Hunde-,bzw. Menschentrainerin, gefunden die mir bisher sehr gefällt. Wir vereinbaren nun einen Termin. Sie arbeitet viel mit Körpersprache, darauf bin ich besonders gespannt.
Er reagiert bisher nur auf die Berner so und natürlich ist es so, dass ich innerlich bestimmt angespannt bin wenn ich die sehe, auch wenn ich versuche es nicht zu zeigen merkt er es bestimmt:traurig2: ich weiß ja was bisher gefolgt ist. Ich denke auch das seine Reaktion eher daraus resultiert das er einfach mit dem Hundetyp Angst, Schmerz, Frust etc. assoziiert. Und da ich nicht will das sich das auswächst auf andere Hunde werde ich es jetzt noch einmal mit fachlicher Hilfe versuchen. Hoffe sie ist die Richtige...ist echt schwer jemanden Vernüftigen zu finden, die Hundeschulen hier sind echt "null-acht-fünfzehn":boese4: (eine arbeitet z.B. weiterhin mit Stromhalsband, das sie auch an ihre Kunden zuhause ausleiht, und Gewalt:boese5: -und es kümemrt keinen, die Leute sind (erstmal) begeistert das er Hund so gut funktioniert )und mir gehts ja nicht in erster Linie nicht um sitz und Platz....Werde bei Gelegenheit erneut berichten was sich tut.
Danke nochmal:lach3:

Hall Peppi, ja Geld ist da, Buch geht heute los. Dusty "flegelt" zwar zwischendurch aber ich denke schon das sein Verhalten noch einen anderen Hintergrund hat da er es wirklich nur bei bei diesem Hundetyp zeigt.

Peppi
26.03.2008, 09:44
...warum "harte Hand"?

Naja Bibi, ich wünsch Euch viel Erfolg.

:lach2:

Simone
26.03.2008, 11:21
Hi Peppi,

mit harter Hand meinte ich Deine Worte:



Ich würde ihm "deutlich" klarmachen, dass Du die Regie führst.

In wie weit, entscheidet dabei der Hund.


(Erziehung über Gewalt ist damit von mir natürlich nicht gemeint.)

Monika
26.03.2008, 12:30
was mich an so sachen immer wundert, warum man es nicht mit gehorsam vom hund probiert?

komando fuß und man geht vorbei oder komando platz und der andere kann vorbei gehen.

das leben kann so schön sein wenn 2-3 grundbegriffe ( hier,fuß und ev platz) sitzen beim hund.

da wird analüsiert, gebettelt, gebittet usw... entweder folgen die hunde oder nicht, wenn sie nicht folgen dann sollte man als erstes mal daran arbeiten.

Bibi
26.03.2008, 14:27
Ach Monika, wenn das immer alles so einfach wäre. Weißt du, seitdem ich den Hund habe übe ich mit ihm und alles was ich mache kann nicht falsch sein da er schon viel gelernt hat. Natürlich wäre es einfach wenn er dann das Kommando einfach so befolgen würde aber er tut es eben nicht auch wenn er es sonst kann. Ist doch die Frage warum und daran arbeite ich-das kannst du mir glauben. Schön wenn es Menschen wie dich gibt bei denen die Hunde anscheinend immer und überall hören, ich bewundere das aber ich bzw. mein Hund und ich sind eben noch nicht soweit und dann ist es für mich völlig in Ordnung nach Hilfe und Tipps zu fragen.

Simone, meinetwegen kannst du das Thema gerne wieder schließen, hab mir ja nun selbst überlegt wie ich weitermachen werden.Danke!

Monika
26.03.2008, 15:05
Ach Monika, wenn das immer alles so einfach wäre. Weißt du, seitdem ich den Hund habe übe ich mit ihm und alles was ich mache kann nicht falsch sein da er schon viel gelernt hat.hab ich gesagt das alles falsch ist???


Natürlich wäre es einfach wenn er dann das Kommando einfach so befolgen würde aber er tut es eben nicht auch wenn er es sonst kann. Ist doch die Frage warum und daran arbeite ich-das kannst du mir glauben.weil er eben keinen gehorsam hat.


Schön wenn es Menschen wie dich gibt bei denen die Hunde anscheinend immer und überall hören, ich bewundere das aber ich bzw. mein Hund und ich sind eben noch nicht soweit und dann ist es für mich völlig in Ordnung nach Hilfe und Tipps zu fragen.eben, ich habe oben auch nur einen tipp gegeben oder? arbeite am grundgehorsam 2-3 komandos die er immer befolgen muß und nicht nur wenn er mag, ist doch ganz einfach.

Simone, meinetwegen kannst du das Thema gerne wieder schließen, hab mir ja nun selbst überlegt wie ich weitermachen werden.Danke!

sorry wenn ich dir zu nahe getreten bin aber für mich liest es sich so als wenn der hund tut was er will.... wenn er die befehle sonst ( wann ist sonst? bei welcher gelegenheit ist sonst? ec ) kann und in situationen wo du sie brauchst nicht macht, tut er was er will und nicht was du möchtest, also hapert es am gehorsam, oder siehst du das anders?

du schreibst ja weiter oben und mir gehts ja nicht in erster Linie nicht um sitz und Platz... darum sollte es dir aber gehen oder warum möchtest du überhaupt üben mit ihm? zum zeitvertreib? das sind komandos und wenn es dir nicht darum geht warum sollte der hund sie dann ausführen wenn du sie mal brauchst? was möchtest du den üben? das er bernersennen wieder lieb hat? da würde ich nicht drauf setzen sondern eher auf 2-3 komandos damit du ihn kontrolieren kannst.

Bibi
26.03.2008, 15:54
Er gehorcht bei anderen Hunden aber eben nicht bei den Bernern. Und da liegt es doch nahe das es damit etwas auf sich hat.
Lass uns dass jetzt hier bitte sein lassen, ich werde mein Bestes tun weiterhin einen guten, sozialen Hund zu bekommen, bzw. zu behalten und tue es ja nun mit professioneller Hilfe.

Duke
26.03.2008, 17:16
Hallo Bibi
hab jetzt alles nochmals von A-Z durchgelesen. Ich kann Dir nur sagen, mach das, was Du bereits vorhast. Ich kann Dir ja so gut nachfühlen (kennst ja meine Geschichte auch), und ich weiss haargenau was für ein Gefühl sich in einem hochschleicht, wenn sich eine kritische Situation anbahnt. Ruhig bleiben sollte man, kann man aber einfach nicht (sind schliesslich auch nur Menschen), den Hund ablenken, jaja... da könnte ein Filet auf der Strasse liegen, das interiessiert in dem Moment niemanden, vor allem nicht den Hund usw. Es gibt wirklich nur eins: mit einem Trainer deines Vertrauens Eure Situation zu verändern. Langsam, mit Geduld und dem tollen Wissen, dass es klappen wird und eine Veränderung auf JEDEN Fall das Resultat ist.
Ich drück Euch alle Daumen und Zehen und bin ÜBERZEUGT, dass es klappt. Einfach nicht aufgeben, gäll...

Alles Gute und än Gruess
Karin und Duke

Simone
26.03.2008, 18:07
Schön wenn es Menschen gibt bei denen die Hunde anscheinend immer und überall hören

Die habe ich bislang noch nicht getroffen... Natürlich kenne ich Leute, deren Hunde sehr gut hören, aber immer und überall? Nee, die kenne ich nicht.

Ronja
26.03.2008, 19:01
Hallo Bibi :lach3:
Ich kann Dich verstehen, ich drücke Dir auch ganz feste die Daumen und nur nicht aufgeben, siehst doch wie Karin mit ihrem Duke auch schon Fortschritte macht, Du schaffst das auch.
Bei unseren Dickköpfen braucht man halt sehr viel Geduld und immer üben üben üben.

Monika, sei nicht so hart, meine Ronja hört auch nicht immer und überall obwohl sie die Grundkommandos sehr wohl kennt und befolgt.
Verrate uns wie Du es geschafft hast und wie Du es bei Bibi's Problem anpacken würdest.

:lach1:

Peppi
26.03.2008, 19:11
Nur das noch Bibi: Es kann auch genauso gut passieren, dass die Berner der Anfang sind. Und weil er merkt er kann die anraunzen, pickt er sich gleich die nächsten heraus.

Wenn man lange rumdoktort, kann man sich so ein Problem auch selber bauen.

Ich rede nicht davon, dass Du Dachlatten auf ihm zertrümmern sollst. Das ist totaler Blödsinn.

Der eine Hund reagiert auf eindeutige Stimmlage, der nächste auf Leinenrucken, der nächste auf ne Rütteldose und manche brauchen auch mal einen behertzten Griff in die Flanke. Und dann gibt's auch noch Hunde die brauchen mal einen Tritt in den Allerwertesten (bildlich).

Man sollte sich bei dem Entsetzen über solche Tips einfach mal fragen, womit man dem Hund einen grösseren Gefallen tut. Ihn über Monate hinweg totalem Stress auszusetzen, weil er unter Umständen glaubt etwas für DICH regeln zu müssen - UND damit nicht selten überfordert ist - ihm Briefe schreiben und zum Hundepsychiater laufen, oder ihm einfach mal sagen "Mein Freund, bis hierhin und nicht weiter! Ich sag was geschossen wird!" Und das dauert dann vielleicht 14 Tage.

Das hat alles nichts mit Gewalt zu tun. Vielmehr wie Moni schrieb auch mit Gehorsam und auch mal Konsequenz.

Ich höre schon die AL-Jünger, wie sie mich steinigen wollen!

:lach1:

Ronja
26.03.2008, 20:13
Peppi, ich stimme Dir zu und werde Dich nicht steinigen.

Bei Ronja klappt es immer sehr gut mit einem beherzten Griff in die Flanke, muss aber zugeben das ich mich dazu erstmal überwinden musste, also ich als Frau muss (etwas) härter eingreifen.
Bei meinem Mann klappt das immer besser also wie Du schreibst ""Mein Freund, bis hierhin und nicht weiter! Ich sag was geschossen wird!"
Ich bin auch eher die, die Briefe schreibt, aber ich mache Fortschritte.
Man muss halt auch sehr viel an sich selber arbeiten.

:lach1:

Konni
27.03.2008, 20:31
Der eine Hund reagiert auf eindeutige Stimmlage, der nächste auf Leinenrucken, der nächste auf ne Rütteldose und manche brauchen auch mal einen behertzten Griff in die Flanke. Und dann gibt's auch noch Hunde die brauchen mal einen Tritt in den Allerwertesten (bildlich).


Brauchen tut das wirklich kein Hund :04:

Peppi
28.03.2008, 11:02
Ja genau, lieber völlig überforderte Hunde, die im Voll Stress bei jedem Hund ausflippen mit einem 10 Jahres Therapie-Ansatz aus dem "gesunde Füsse" Forum alle 4 Monate einen Mini-Fortschritt machen.

Treff ich regelmäßig die Leute, wie sie ins Gebüsch springen oder bei Gegenverkehr umdrehen, der Hund dann über Jahre isoliert aufwächst, weil man Angst hat und die Bögen die man läuft sich irgendwann auf Stadtgrenzen ausweiten. Nachts trifft man die auch oft.

Aber bloß keine eindutigen Grenzen zeigen. Das ist paradox.

Anti-Autoritäre Erziehung ist schon bei den Menschen-Kindern böse nach hinten losgegangen.

Konni
28.03.2008, 19:10
@Peppi
Wenn eine Unverträglichkeit nach einem derartigen Beissvorfall auftaucht, kommst du mit deinen Methoden nur "mittelfristig" weiter.

Die "Ursache" bleibt im Hund.

"Führung" kann ich auch anders zeigen.

Oder im Klartext ausgedrückt:
Mich kotzt die Leinruck-Fraktion an, die dann sowieso in die Flanke greifen muss oder anderweitig körperlich eingreift.

Für mich stehen diese Hunde dann erst einmal recht im Stress. Die kriegen auch noch schönen Druck von "hinten", wenn sie mit "vorne" schon überfordert sind.

Grenzen setzen finde ich absolut notwendig, aber es funktioniert vollkommen ohne "körperliche Gewalt".
Und die fängt bei mir nun mal schon bei einem Leinenruck an.

Ich empfehle da mal einen "Selbstversuch" :sorry:

baanicwu
28.03.2008, 21:24
Hallo!

Sind wir doch mal ehrlich! Wenn ich mir selber nicht zutraue, dass mein Hund auf mich hört (aus welchem Grund auch immer, z.B. andere Hunde), warum sollte der Hund das tun???

Um das jetzt mal sehr platt auszudrücken: ein Hundepsyochologe therapiert im allgemeinen nicht die Hunde, sondern die Menschen! Weil diese erst einmal wieder Selbstvertrauen in Bezug auf Hunde (in die eigene Person) lernen müssen.

Es gibt viele Wege, die nach Rom führen, aber manche sind sehr steinig!
Als wir unseren Tequila bekamen, hatte ich mal eine Situation wo ich genau wußte, wenn ich jetzt nicht den längeren Atem habe, werde ich immer Angst vor meinem Hund haben (er wollte nicht zu mir kommen und sich nicht am Halsband fassen lassen, er hatte versucht micht der Schnauze meinen Arm wegzudrücken, war nicht schön) ich habe mich durchgesetzt und wir hatten nie wieder ein Problem miteinander.

@ Bibi, wenn due jemanden gefunden hast, der einen Weg zeigen kann, dass ihr euer Problem löst, ist super!

Gruß Babs

Peppi
29.03.2008, 17:53
Oder im Klartext ausgedrückt:
Mich kotzt die Leinruck-Fraktion an, die dann sowieso in die Flanke greifen muss oder anderweitig körperlich eingreift.


Sorry, mich kotzen Verallgemeinerungen an. Jeder Hund ist ein Individuum - allein schon bei verschiedenen Rassen sieht man teilweise grosse Unterschiede.

Und Du hast Recht. Sie stehen im Stress. Allerdings nicht über Jahre, weil Herrchen nicht durchgreifen "will/kann".

Und das ist der entscheidende Unterschied. Man muss immer den einzelnen Fall betrachten, unklusive Situation und Umfeld.

Konni
29.03.2008, 21:53
Man muss immer den einzelnen Fall betrachten, unklusive Situation und Umfeld.

Eine "Wahrnehmungveränderung" in Form eines positiver Aufbaus hilft jedem Hund.

Inbesondere vertieft es aber auch der Beziehung zwischen Hund und Halter.

Ein sichtbarer kleiner Erfolg stellt sich bereits nach vier Wochen ein, ansonsten macht man halt etwas falsch.

Ich bin "Umsteiger" und arbeite nicht nur mit meinem Hund.
Daher erlaube ich mir ein hartes Urteil gegenüber der Leinruck-Fraktion.

Vielleicht solltest du es einfach mal selbst ausprobieren, bevor du dir ein Urteil erlaubst....

Peppi
30.03.2008, 14:01
Ich hab genauso angefangen und war zuerst auch so davon überzeugt wie Du jetzt. Dem Hund hab ich damit keinen Gefallen getan. Das weiss ich jetzt.

Warscheinlich muss die Erfahrung jeder selber machen.

:lach1:

Konni
30.03.2008, 18:41
Dem Hund hab ich damit keinen Gefallen getan. Das weiss ich jetzt.


Wie sah denn dein Trainingsprogramm genau aus?

GrandmothersNightmare
30.03.2008, 19:26
Mein Pflegehund Joschi (Foxterrier) wurde als Welpe von einem Rauhhaardackel gebissen, da war Joschi ca. 3 Monate alt. Hat ihn ned schlimm erwischt, nur wenn er den Dackel heute sieht, der würd ihn zerfetzen. Einmal hatten sie sich schon in der Wolle.
Joschi lief an der Donau ohne Leine, da sah er den Dackel am Feldrand stehen, der ist dann wie ein Wilder auf ihn los, die beiden haben ein wenig gekabbelt, die Besitzerin hat dann ihren Dackel auf den Arm genommen, sodaß er sie auch gleich noch in die Hand gebissen hat.
Auch wenn die Frau mit dem Dackel am Grundstück vorbei geht, da führt Joschi sich auf, als wollte er aus lauter Wut den Zaun über den Haufen rennen.. macht er aber nur bei diesem Dackel, bei anderen nicht.

Und auf den Hermes-Fahrer hat er nen Hass. Aber nur auf einen bestimmten. Postboten oder so interessieren ihn nicht, oder Kaminkehrer.

GrandmothersNightmare
30.03.2008, 19:29
Ich hab mal gehört, wenn ein Hund am ausflippen ist, und man redet auf ihn ein, bestätigt ihn das umso mehr in seinem Handeln, weil er sich durch den "indirekten Zuspruch" bestätigt fühlt.

Mir fiel das auch im Bezug auf Joschi und Lastwagen auf. Er hat total Angst vor großen Autos. Da geht die Rute systematisch nach unten, die Ohren nach hinten und er fängt an, bucklig zu laufen. Seine eigentliche Besitzerin streichelt ihn, bleibt stehen und bückt sich zu ihm runter und "tröstet ihn". Komischweise tut er dann genau das, was sie nicht will, er dreht sich um und will in die andere Richtung laufen, das er sich so in die Leine hängt, das er zu röcheln anfängt.
Wenn er das bei mir macht, tu ich so als sei nix, ich schau ihn nicht an und sag auch nichts, sondern tu so, als gäbe es das Gefährt nicht. Dann schaut er mich meist etwas ungläubig an, läuft aber dann zumindest mit mir mit, als würde er sich denken "wenn die keine Angst hat, brauch´s ich auch nicht haben!" Dann wird das Gassi gehen in Stadtnähe zumindest etwas erträglicher.

Peppi
30.03.2008, 19:44
Wie sah denn dein Trainingsprogramm genau aus?

Es war mit Sicherheit falsch, sonst hätte es ja geklappt.:lach1:

Konni
30.03.2008, 21:35
Es war mit Sicherheit falsch, sonst hätte es ja geklappt.:lach1:

Ah ja, jetzt bin ich im Bilde...

Im Zweifel liegt es halt immer an der Methode, nie bei einem selbt :D

Peppi
30.03.2008, 22:55
Ich sag doch, es lag an mir. Ich hab alles falsch gemacht. Und das nur weil ich keinen Hundepsychologen konsultiert habe, keine Seminare besucht habe und auch im gesunde Füsse Forum mich gegen die kostenpflichtige Premium Mitgliedschaft entschieden habe.

Ich bin halt Ergebnis orientiert...

Die Beurteilung, welche die richtige Vorgehensweise ist, unterliegt definitiv ganz, ganz vielen verschiedenen Einflüssen. Und manches ist mancherorts ganz simpel nicht praktikabel, auch wenn es außerhalb der Vorstellungskraft einiger Hundefachleute liegt. Die Kritik müsste ganz woanders ansetzen...

Auch wenn es schwer ist, die Erziehung nicht streng nach Leitfaden managen zu können.

:lach3:

Konni
31.03.2008, 00:33
Sorry,
aber eigentlich hatte ich dir eine ganz konkrete Frage zu deinem "soften" Trainingprogramm gestellt.

Aber wir müssen natürlich nicht ins "Detail" gehen, um mögliche Fehlerquellen zu finden....
Liber gleich "abhaken", wenn das Ergebnis nicht sofort stimmt.

Lass du ruhig weiter gegenüber deinem Doggy den "Max raushängen"

:sorry:, aber da kann ich echt nicht mehr drauf.


An dieser Stelle wünsche ich Bibi, dass sie einen "gemeinsamen" Weg mit ihrem Hund findet.

Monika
31.03.2008, 16:30
Oder im Klartext
Grenzen setzen finde ich absolut notwendig, aber es funktioniert vollkommen ohne "körperliche Gewalt".
Und die fängt bei mir nun mal schon bei einem Leinenruck an.

Ich empfehle da mal einen "Selbstversuch" :sorry:


es liest sich für mich als ob es neuerdings DIE eine methode gäbe. es gibt keine einzige methode die bei ALLEN hunden funktioniert, wenn es sie gäbe hätte sie sich schon lange durchgesetzt! selbst das "Neue antijagdtraining" klappt längst nicht bei allen hunden! Das ist eine tatsache die selbst die autorin von dem ganzen buch ec schon bemerkt hat. ich kenne leute die 3 ganze jahre nach der "ignoriermethode weis der geier was", trainiert haben mit privattrainer, der hund lebte bis dato nur an der schleppleine, kläfft sobald er nen anderen hund sieht und zeigt übersprungsverhalten zum hundeführer weil er den "feind" vorne nicht bekommt. nur ein beispiel von vielen wo es in die hose geht und der hund muß es ausbaden. jetzt sind sie bei mir zum training seit 3 wochen, grenzen wedern nun klipp und klar gezogen ( auch mit einwirkung ) und er läuft nun frei .
nun kann er sich zumindest schon mal ausarbeiten körperlich und nun kommt der weitere grundgehorsam. sie waren vor 3 jahren schon mal da und hatten eine stunde genommen, damals war es ihnen zu "hart" ( hund wurde mit 3 jahren vom th geholt ) jetzt sind sie wieder da ... der hund ist nun ca 6-7 jahre also viel gehabt hat er bisher nicht vom leben.

es sind gewiss nicht alles unfähige leute hier, die wenig ahnung haben nur die eine methode gibt es einfach nicht.

die wattebällchenfraktion ist mit einem nein schon am ende weil es fast einer strafe gleichkommt, bei der hardcore fraktion geht es beim nein erst los. irgend wo dazwischen liegt, je nach hund, für den einzelnen hund die methode. beim einen funktioniert dies, beim anderen das und genau da muß man es auf jeden einzelnen hund zuschneiden, so nach dem motto etwas von hier, etwas von dem und etwas von da hinten.....

zb. cliker ist was wunderbares, aber wenn ein hund zum raufen, wildern ec gehen möchte wird ihn der cliker nicht interessieren, ignorieren kann man das verhalten auch schlecht ( da selbstbelohnend ) also bleibt ein leben an der leine oder aber gehorsam. es stimmt auch nicht das hunde die mit "zwang" zum gehorsam gebracht werden kein vertrauen zum besitzer haben. rausfinden muß jeder selber was für seinen hund passt.
es gibt auch hunde die zb. platz ( ablegen unter ablenkung ) beherrschen und irgend wann fällt es ihnen ein aufzustehen und rumzulaufen, die kann man dan 100 mal zurückbringen ( selbstverständlich ignorierend, wobei es ja auch ein selbstbestätigendes verhalten ist das ja der hf kommt btw. hund zum hf kommt ) oder 1-3 mal anbinden und in die leine pretschen lassen ( zwang )

wo beginnt zwang für dich btw. wo beginnt körperliche einwirkung für dich ?

Peppi
01.04.2008, 19:30
Sorry,
aber eigentlich hatte ich dir eine ganz konkrete Frage zu deinem "soften" Trainingprogramm gestellt.

Aber wir müssen natürlich nicht ins "Detail" gehen, um mögliche Fehlerquellen zu finden....
Liber gleich "abhaken", wenn das Ergebnis nicht sofort stimmt.

Lass du ruhig weiter gegenüber deinem Doggy den "Max raushängen"

:sorry:, aber da kann ich echt nicht mehr drauf.


An dieser Stelle wünsche ich Bibi, dass sie einen "gemeinsamen" Weg mit ihrem Hund findet.

:lach1: Liess nochmal aufmerksam und verbreite keinen Schmuh. Auch wenn Dein missionarischer Eifer kaum zu bremsen ist, Du kannst die Situation (die ganz nebenbei - gott sei dank - in der Vergangenheit liegt) doch gar nicht beurteilen...

Wieso tust Du das trotzdem? Nur weil ich Deine Meinung nicht teile? Weil ich Bibi geraten habe die Situation genau zu analysieren/analysieren zu lassen? Weil ich nicht glaube das JEDER Hund auf Briefe schreiben reagiert?

Das tut mir leid, aber ich bleib trotzdem dabei.:sorry:

Wenn ich einen Rat von Dir bräuchte, hätte ich mich schon bemerkbar gemacht.

:lach3:

Konni
02.04.2008, 00:29
es liest sich für mich als ob es neuerdings DIE eine methode gäbe. es gibt keine einzige methode die bei ALLEN hunden funktioniert, wenn es sie gäbe hätte sie sich schon lange durchgesetzt!

wo beginnt zwang für dich btw. wo beginnt körperliche einwirkung für dich ?

Ich habe nicht von DER Methode gesprochen, sondern von einer generell gewalftreien.

Hierbei gibt es viele Übungen, die unerwünchtes Verhalten unterbrechen, ohne den Hund selbst bedrohen zu müssen.

Klar, auch unter Einsatz des Clickers....

Bedeutet nicht, dass man Rauf-Einsätze sofort über Clickern "abstellen" kann.

Es geht zunächst erst einmal darum, eingefahrene Verhaltenmuster zu ändern oder ich anbahnende zu verhindern.

Durchaus wird im Hintergrund immer mit Strafe gearbeitet, indem z.B. selbstbelohnendes Verhalten unterbunden wird.

Auch durchaus kann auch Strafe zum Einsatz kommen: Stichwort "Time Out"

Der Einsatz der jeweiligen Übungs-Elemente hängt dabei vom jeweiligen Hund ab: Was genau wird als Belohnung/ Was wird als Strafe empfunden ?

Entscheidend ist hierbei aber auch, was der Halter umsetzen kann.
Denke da ans Timing...

Ich nenne es aber lieber Training als "Methode".


Zu deiner Frage nach Zwang/Gewalt:

Gewalt fängt für mich beim Leinen-"Ruck" an, aber das sagte ich bereits.

Zwang fängt bereits durch das Anleinen an. Aber insoweit sind sie ja sehr anpassungsfähig geworden :lach2:

Konni
02.04.2008, 00:53
@Peppi

Wir lassen das Thema mal lieber generell.

Über "Allgemeinplätze" kann ich einfach nicht (mit-)reden :rolleyes:

Ronja
02.04.2008, 12:21
Zitate von Konni:
"Führung" kann ich auch anders zeigen.
Oder im Klartext ausgedrückt:
Mich kotzt die Leinruck-Fraktion an, die dann sowieso in die Flanke greifen muss oder anderweitig körperlich eingreift.
Für mich stehen diese Hunde dann erst einmal recht im Stress. Die kriegen auch noch schönen Druck von "hinten", wenn sie mit "vorne" schon überfordert sind.
Hierbei gibt es viele Übungen, die unerwünchtes Verhalten unterbrechen, ohne den Hund selbst bedrohen zu müssen.
Zu deiner Frage nach Zwang/Gewalt:
Gewalt fängt für mich beim Leinen-"Ruck" an, aber das sagte ich bereits.
Zwang fängt bereits durch das Anleinen an.

Hallo Konni,:lach3:
ich spreche hier nur für mich und möchte etwas zu Deinem Geschriebenen sagen.
Dass nicht jeder Hund gleich und gleich zu behandeln ist hatten wir ja schon, ich denke Du siehst das schon auch so.
Es liest sich für mich das Du die „Leinruck-Fraktion und Flanke greifen“ alle als ein Schlag Mensch, nämlich die mit Gewalt handeln und die ihren Hund bedrohen, siehst.
Ich sehe es nicht so, ich bedrohe meinen Hund nicht und füge ihm auch keine Gewalt zu, ich weise ihn lediglich zurecht.
Es kommt auch immer auf die jeweilige Situation an, es gibt Situationen wo ich unerwünschtes Verhalten unterbrechen kann aber auch Situationen wo ich gezwungen bin, den Hund zurecht zu weisen, so ist es nun mal.
Ich denke wenn ich in gewissen Situationen meinen Hund nicht zurecht weise, dann erst, erst dann würde ich ihn unter Stress setzen, denn er versucht dann gewisse Situationen selbst zu meistern.
Auch haben wir alle Hunde wo wir eine große Verantwortung tragen und eine antiautoritäre Erziehung nicht immer funktioniert.
Ich lerne gott sei dank täglich dazu und sehe mich nicht als Gewaltmensch und alle anderen hier auch nicht. Ich war bis vor kurzem auch noch eine die Briefe schrieb und mit ihrem Hund diskutierte, aber leider interessiert das meinen Hund nicht, er liest meine Briefe einfach nicht, lach.
Ich muss meinen Hund, wie gesagt in bestimmten Situationen, einfach zurecht weisen, damit er nicht unnötig unter Stress steht, ich die Angelegenheit so schnell wie möglich unter Kontrolle bekomme, damit er evtl. sich und anderen nicht schadet usw.usw.
Das Du das Anleinen bereits als Zwang siehst, ich sehe es als Schutz und auch als Rücksicht in gewissen Situationen, ansonsten darf mein Hund frei laufen.
Vielleicht wohnst Du ja in einer Gegend wo Du nicht oft mit verschiedenen Situationen konfrontiert wirst oder es Ablenkungen gibt, dann könnte ich Deine Aussagen evtl. mehr verstehen…..
Dann würde auch für mich einiges an „zu recht weisen“ nicht erforderlich sein.
Ich liebe meinen Hund über alles und sie hat ein super tolles Hundeleben und super viele Freiheiten bei mir ABER dafür erwarte ich in bestimmten Situationen ohne wenn und aber absolutes Gehorsam, zu ihrem und auch zum Schutze anderer Mitmenschen und Hunde.
Dieses erreiche ich nicht in allen Situationen nur mit heididei, sondern als Beispiel mit Leinenruck und Flanke greifen aber dafür ist es dann auch ein für alle mal erledigt.
Mein Hund hat kein Stress mehr, denn erst wenn ich versuche es immer und immer wieder zu üben ohne den Hund auch mal zu recht weisen, erst dann versetze ich ihn unter Stress.
Ausserdem gibt es immer mal wieder Situationen wo ich sofort handeln muss.
Meine Ronja ist ein selbstbewusster, aufgeschlossener, super lieber, nicht ängstlicher Hund und ich denke dies alles wäre sie nicht wenn ich ihr Gewalt antun würde oder wenn sie gestresst wäre.
Ich kann sagen, dass mein Hund seitdem ich ihn zurecht weise, wesentlich ruhiger geworden ist und auch mir gegenüber viel mehr Respekt zeigt, ich respektiere Ronja ebenfalls sehr.

Natürlich können auch immer wieder Situationen entstehen, wo man an einen Hundetrainer nicht vorbei kommt, dieses sollte man dann auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Hier wird Bibi ihren Weg finden.
Nur in den Situationen die ich denke selbst meistern zu können, werde ich niemals mehr mit meinem Hund diskutieren, dass steht fest.
Bitte nicht falsch verstehen.
Gerade erst kürzlich musste ich leider einen schlimmen Vorfall meistern, den hätte ich nicht nur mit gutem Zuspruch meistern können, sondern konnte dies nur mit zurecht weisen, meistern. Der Fehler lag eindeutig bei mir aber ich musste Ronja trotzdem für alle Zeiten begreiflich machen, das ich ihr Verhalten nicht dulde, dies hätte aber nicht mit irgendeiner Übung für unerwünschtes Verhalten funktioniert.
Außerdem bin ich noch der Meinung, je mehr Erfolgserlebnisse ich meinem Hund biete, desto schwieriger wird es ihn in die richtige Richtung zu bringen.

Liebe/r Konni, ich weiß es ist müßig darüber zu diskutieren.
Jeder muss seinen Weg finden ohne das man den anderen Weg zum kotzen finden sollte oder sich gegenseitig kritisiert.
Meißtens sind wir es doch die den bösen Hund an der Leine haben, egal wer anfängt, deshalb sehe ich es als große Verantwortung und arbeite fleißig darauf hin, dass ich meinen Hund schnellstens kontrollieren kann.
Natürlich mache ich auch Fehler, bin aber denke ich für meine Ronja und mich auf dem besten Weg.

Also in diesem Sinne, jedem das Seine und ich bin kein böser Hundehalter.

:lach1:

Peppi
02.04.2008, 19:43
@Peppi

Wir lassen das Thema mal lieber generell.

Über "Allgemeinplätze" kann ich einfach nicht (mit-)reden :rolleyes:

Ich weiss noch nicht mal was "Allgemeinplätze" sind.

Aber sobald ich wieder Probleme habe, komme ich zur Therapie bei Dir vorbei.

Erinner Dich mal an unsere Leinen/Halsband Diskussion...:lach2:


:lach1:

Peppi
04.04.2008, 08:01
Anruf eines Hundebesitzers bei seinem Hundetrainer:

Gruber, schönen guten Tag Frau Müller
Tach Herr Gruber. Na, wie macht sich Ihr Balthasar? Kommen Sie voran?

Deswegen rufe ich an. Balthasar hat sich in meine Wade verbissen und
schüttelt sie.

Oh. Das ist ein Rückschritt. Aber wir wussten ja, dass das ein langer Weg
werden kann.

Ja. Ich weiß. Aber was mach' ich jetzt? Hölle, tut das weh!

Herr Gruber. Sie müssen Ihre eigenen Befindlichkeiten ein wenig
zurückstellen. Wie tief beißt Balthasar gerade zu? Mehr als die Hälfte eines halben Hundezahnes?

Moment. Ich schau' mal....Ja! Und es blutet stark.

Dann ist es schon Beißgrad 4. Okay. Das ist eindeutig aggressiv.
Haben Sie schon versucht, Balthazar mit Gewalt wegzuzerren, oder ihn zu
schlagen?

Selbstverständlich nicht!

Gott sei Dank! Sehr gut. Negative Eindrücke bleiben beim Hund stärker
haften, als Positive.
Das sollten wir auf jeden Fall vermeiden.

Auuuuua! Aaaaaah!
Herr Gruber. Bitte!

Natürlich darf Ihr Hund spüren, dass Ihnen das nicht gefällt. Aber achten
Sie bitte darauf, ihn nicht zu verstören.
Er kennt solche lauten Töne von Ihnen doch gar nicht, und das könnte ihn
aus seinem seelischen Gleichgewicht bringen.

Ja, ja. Schon okay.

Wie weit ist das "Aus" schon gefestigt, Herr Gruber?

Eigentlich gar nicht - boooaaah, tut das weh! - der Schlingel macht nur
"Aus", wenn er dafür sein Lieblingsleckerlie bekommt, und selbst dann nicht
immer.

Okay, dann scheidet das aus. Wir geben Kommandos nur, wenn wir Sie auch
durchsetzen können. Nichtwahr, Herr Gruber?

Ja, klar.

Dann müssen wir ausnahmsweise einmal eine etwas gröbere Methode anwenden,
Herr Gruber.
Sagen Sie "Nein!". Energisch, aber nicht böse oder drohend. Nur so laut,
dass er verblüfft ist.
Balthazar ist ein ängstlicher Hund. Wir wollen den kleinen Racker ja nicht traumatisieren.

Nein, nein. Natürlich nicht! In Ordnung, ich probier's.
Balti, Nein!

Was macht Balthasar?

Er schüttelt.
Ingeboooorg! Würdest Du bitte mal mein Blut vom Boden aufwischen?
Balthipupsi bekommt ja ganz nasse Pfoten!

Herr Gruber. Ich denke, da hilft dann nur noch Ignorieren.
Vermeiden Sie jeden Blickkontakt, sprechen Sie nicht mit ihm, berühren ihn nicht und unterlassen alles, was sein Verhalten belohnen könnte.

Ich kann sowieso kaum noch was sehen , und das Sprechen fällt mir
schwer.
Ich werd' auch sehr müde. Durch den Blutverlust wahrscheinlich.

Aha. Verstehe. Also dann bitten Sie doch Ihre Frau, dass Sie mit dem
Klicker
und einem Leckerlie bereitsteht.
Sobald er das Interesse verloren hat und losläßt bitte sofort mit Klicker
und einem Leckerlie positiv verstärken.
Dabei ist das timing sehr wichtig, aber das wissen Sie ja.

Herr Gruber?....Herr Gruber?

Hier ist Frau Gruber. Mein Mann ist gerade ohnmächtig geworden. Aber ich
habe alles mitgehört und hab' Klicker und Leckerlie schon in der Hand!

Klasse, Frau Gruber! Das wird schon. Sie sind auf dem richtigen Weg!!!

:lach1:

Ronja
04.04.2008, 09:15
Ich schmeiss mich weg, ich kann nicht mehr....muss so lachen, der war gut, richtig gut :lach2:

:lach1:

Konni
05.04.2008, 03:01
[B]Jeder muss seinen Weg finden ohne das man den anderen Weg zum kotzen finden sollte oder sich gegenseitig kritisiert.

Hallo Ronja,
sorry, dass ich nur einen Teil deines Beitrag so rausschäle. Ist für mich aber eine Kernaussage von dir.

Kritik finde ich hingegen immer angebracht. Sonst wären "wir beide" nicht weiter gekommen.

Mich stört es einfach nur, dass ein gewaltfreihes Training verpöhnt wird, ohne dass man es mal richtig "durchgezogen" hat.

Und ich meine damit nicht nur die Klassische GK.


Okay, einige setzen da andere Maßstäbe zum Thema "Gewalt".

Dehalb ja auch mein Hinweis auf den "Selbstveruch".
Und sei es nur das Halband für den Leinenruck.

Wenn du meinst, "deinen" Weg über Flankengriff etc. mit deinem Hund gefunden zu haben, kann werde ich dich nicht davon abbringen.

Aber wer sagt dir, dass es nicht wirklich anders geht ???

Auf deine Frage hin, wo ich lebe:
Im Ruhrgebiet (steht im Profil). Mitten im Ballungsgebiet und in einer Stadt.

Ablenkungen haben wir da wirklich ;)

Und "Briefe gechrieben" habe ich meinem Hund noch nie :lach2:

Konni
05.04.2008, 03:03
@Peppi

Dein "Quelltext" ist so alt .... *gähn*

Peppi
05.04.2008, 10:42
nicht älter als die "Begründungen" der Watte-Werfer.

Nur kennt kaum einer die Ursprünge. Hier wird gutes vom Vortag "vermarktet".

Aber dazu müsste man auch mal links und rechts gucken.

Und alt ist nicht zwangsläufig schlecht! :lach1:

Peppi
05.04.2008, 10:44
Mich stört es einfach nur, dass ein gewaltfreihes Training verpöhnt wird, ohne dass man es mal richtig "durchgezogen" hat.



Nichts als Spekulation - oder Ferndiagnose, wie es so schön heisst.

Und wer redet von Gewalt. Definiere Gewalt.:lach1:

Ronja
05.04.2008, 20:10
Hallo Konni :lach3:

kein Problem, natürlich ist Kritik immer gut und deshalb sind wir ja auch hier im Forum um zu diskutieren.
Ich meinte auch nur mit meiner Aussage, das wir uns hier nicht gegenseitig verurteilen sollten, schließlich schlagen oder misshandeln wir unsere Hunde nicht.

Es gibt verschiedene Methoden der Erziehung und ganz sicher verpöhne ich das gewaltfreie Training nicht, da ich kein Training mit "Gewalt" praktiziere.
Aber wie ich merke siehst Du leider bereits einen kurzen Leinenruck und ein Flankengriff als "Gewalt", daher ist es für mich sehr schwer mit Dir darüber zu reden und Dich davon zu überzeugen, dass ich ganz und gar nicht Gewalt bei meinem Hund anwende.

Du darfst auch nicht den Eindruck bekommen, dass ich nur mit Leinenruck und Flankengriff arbeite, ich sagte ja, es kommt auf die Situation darauf an.
Ausserdem möchte ich nochmal sagen, nicht jeder Hund ist gleich.
Ich konnte schon Situationen mit einem einzigen kurzen Flankengriff ein für allemal in den Griff bekommen, soll ich denn wenn es so sehr gut klappt, lieber wochenlang mit meinem Hund üben und ihn in stressige Situationen bringen, wenn es mit einem kurzen und ich sage "einen" kurzen Flankengriff geklappt hat und mein Hund es ein für allemal kapiert hat?
Ich frage Dich hier wirklich, was ist besser?

Wir hatten einige Zeit eine sehr gute private Hundetrainerin, die selber einige Molosser hat, sie selbst hat uns nachdem wir mit ihr zusammen wochenlang wie Du es siehst "gewaltfrei" mit unserer dickköpfigen sturen kleinen Ronja trainiert haben, den Flankengriff gezeigt.
Auch haben wir nicht nur die klassische GK durchgezogen.

Also nochmal, ich verpöhne ein "gewaltfreies" Training nicht, denn ich praktiziere es, mein Training besteht nicht "nur" aus Leinenruck und Flankengriff und "etc." gibt es bei mir nicht wie Du vielleicht vermutest.
Nicht das Du denkst ich ziehe die anderen Methoden nicht durch,
doch sehr wohl, sie bestimmen das meiste Training.
Aber ab und an, situationsabhängig hilft ein Leinenruck und/oder Flankengriff
meinen Hund wieder runter zu holen und ihm zu zeigen ohne ihn unter Stress zu sezten, wo es lang geht und nicht mit ihm diskutieren zu müssen.

:lach1:

Konni
06.04.2008, 03:20
Ausserdem möchte ich nochmal sagen, nicht jeder Hund ist gleich.

Hallo Patricia,
ja, das habe ich hier schon mehrfach gehört.

Und ich gebe dir insofern Recht, dass es Hunde gibt, denen ein Leinruck weniger aumacht.

Aber auch ich wiederhole: Brauchen tut dass wirklich kein Hund.

Wir kommen aber nicht wirklich weiter, wenn ich über Wahrnehmungsmodifikation spreche und du über körperliche Abbruchhandlungen deinerseits.

Das Ausgangsthema steht immer noch: Aversion nach Beißerei.

Stress ist hier wohl schon beim Erblicken/Erriechen des Artgenosen vorhanden.

Warum dann nicht an der Erregungslage des eigenen Hunde arbeiten auf mehreren Ebenen?

Lieber strafend einwirken und dabei eine noch schlechtere Verknüpfung des Gegenübers in Kauf nehmen?

Ich kann immer noch nicht nachempfinden, was einen Hund "stressen" soll, wenn er beim Stresssator machbare Aufgaben bekommt, die bei Ausführung belohnt werden.

Da "Pawlow" überall dabei ist, habe ich somit eher die Möglichkeit, dass der Stressator verknüpt wird.

Außerdem gibt es noch die konditionierte Entpannung, um den Hund runterzufahren.

Ist halt alles aufwendiger. Auch das gebe ich zu :sorry:


Jeder mag ein persönliches Ding durchziehen....
Ich finde es einfach nur "unfair" dem eigenen Hund gegenüber, wenn es auch tatsächlich anders geht.


Was hat denn dein einmaliger "Flankengriff" verändert? Was hattet du vorher versucht?

Ronja
06.04.2008, 12:34
Hallo Patricia,
Hallo Konni,:lach3:

Ausserdem möchte ich nochmal sagen, nicht jeder Hund ist gleich.
ja, das habe ich hier schon mehrfach gehört.
Aber so ganz möchtest Du es nicht glauben, oder?

Und ich gebe dir insofern Recht, dass es Hunde gibt, denen ein Leinruck weniger aumacht.
Ja, meine Ronja gehört auch dazu.

Aber auch ich wiederhole: Brauchen tut dass wirklich kein Hund.
Da haben wir es wieder, unser Thema….willst Du mich nicht verstehen?

Wir kommen aber nicht wirklich weiter, wenn ich über Wahrnehmungsmodifikation spreche und du über körperliche Abbruchhandlungen deinerseits.
Ja, da gebe ich Dir Recht.

Das Ausgangsthema steht immer noch: Aversion nach Beißerei.
Stress ist hier wohl schon beim Erblicken/Erriechen des Artgenosen vorhanden.
Meinst Du Bibi hatte mit dieser Situation vorher gerechnet?

Warum dann nicht an der Erregungslage des eigenen Hunde arbeiten auf mehreren Ebenen?
Lieber strafend einwirken und dabei eine noch schlechtere Verknüpfung des Gegenübers in Kauf nehmen?
Quatsch, Flankengriff ist keine Strafe und warum schlechte Verknüpfung?
Eher doch positiver wenn ich meinen Hund in den Griff bekomme und ihn runter hole, ihm zeige die Situation ist harmlos, als wie es Bibi jetzt geschafft hat.

Ich kann immer noch nicht nachempfinden, was einen Hund "stressen" soll, wenn er beim Stresssator machbare Aufgaben bekommt, die bei Ausführung belohnt werden.
Ich muss hier Peppi zitieren, da er es meiner Meinung nach sehr treffend
geschrieben hat, siehe seine Antwort unter #21.

Außerdem gibt es noch die konditionierte Entpannung, um den Hund runterzufahren.
Erkläre mir bitte, wie Du in Bibis Situation reagiert hättest?

Ist halt alles aufwendiger. Auch das gebe ich zu.
Und ich bleibe dabei und sage „in bestimmten Situationen“ auch stressiger für den Hund. Warum es aufwendiger betreiben, wenn ich es kurz und schmerzlos ein für allemal in den Griff bekomme.

Jeder mag ein persönliches Ding durchziehen....
Ich finde es einfach nur "unfair" dem eigenen Hund gegenüber, wenn es auch tatsächlich anders geht.
Ja genau Konni…..
Ich finde es aber nicht unfair wenn ich meinem Hund mit einem beherzten Flankengriff sofort in die Schranken weise, unfair ist wenn ich ihm antue solche Situationen ständig durchzumachen und nicht wirklich in den Griff zu bekommen.

Was hat denn dein einmaliger "Flankengriff" verändert? Was hattet du vorher versucht?
Wie gesagt Konni ist es schwer mit Dir darüber zu reden, sobald ich Dir meine Situation schildern würde wo ich den Flankengriff angewandt habe oder anwende, würdest Du doch wieder kontern und mir Deine Wahrnehmungsmodifikation rüber bringen wollen.
Daher möchte ich nicht ins Detail gehen und es würde hier auch alles sprengen, da ich mich leider nie kurz fassen kann, so bin ich leider.:sorry:
Nur soviel, wie ich bereits vorher geschrieben hatte, haben wir wochenlang mit unserer privaten Hundetrainerin bestimmte Problemsituationen geübt und sind nicht wirklich weiter gekommen.
Einmal, ein beherzter Flankengriff und die Situation war geklärt.
Auch muss ich noch dazu sagen, dass wir davor in unserer Hundeschule und dann auch noch mit einem Nicht-molosererfahrenen privaten Hundetrainer geübt haben, bevor wir zu unserer molossererfahrenen Hundetrainerin gekommen sind.
Keiner, weder die Hundeschule noch der erste private Hundetrainer konnten die Situation in den Griff bekommen, erst die Hundetrainerin wie gesagt erst nach einiger Zeit mit dem Flankengriff.
Diesen Flankengriff hat sie uns ja auch nicht gleich gezeigt, wie gesagt man wollte es ja erstmal auf die „normale“ Art probieren.
Nun, sag mir, für meinen Hund, was war jetzt stressiger und unfairer, das wochenlange üben mit verschieden Trainern (jeder weiß ja was anderes und probiert es ja auch an MEINEM Hund aus) oder einmal ein Flankengriff?
Ach Konni bitte, lassen wir doch unsere Diskussion sein.:lach1:

Zurück zu Bibis Problem, sie hat bestimmt einige Kilos mehr zu halten als ich, obwohl mir die fast 40 Kilo von Ronja schon reichen.
Ich kann Bibi voll und ganz verstehen und das sie in ihrer Situation total hilflos war, hier hätte ich als Beispiel den Flankengriff eingesetzt.
Ihr Hund ist völlig außer sich gewesen, ist voll in die Leine gesprungen, war nicht mehr zu kontrollieren und sie bekam absolut keine Aufmerksamkeit mehr von ihrem Hund.
Bitte Konni, erkläre mir wie Du hier reagiert hättest um von dem Hund die Aufmerksamkeit wieder zu bekommen, ihm zu zeigen das Du die Situation klärst und in Griff hast usw.usw.?
So eine Situation spielt sich in Sekunden ganz schnell ab und man rechnet auch nicht damit, so was kommt meist unverhofft, ansonsten hätte Bibi schon was dagegen unternommen, meinst Du nicht.
Du kannst mir nicht erzählen, dass Du Deinen Hund in diesem Moment wie Du es nennst mit „fairen“ Methoden runter geholt hättest.
Mag ja sein das im Vorfeld unbewusst von Bibi aus einige Fehler gemacht wurden, wie auch immer, ich hätte hier den Flankengriff zum Beispiel angewandt.
Erst wenn ich dann merken würde das der Hund trotzdem nicht reagiert und ich ihn nicht alleine in den Griff bekommen kann, dann kann ich noch immer mit Hilfe eines Hundetrainers auf mehreren Ebenen arbeiten.
Aber erstmal muss ICH auch was tun.
Bei MEINEM Hund erreiche ich mit Flankengriff sehr viel, wenn ich sie runter geholt habe, sie ruhiger ist und ich ihre Aufmerksamkeit wieder habe, dann folgt natürlich Belohnung.
Und ich bin bei MEINEM Hund so auf dem richtigen Weg, denn bei mir wiederholen sich "gewissenen Situationen" nicht mehr, mein Hund ist entspannt und überlässt mir das handeln.

:lach1:

Andrea
07.04.2008, 17:20
Bitte, was ist ein Flankengriff?:traurig2:

baanicwu
07.04.2008, 17:58
Bitte, was ist ein Flankengriff?:traurig2:

Einfach ausgedrückt, wenn du dem Hund seitlich (Flanke) ins Fell greifst.

Gruß Babs

Ronja
07.04.2008, 18:32
Hallo Andrea :lach3:

Greif hinten in die Seite oder zieh hinten an der Seite, kurz vorm Oberschenkel (Leisten gegend).
Meine Erfahrung, der Hund gibt einem sofort seine Aufmerksamkeit, weil es für den Hund unangenehm ist, er nicht damit rechnet und weil man den Hund auch so gut an sich heranziehen kann.
Manche Hunde könnten versuchen nach einem zu schnappen, da es halt für sie ein unangenehmes Gefühl ist.
Ronja hat noch nie geschnappt, guckt mich dann immer nur erstaunt an.

Eine Freundin von mir hatte Probleme das ihr Hund auf jeden Jogger und Fahrradfahrer drauf wollte, es war wirklich schlimm, ihr Hund über 50kg schwer. Alle Übugen halfen nur kurzfristig.
Daraufhin versuchte sie es mit dem Flankengriff, warten (Hund an der Leine) bis Jogger oder Fahrrad sich näherten, als der Hund los springen wollte nein sagen und in die Flanke greifen und an sich ranziehen (sofort bei Ruhe loben)nach dem dritten Mal keine Probleme mehr gehabt.
Heute geht sie ganz entspannt inmitten Jogger und Fahrräder spazieren.
Hatte vorher auch wochenlang geübt (Hundetrainer) und war fast mit den Nerven am Ende, da sie in einer Jogger-und Fahrradreichen Gegend wohnt.

:lach1:

Andrea
07.04.2008, 19:30
man lernt doch nie aus. Danke für die prompten Erklärungen.

Tyson
07.04.2008, 21:51
:lach3: Kenne jemanden, der das auch so gemacht hat, war anschließend im KH und mußte genäht werden, LG Manuela

Simone
07.04.2008, 22:16
Greif hinten in die Seite oder zieh hinten an der Seite, kurz vorm Oberschenkel (Leisten gegend).

Wieso sollte man denn das tun?

Man kann natürlich nicht jeden Hund auf die gleiche Art und Weise erziehen. Meine Mädels Luna und Lisa sind beide sehr sensibel und mit solchen Methoden würde ich sicher nichts positives erreichen, ganz im Gegenteil.

Mein Bernhardiner Oso war da völlig anders. Er war sehr dominant, über Leckerlis oder Spiel konnte man mit ihm nicht arbeiten, da er beides nicht so spannend fand. Ihn habe ich auch nicht nur mit Samthandschuhen erzogen, aber ich hätte ihm dennoch nie an dem Schwanz gezogen oder in die Seite gegriffen.... Manche Leute ziehen ihre Hunde auch an den Ohren. :schreck: Das finde ich nicht Hundegerecht, denn sowas machen Hunde untereinander ja auch nicht. Hunde sind untereinander natürlich nicht zimperlich, aber in dieser Art weisen sie sich nicht zurecht.

Meiner Ansicht nach gibt es deutlich wirksamere Erziehungsmethoden. Ich glaube, dass das größte Problem bei der Hundeerziehung mangelnde Konsequenz und unklare Ansagen an den Hund sind.

Eine Freundin von mir hatte Probleme das ihr Hund auf jeden Jogger und Fahrradfahrer drauf wollte, es war wirklich schlimm, ihr Hund über 50kg schwer.

Hat sie den Hund denn als erwachsenen Hund übernommen? Solch ein Fehlverhalten muss sich ja erst einmal entwickeln und natürlich ist es schwieriger, Fehlverhalten zu verändern, wenn es erst einmal richtig vorhanden ist. Aber ein Hund beginnt ja nicht plötzlich damit, dass er auf Jogger losgehen möchte.

baanicwu
07.04.2008, 22:35
das größte Problem bei der Hundeerziehung mangelnde Konsequenz und unklare Ansagen an den Hund.



Das ist, meiner Meinung nach, die Kernaussage jeder Hundeerziehung!

Wenn man sich vor dem Hund unglaubwürdig macht, egal bei welcher Erziehung, hat man verloren!
Hunde kennen nur schwarz und weiß, man kann nicht mit ihnen diskutieren (Briefe schreiben).
Wenn man einmal ein Kommando gibt, sollte man diese auch "durchziehen" immer und nicht nur wenn man selber gerade Lust dazu hat. Sonst nimmt einen der Hund nicht ernst!

Gruß Babs

Konni
07.04.2008, 23:06
Ach Konni bitte, lassen wir doch unsere Diskussion sein.:lach1:

Yepp.

Es bringt auch wirklich nichts, wenn wir lerntheoretsich noch beim Begriff der "Strafe" anfangen müssen.

Das ist mir eben einfach zu zeitaufwendig :lach3:

Monika
08.04.2008, 07:22
Manche Leute ziehen ihre Hunde auch an den Ohren. :schreck: Das finde ich nicht Hundegerecht, denn sowas machen Hunde untereinander ja auch nicht. Hunde sind untereinander natürlich nicht zimperlich, aber in dieser Art weisen sie sich nicht zurecht.

.

dann sind meine wohl ausnahmen, alle bisherigen und die jetzigen. bei ernsthaften und spielerischen auseinandersetzungen sind hauptsächlich die ohren zerbissen, immer und stets......auch bei den pfleglingen, völlig unterschiedliche hunde.

Tatjana
08.04.2008, 16:59
dann sind meine wohl ausnahmen, alle bisherigen und die jetzigen. bei ernsthaften und spielerischen auseinandersetzungen sind hauptsächlich die ohren zerbissen, immer und stets......auch bei den pfleglingen, völlig unterschiedliche hunde.


Das habe ich ueber Jahre hinweg auch beobachtet:lach1:

Ronja
08.04.2008, 19:57
Hallo Simone :lach3:
Wieso sollte man denn das tun?
Das habe ich in meinem Fall aber jetzt schon mehrfach erklärt.
Man kann natürlich nicht jeden Hund auf die gleiche Art und Weise erziehen. Meine Mädels Luna und Lisa sind beide sehr sensibel und mit solchen Methoden würde ich sicher nichts positives erreichen, ganz im Gegenteil.
Ich kam bei Ronja nicht anders weiter, habe laut Hundetrainerin gehandelt und nur positives erreicht. Und nochmal, dieser Flankengriff wird nicht immer und bei jedem Problem benutzt, nur bei heftigen Situationen.
Mein Bernhardiner Oso war da völlig anders. Er war sehr dominant, über Leckerlis oder Spiel konnte man mit ihm nicht arbeiten, da er beides nicht so spannend fand. Ihn habe ich auch nicht nur mit Samthandschuhen erzogen, aber ich hätte ihm dennoch nie an dem Schwanz gezogen oder in die Seite gegriffen.... Manche Leute ziehen ihre Hunde auch an den Ohren. :schreck: Das finde ich nicht Hundegerecht, denn sowas machen Hunde untereinander ja auch nicht. Hunde sind untereinander natürlich nicht zimperlich, aber in dieser Art weisen sie sich nicht zurecht.
Beschreibe bitte wie Du bei Oso reagiert hast wenn Du es nicht nur mit Samthandschuhen versucht hast.
Hast Du ihn in die Ecke gestellt :sorry::)
Meinen Hund am Schwanz ziehen oder an den Ohren, das mache ich nicht.
Meiner Ansicht nach gibt es deutlich wirksamere Erziehungsmethoden. Ich glaube, dass das größte Problem bei der Hundeerziehung mangelnde Konsequenz und unklare Ansagen an den Hund sind.
Ich gebe ja zu, das ich einige Fehler gemacht habe und es auch an mir lag, aber nach wochenlangem üben mit Hundetrainerin, kam selbst sie obwohl sie es normal nicht anwendet zu dem Schluss, bei Ronja den Flankengriff anzuwenden, aber nochmal...nicht immer und überall.
Hat sie den Hund denn als erwachsenen Hund übernommen? Solch ein Fehlverhalten muss sich ja erst einmal entwickeln und natürlich ist es schwieriger, Fehlverhalten zu verändern, wenn es erst einmal richtig vorhanden ist. Aber ein Hund beginnt ja nicht plötzlich damit, dass er auf Jogger losgehen möchte.
Simone, vielleicht glaubst Du es nicht, ist aber so das er dieses Verhalten erst mit einigen Monaten gezeigt hat, es war kein Vorfall bekannt und sie hat ihn seit Welpenalter. Soll es auch geben, das ein Fehlverhalten sich erst später zeigt. Hunde verändern sich im jungen Alter ständig, heute hat ein Hund keine Angst und morgen auf einmal doch.

Hallo Babs :lach3:
[QUOTE=baanicwu;86259]Das ist, meiner Meinung nach, die Kernaussage jeder Hundeerziehung!
Wenn man sich vor dem Hund unglaubwürdig macht, egal bei welcher Erziehung, hat man verloren!
Hunde kennen nur schwarz und weiß, man kann nicht mit ihnen diskutieren (Briefe schreiben).
Wenn man einmal ein Kommando gibt, sollte man diese auch "durchziehen" immer und nicht nur wenn man selber gerade Lust dazu hat. Sonst nimmt einen der Hund nicht ernst!
Ja, das war mein Problem vorher, zu wenig konsequent, zuviel diskutiert, Briefe geschrieben usw., habe ich aber ganz schnell geändert.


Sorry, aber ich weiß nicht was Ihr an diesem Flankengriff sooo schlimm findet
oder mal einen Leinenruck, verstehe ich echt nicht.
Ich misshandel doch meinen Hund nicht oder findet Ihr das.
Auch Gewalt ist für mich was anderes.
Ausserdem kenne ich doch meinen Hund am besten und weiß am besten wie ich mit ihm umzugehen habe.
Meine Ronja ist z.B. kein sensibelchen.

Ihr schreibt immer über Konsequenz usw. aber keiner schreibt mal wie man handeln sollte, wenn wie bei Bibi ein Hund außer Rand und Band ist, er sich nicht mehr kontrollieren lässt, er sich nicht mehr ablenken lässt und was noch schlimmer ist, Bibi muss richtig fertig gewesen sein da sie Angst haben musste ihren Hund nicht mehr halten zu können.
Ja klar, Hundetrainer, das ist ja klar aber erstmal muss man versuchen in genau diesem Moment selber mal zu reagieren und da habe ich den Flankengriff vorgeschlagen.
Wie gesagt, jeder kennt seinen Hund am besten und soll selber entscheiden wie er am besten was bei seinem Hund erreicht.

:lach1:

Peppi
08.04.2008, 20:50
Hat sie den Hund denn als erwachsenen Hund übernommen? Solch ein Fehlverhalten muss sich ja erst einmal entwickeln und natürlich ist es schwieriger, Fehlverhalten zu verändern, wenn es erst einmal richtig vorhanden ist. Aber ein Hund beginnt ja nicht plötzlich damit, dass er auf Jogger losgehen möchte.

Ich bleib einfach mal vor der eigenen Haustür und habe sicherlich in der "Hunde-Pupertät" nicht alles richtig gemacht - aber eben deshalb habe ich mich ja auch gemeldet. (Man muss nur mal an Beisshemmung denken, beim Welpen! Hier geht es ebenfalls um "enthemmtes" Verhalten.)

Wem bringen denn Schuldzuweisungen was? Eines steht fest: Am allerwenigsten dem Hund. Deshalb muss man auch nicht die Vergangenheit aufwühlen. Die Situation "JETZT" ist entscheidend. Und zu spät ist es sicherlich auch nicht.

Ich sehe das auch nicht als Strafe, sondern eher als "Korrektur", oder "Hallo, ich rede mit Dir!" So als wenn Du jemanden anschubst der Dir einfach nicht zuhören will. Ich kneif auch noch nicht mal.

Man fängt ja auch nicht damit an!

Mir zeigt er auf jeden Fall, dass es die richtige Entscheidung war und beim nächsten Hund, wird man sicher aus seinen Fehlern gelernt haben.

Aber wie ich schrob, es geschieht alles in Abhängigkeit der Situation!

Bibi, hast Du den Hundeflüsterer denn nicht gelesen? Da steht zwar viel Blödsinn drin, aber bei der Grundhaltung hat der Mexicaner (dessen Lebensweg man auf den ersten 100 Seite nachlesen darf ***gähn***) schon Recht.

Aber es kommt halt AUF DAS HUNDEINDIVIDUUM an!

:lach1:

Simone
08.04.2008, 21:08
Wem bringen denn Schuldzuweisungen was? Eines steht fest: Am allerwenigsten dem Hund. Deshalb muss man auch nicht die Vergangenheit aufwühlen. Die Situation "JETZT" ist entscheidend. Und zu spät ist es sicherlich auch nicht

Hallo Peppi,

ich wollte ganz sicher keine Schuldzuweisung mit meinem Beitrag erreichen. Aber Fehlverhalten entwickelt sich ja meistens langsam und nimmt immer mehr zu. Umso früher man es bemerkt, umso leichter kann man eingreifen. Meistens entwickelt sich Fehlverhalten, weil man sich inkonsequent verhalten hat und somit sollte man zunächst dieses Verhalten ändern. Oft erreicht man dadurch schon eine Besserung vom Verhalten des Hundes.

Hallo Ronja,

Deinen beschriebenen Flankengriff finde ich nicht dramatisch (kommt aber natürlich auf die Heftigkeit ab), aber ich kannte es bislang nicht und kann es mir nicht so gut vorstellen. Ich kenne "nur" das Ohren- und Schwanzziehen und das finde ich nicht gut (habe es auch selber nie gamacht), da es sehr schmerzhaft ist und durchaus zu Verletzungen führen kann.

Mit Oso war ich vor 10 Jahren in einer klassischen Hundeschule, wo über Lob und Strafe gearbeitet wurde. Es war meine erste Hundeschule und leider habe ich dort die Ausbildung zunächst übernommen. Ich habe somit auch mit Leinenruck gearbeitet. Ich denke aber, dass ich heute Oso durchaus anders erziehen könnte, da ich in den 10 Jahren viel dazu gelernt habe und heute anders mit meinen Hunden umgehe. Ich habe Oso auch z.B. beiseite "geschubst", ihn quasi umgerannt. Ich kann das schlecht beschreiben, aber es hat funktioniert.

Ich kann Dir bzgl. Deiner Ronja keine Tips geben, denn ich kenne Ronja nicht und weiß nicht, wie ihr miteinander arbeitet. Meistens kann man aber viel mehr als man denkt ohne Strafe und Zwang verändern. Ich habe Dich allerdings bei Deinem Schreiben missverstanden, da ich anstatt Seite ziehen Schwanz ziehen gelesen habe. Und ich meinte in erster Linie das Schwanz/Ohren ziehen, was Du ja eh nicht machst. Sorry.