Beschützerinstinkt

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Markus
17.07.2007, 08:07
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Beschützerinstinkt” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

Djego
17.07.2007, 08:07
Tagchen, wollte mal wissen wie der Beschützerinstinkt bei euren Hunde ist.

Grund:
Djego ist ja eher der Hund, der voll und ganz hinter einem steht, wenn ihm etwas nicht ganz geheuer ist (mein Riesenbaby halt). Was ich nicht schlimm finde. Kann selbst ganz gut beißen. :D:p
Jetzt war ich heute morgen aber schon am Waldrand laufen, als sich mein Kleiner mit einer rießen Bürste vor mich stellt, Richtung Wald schaut und leicht brubbelt... Und was seh ich da? :schreck: einen nackten Mann! Sowas, war richtig baff. Aber mein Kleiner hat ja richtig reagiert. Der Mann ist auch ganz schnell wieder verschwunden, als er meinen Kleinen gesehen hat. :lach2: Und was Djego angeht ist er noch fünf Minuten freiwillig im Fuß bei mir gelaufen bevor er wieder seinen Radius erweitert hat.

Grüßle
Franzi

Nadine
17.07.2007, 09:38
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Peppi
17.07.2007, 09:38
Ich weiss nicht? Ist das Beschützerinstinkt oder war das einfach was, was er nicht kannt und das Ihn in diese lage versetzt hat?

Oder habt Ihrt bei der der Sozialisation auch mit nackten Männern im Wald gearbeitet :3D07:

Ne, mal im Ernst. Wenn mein grosser irgendwas nicht kennt, oder es in ihm Skepsis hervorruft, dann verhält er sich so wie Du es beschreibst. Aber ob in seinem Kopf vorgeht das er mich jetzt beschützen will....

Ich weiss nich'. :35:

Djego
17.07.2007, 10:17
Hm, wenn Djego skeptisch ist steht er eher hinter mir und schielt um meine Beine vor. :57:

Aber sein Verhalten hat ja das Richtige bewirkt (zumindest bei dem Kerl). :lach2: :3D05:

Gast280210
17.07.2007, 10:36
Cara hat sich bisher ein einziges Mal so verhalten. Die war ca. 12 Monate alt und wir gingen einen Waldweg entlang der neu für sie war. Plötzlich stellte die Kleine ihre komplette Bürste auf, Brustkorb nach vorne, Vorderläufe in den Boden gerammt stand sie da. Uns kam ein Jogger entgegen, ein äußerst eigenartiger Typ. Ein ganz tiefes Grollen und dann ging die Kleine auf dem Mann los, sie war absolut außer sich. Gott sei Dank hatte ich Cara das Geschirr umgelegt und sie an der kurzen Leine, mit der Floppileine und einem normalen Halsband hätte sie denn Mann gepackt. Die Kommandos interessierten sie nicht mehr und beruhigendes Zureden auch nicht. Selbst als er schon weiter weg war, tobte sie noch und wollte sie hinter ihm her. So lieb, zurückhaltend und liebevoll Cara normalerweise ist, bin ich seither immer vorsichtig und vorausschauend. Das Eigenartige ist, dass sie eigentlich die Begegnung mit Joggen, Radlern und Wanderern gewöhnt war. Ich weiß bis heute nicht, was sie damals dermaßen aus der Fasson gebracht hat.

Lieben Gruß Karin

Faltendackelfrauchen
17.07.2007, 10:55
Hallo,

wenn ich richtig rechnen kann, ist Djego jetzt ca. 15 Monate, wird also ganz langsam erwachsen und selbstständiger. Sein Verhalten wird sich logischerweise verändern, er wird sich immer seltener hinter seine Menschen verstecken und statt dessen aufplustern, das ist eine normale Entwicklung.

Allerdings hat ein Verhalten wie es Djego zeigt, nur ganz selten etwas mit Beschützerinstinkt zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit Muffe schieben, aber das hören viele Hundebesitzer natürlich nicht gerne. Statt dessen glauben sie fest daran, dass ein Hund selbstständig weiß, welcher Mensch böses will und welcher nicht, klappt leider nur nicht!

Wenn der Mensch nicht erzieherisch einwirkt, kann Hundi ganz schnell alles Ungewohnte anblaffen (oder später angreifen). So war es bei Berta, als ich sie im Alter von 5 Jahren bekam. Es hieß, sie habe einen "großen Beschützerinstinkt". Mir war schon gleich klar, das das Schmarrn ist. Berta führte sich bei Leuten mit Gehwagen, im Rollstuhl usw. fürchterlich auf, zwei Wochen lang, weil sie Angst vor diesen merkwürdigen Dingen hatte. Dann hat sie kapiert, es lohnt sich, solche Leute zu sehen, sie zu "melden", also zu mir zu kommen, dabei aber seine Klappe zu halten, dann gibt es Leckerlis. Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn sie ihr Verhalten beibehalten hätte.


Tschüss
Faltendackelfrauchen

cane de presa
17.07.2007, 11:28
Bin ganz Faltendackels Meinung..
Ich geh mal davon aus das es ein normaler FKK´ler war..Oder?Wurdet ihr angegriffen???

Beschützter Instinkt darf man von einem Junghund nicht erwarten,Musst Diego zeigen das Du der beschützter bist, erst somit lernt er wann er dich beschützen muss..

Er hatte Angst und Ihr habt es bestätigt:schreck:
Wenn der nackte auch noch vor angst auf den Hundschläge, wäre eine ganz Falsche Prägung auf alles fremde komplett.

Bodo
17.07.2007, 12:03
Habe mir die Beiträge alle durchgelesen und dachte mir.... gib doch auchmal "deinen Senf" dazu....
Wir hatten bis vor 1/2 Jahr einen Hundetrainer auf unserem Hundeplatz der aber leider, aufgrund von privaten Quereleien mit dem Vorstand, den Platz verlassen hat.... Dieser Mensch, entschuldigt, das ich ihn so bezeichne, war selbst ein halber Hund.... Ich habe wahnsinnig viel von ihm gelernt und bedauere es echt, das er den Platz verlassen hat... Leider findet er in der Umgebung Barsinghausen oder Schaumburg auch keinen Platz, auf dem er allein weiterarbeiten kann und somit treffen wir uns ab und an durch Zufall auf Stadtfesten oderso und reden (meist über Hunde) miteinander.... Allerdings, wenn ich Probleme habe, kann ich ihn jederzeit anrufen und mir Rat holen...
Also.... dieser Mensch hat uns erklärt: Für das Alpha-Tier gibt jeder Hund ALLES.... Kein Hund wird (aufgrund des Wolfsrudelverhaltens) zulassen, das "seinem Alpha-Tier" etwas geschieht und sich für ihn aufopfern - es sei denn, die Rangordnung ist nicht geklärt, dann wird der Hund sich einen Teufel drum scheren und sich nicht in Gefahr begeben..... Nach dem Motto.... "mach mal schön selbst"
Ein Wolfsrudel könnte nicht überleben, wenn dem Alpha-Tier, oder auch dem ranghöheren Tier, sei es bei der Jagt oder auch Schutzbedingt, nicht geholfen wird....
Das gilt natürlich auch für die Welpen (in diesem Falle Familienmitglieder + Kinder)..... Denn, auch die Welpen garantieren das Überleben des Rudels... denn, die werden später für die Nahrungsbeschaffung oder fürs überleben kämpfen...
DAS WAR FÜR MICH SEHR PLAUSIBEL ERKLÄRT...

Da wir mit unseren Molossern keine total überzüchteten Rassen haben, steckt dieser Urinstinkt noch in den Tieren drin und kommt, mal mehr oder mal weniger, zum Tragen.

Bei unserem Bodo muss ich zum Beispiel aufpassen, wenn unsere Putzfrau oder unsere Auszubildende da ist und hinter meinem Rücken, wenn ich am Schreibtisch sitze, etwas macht, wie z.B. staubsaugen, Ordner aus dem Regal holen oder anderes..... Es passierte schon 3 oder 4 x das Bodo (der immer unter meinem Schreibtisch liegt) hervorschoss und sie am Arm, mehr oder weniger unsanft, festhielt..... Es war nie eine Bissverletzung... ein einziges Mal hatte unsere Auszubildende einen Kratzer vom Eckzahn am Handknöchel.... aber, beide haben es sehr wohl gemerkt, das sie von Bodo festgehalten wurden........
Beide gehören halt nicht zum "Rudel" und sind für den Hund nur "Besucher"
Da ich dieses Verhalten jetzt kenne, haben alle Mitarbeiter die Anweisung, nichts hinter meinem Rücken, wenns geht noch in gebückter Stellung auf mich zubewegend (Drohhaltung für den Hund), zu machen.....

Also... meine Meinung ist: DER HUND HAT SEHR WOHL EINEN BESCHÜTZERINSTINKT... auch wenn es nur eine Abwandlung des aus Urzeiten stammenden "Rudelverhaltens" ist......

Liebe Grüsse....... Britta, Bodo & Co.

Bodo
17.07.2007, 12:07
Habe mir die Beiträge alle durchgelesen und dachte mir.... gib doch auchmal "deinen Senf" dazu....

Wir hatten bis vor 1/2 Jahr einen Hundetrainer auf unserem Hundeplatz der aber leider, aufgrund von privaten Quereleien mit dem Vorstand, den Platz verlassen hat.... Dieser Mensch, entschuldigt, das ich ihn so bezeichne, war selbst ein halber Hund.... Ich habe wahnsinnig viel von ihm gelernt und bedauere es echt, das er den Platz verlassen hat... Leider findet er in der Umgebung Barsinghausen oder im Landkreis Schaumburg auch keinen Platz, auf dem er allein weiterarbeiten könnte und somit treffen wir uns ab und an durch Zufall auf Stadtfesten oderso und reden (meist über Hunde) miteinander.... Allerdings, wenn ich Probleme habe, kann ich ihn jederzeit anrufen und mir Rat holen...
Also.... dieser Mensch hat uns erklärt:
Für das Alpha-Tier gibt jeder Hund ALLES.... Kein "normaler" Hund wird es (aufgrund des Wolfsrudelverhaltens) zulassen, das "seinem Alpha-Tier" etwas geschieht und sich für ihn aufopfern - es sei denn, die Rangordnung ist nicht geklärt, dann wird der Hund sich einen Teufel drum scheren und sich nicht in Gefahr begeben..... Nach dem Motto.... "mach mal schön selbst"
Ein Wolfsrudel könnte nicht überleben, wenn dem Alpha-Tier, oder auch dem ranghöheren Tier, sei es bei der Jagt oder auch Schutzbedingt, nicht geholfen wird....
Das gilt natürlich auch für die Welpen (in diesem Falle Familienmitglieder + Kinder)..... Denn, auch die Welpen garantieren das Überleben des Rudels... denn, die werden später für die Nahrungsbeschaffung oder fürs überleben kämpfen...
DAS WAR FÜR MICH SEHR PLAUSIBEL ERKLÄRT...

Da wir mit unseren Molossern keine total überzüchteten Rassen haben, steckt dieser Urinstinkt noch in den Tieren drin und kommt, mal mehr oder mal weniger, zum Tragen.

Bei unserem Bodo muss ich zum Beispiel aufpassen, wenn unsere Putzfrau oder unsere Auszubildende da ist und hinter meinem Rücken, wenn ich am Schreibtisch sitze, etwas macht, wie z.B. staubsaugen, Ordner aus dem Regal holen oder anderes..... Es passierte schon 3 oder 4 x das Bodo (der immer unter meinem Schreibtisch liegt) hervorschoss und sie am Arm, mehr oder weniger unsanft, festhielt..... Es war nie eine Bissverletzung... nichtmalmehr Druckstellen konnte man sehen.... ein einziges Mal hatte unsere Auszubildende einen Kratzer vom Eckzahn am Handknöchel.... aber, beide haben es sehr wohl gemerkt, das sie von Bodo festgehalten wurden........
Beide gehören halt nicht zum "Rudel" und sind für Bodo "nur Besucher"
Da ich dieses Verhalten jetzt kenne, haben alle Mitarbeiter die Anweisung, nichts hinter meinem Rücken, wenns geht noch in gebückter Stellung auf mich zubewegend (Drohhaltung für den Hund), zu machen.....

Also... meine Meinung ist: DER HUND HAT SEHR WOHL EINEN BESCHÜTZERINSTINKT... auch wenn es nur eine Abwandlung des aus Urzeiten stammenden "Rudelverhaltens" ist......

Liebe Grüsse....... Britta, Bodo & Co.

Djego
17.07.2007, 12:15
Hm, also falls ich den Kerl mal wieder sehe...
Soll ich ihn dann einfach ignorieren (so als wäre nichts) oder soll ich vielleicht das Gespräch mit ihm suchen, damit Djego noch andere nackte Menschen kennen lernt? Vielleicht sollte ich mit ihm ja zu einem FKK-See um zu üben.. :confused:
Djego hat ja gelernt, dass er bei Joggern z. B. zu mir kommt und bei Fuß läuft. Soll ich das auch mit den "Nackten" versuchen?
Also ich muß ja wirklich gestehen, dass mir das gewöhnen an nackte Menschen im Wald durch die Lappen gegangen ist, aber bis jetzt hatten wir sowas auch noch nicht...

Peppi
17.07.2007, 12:33
Ich würde einfach weiterlaufen... vielleicht ein paar aufmunternde Worte aber halt so, das alles in Ordnung ist.

:lach1:

KsCaro
17.07.2007, 13:12
... vielleicht ein paar aufmunternde Worte ...
:lach1:

Sowas wie "Hast Du Hunger auf ein Wienerle? Schau der Kerl bietet es Dir ja förmlich an, geh und hols Dir" ? :D

Peppi
17.07.2007, 14:21
Die Mini Wieni Würstchenkette...:lach1:

Silke
17.07.2007, 15:31
Ich finde er hat als Molosser ganz richtig gehandelt. Mir wäre ein Mann der nackt am Waldrand steht sehr suspekt. Er sollte sich dann vor das Herrchen(Frauchen) stellen und verwarnen.Das ist eine der aufgaben die die Molosser inne haben. Auch wenn wir Gefahr selbst nicht sehen kann sie der Hund spüren. Für soetwas haben die einen ausgeprägten Sinn! Ich rede hier nicht von aggresievem Vorpreschen, nur verwarnen ,ohne Menschenkontakt.

Liebs Grüßle Silke

Anja
17.07.2007, 15:49
Also ich bin der Meinung, das neben dem Ungewohnten auf jeden Fall ein bissel Beschützerinstinkt dabei war.

Mit Murphy hab ich noch keine ähnliche Situation erlebt, allerdings mit meinem verstorbenen Bx-Rüde.

Ich ging abends durch den Park, als sich Dempsey immer wieder vor mich setzte, und mich somit am weiterlaufen hinderte.
Nachdem ich nicht wirklich drauf reagierte, lief er ein Stück vorran und fing vor einen Gebüsch bedrohlich an zu knurren.
Da wurd mir doch ziemlich mulmig, und hab den Rückweg angetreten...den Dempsey ohne Probleme dann gelaufen ist.

2 Tage später stand dann in der Tageszeitung, das in diesem Park ca. 1 Std. später eine Frau vergewaltigt wurde.:schreck:

Djego
17.07.2007, 18:56
@Anja

Ja das hab ich mir auch überlegt. Hab am Anfang den Wegrand abgesucht, weil das Stückchen etwas abseits liegt. Man weiß ja nie...
Morgen werde ich die gleiche Strecke nochmal laufen und sollte der gute Herr immer noch laufen werde ich die Polizei rufen.

Grüßle
Franzi

Grazi
18.07.2007, 05:24
Also.... dieser Mensch hat uns erklärt: Für das Alpha-Tier gibt jeder Hund ALLES.... Kein Hund wird (aufgrund des Wolfsrudelverhaltens) zulassen, das "seinem Alpha-Tier" etwas geschieht und sich für ihn aufopfern - es sei denn, die Rangordnung ist nicht geklärt, dann wird der Hund sich einen Teufel drum scheren und sich nicht in Gefahr begeben..... Nach dem Motto.... "mach mal schön selbst". Mag sein, dass das für dich plausibel klingt... ist es aber nicht....und dein toller Hundemensch hat sehr viel weniger Ahnung als du glaubst.

Kopfschüttelnd, Grazi

Marius
18.07.2007, 05:33
Da muss ich mich Grazi anschließen.

Gruß Marius

Jacci
18.07.2007, 08:15
Rommel zeigt dasselbe Verhalten, wenn es z.B. dunkel ist und Unbekannte auf uns zukommen. Und es ist definitiv Unsicherheit. Ihm stehen eben einfach die Haare zu Berge, weil er nicht weiß, wie er sich verhalten soll und erwartet eigentlich nur, dass ich ihm ein Zeichen gebe, was er tun soll. Ich ignoriere das Verhalten, es gibt ein ruhiges "Fuß" und gehe ganz normal mit ihm weiter. Meistens "schielt" er dann noch eine Weile in Richtung Unbekannten, beruhigt sich dann aber schnell.
Als ich hier her zog, passierte so etwas sehr häufig, mittlerweile sieht Rommel das Ganze etwas gelassener und dieses Verhalten zeigt er nur noch selten.

Silke
18.07.2007, 10:48
Also ich finde es sehr schade dass hier einige Beiträge ins Lächerliche gezogen werden ("Wienerle").Wenn Kritik (bzw. man anderer Meinung ist) an einem Vorredner geübt wird, dann sollte dieses auf nachvollziehbare Weise geschehen, das heißt begründet!
Und wieso sollte ein "Hundemensch" nicht so viel Ahnung haben? Natürlich schweifen die Meinungen bezüglich des Beschützerinstinktes ab, dennoch sollte man sich diese anhören und nicht kommentarlos niederschmettern.
Ich persönlich bin der Meinung dass Djego in dieser Situation richtig gehandelt hat. Ich bin sehr froh dass meine Hunde gewisse Urinstinkte besitzen, die ich bei Bedarf auch zu kontrollieren weiß. Aber mir ist ein Hund lieber der mich vor Gefahren warnt, als ein Hund der sich in einer verfahrenen Situation hinter mir versteckt.

Liebs Grüssle
Silke

Tabee
18.07.2007, 11:27
Frida zähl ich ja noch nicht als ganzen Hund :lach1:
aber bei Murphy sieht das schon anders aus, und es macht auch einen Unterschied, ob ich mit ihm unterwegs bin, oder mein Freund.

Bei meinem Freund hat er überhaupt keinen Beschützerinstinkt, zumindest gab es in dieser Hinsicht noch keine Situation, in der er "beschützend" reagiert hat. Und wir haben bis vor einem Jahr noch in der Stadt gelebt (nähe Altstadt), wo auch gerne schonmal Betrunkene unterwegs waren. :boese5:

Bei mir läuft das etwas anders ab, wenn ich beispielsweise im Dunkeln mit Murph unterwegs bin, geht er sehr nah bei mir, sobald mir jemand entgegen kommt, merkt er meine Unsicherheit und geht nur noch Fuß und fixiert die Person/en, bis man sich passiert hat (allerdings ohne Haare aufstellen, Knurren, etc.)

Von Unsicherheit des Hundes kann hier aber keine Rede sein, denn ich glaube von Murphy sagen zu können, daß er sehr souverän ist und ängstlich hab ich ihn in all den Jahren noch nie erlebt.

Mein Freund hat mir den fehlenden Beschützerinstinkt bei ihm mal so erklärt, daß der Hund ihn als Rudelsführer ansieht und er damit auch in der Position ist, sich selbst zu verteidigen, bzw. nicht beschützt werden muß. Keine Ahnung, ob da was dran ist. (Wo steh ich denn dann in der Rangliste, muß ich mir jetzt Sorgen machen?)

Alles in allem ist es aber auch noch nie zu einer Extrem-Situation gekommen, ich weiß nicht, wie er bspw. bei einem Exhibitionisten reagiert hätte.
Zum Teil kommt es ja auch immer auf die eigene Reaktion an, ist es jemand, der entfernt ist, kann ich vielleicht noch einigermassen lässig bleiben, und so bellt mein Hund nur oder stellt sich schützend vor mich. Sollte mich allerdings jemand packen, anfassen und ich werde hysterisch (bei einem richtigen Übergriff) glaub ich schon, daß die Hölle losbricht... :sonne04::schreck::sonne04:

Gruß
tabee

Grazi
18.07.2007, 11:32
Also ich finde es sehr schade dass hier einige Beiträge ins Lächerliche gezogen werden ("Wienerle").Wenn Kritik (bzw. man anderer Meinung ist) an einem Vorredner geübt wird, dann sollte dieses auf nachvollziehbare Weise geschehen, das heißt begründet!
Und wieso sollte ein "Hundemensch" nicht so viel Ahnung haben? Natürlich schweifen die Meinungen bezüglich des Beschützerinstinktes ab, dennoch sollte man sich diese anhören und nicht kommentarlos niederschmettern. Also: erst einmal ging es mit dem "Wienerle" sicher nicht darum, einen Beitrag ins Lächerliche zu ziehen...sondern eher darum, die doch eher ungewöhnliche Situation (nackter Mann im Wald) mit Humor zu betrachten. Panik und Aufregung bringen ja nichts... und Franzi schien jetzt auch nicht gerade traumatisiert von dem Vorfall.

Btw: Die meisten Exhibitionisten wollen schockieren... wenn überraschte Passanten nicht schockiert, peinlich berührt oder ängstlich reagieren, sondern ganz cool bleiben oder mit einem lockeren Spruch daherkommen, sind sie meist ganz schnell wieder weg.

Und was den "Hundemenschen" angeht.... der hat tatsächlich keine Ahnung von Rudelverhalten bei Wölfen, wenn er so einen Kappes erzählt. Und zwar unabhängig von seiner Meinung zum Beschützerinstinkt.

Der Rudelführer steht an vorderster Front. Er ist für die Sicherheit seines Rudels verantwortlich und das Rudel wird sich an seinem Verhalten orientieren. Bei Gefahr wird er sich nicht zurückziehen und die "Schwächeren" für sich kämpfen lassen. Zieht er sich zurück, wird das auch das Rudel tun.

Auf ein Mensch-Hund-Team übertragen heisst das: akzeptiert der Hund den Menschen als Autorität, als Chef, wird er sich bei Gefahr an ihm orientieren. Der Chef ist dazu da, brenzlige Situationen zu regeln. Als Rangniederer wird er nicht den Chef übergehen und die Situation auch nicht an sich reißen.

Grüßlies, Grazi

Silke
18.07.2007, 12:19
Alle Hunde, ob nun ausgebildete Schutzhunde oder nicht, neigen dazu, ihr Alphatier zu beschützen bzw. ihm beizustehen. Als rangniedrigeres Tier (und so sollte es ja sein) haben sie die Aufgabe, das Alphatier vor potentiellen Gefahren zu warnen, also Alarm zu schlagen, damit das Alphatier dann widerum Problemlösungen angeht.

Liebs Grüssle
Silke

Peppi
18.07.2007, 12:20
Man kann Grazis Ausführungen noch nicht mal was hinzufügen.

Ich hab mir gestern den Kommentar zu dem Hundefachmann ganz ehrlich geklemmt. Ich hätte es nicht so knapp formulieren können :lach2::lach2:

Schlimm ist das von solchen Leuten so viele rumlaufen und ihre Lehren an Hundehalter weutergeben die unbedarf' einstimmen.

Und falls jemand das so aufgefasst hat als wolle ich das ins Lächerliche ziehen, dann 1.000 x sorry - war keine Absicht :sorry:

:lach1::lach1:

Djego
18.07.2007, 12:24
Also ich hab den guten Mann heute nicht mehr gesehen. Lag aber vielleicht auch am Regenwetter.
Falls ich ihn nochmal sehe werde ich ruhig weiter gehen, Djego bei mir behalten und die Polizei rufen, da es in meiner Gegend schon gelegentlich Übergriffe auf Frauen gab. Und so im Rückblick bin ich mir sogar sicher, daß der Kerl erst auf mich zu kam und dann ab in den Wald ist. Djego sieht man wegen seiner Farbe so früh morgens nicht unbedingt auf den ersten Blick.
Grazi hat da schon Recht, ich war nicht traumatisiert... eher baff, weil ich mit sowas gar nicht gerechnet hab.

Grüßle
Franzi

Andrea
18.07.2007, 14:03
habe ich schon mal erzählt, daß wir unseren ersten Hund gekauft haben, weil wir zu der Zeit auf Handwerkermärkten und Stadtfesten unser Geld verdient haben. Wenn ich allein am Stand war, wollte ich einen optisch abschreckenden Hund haben.
Der erste, ein Fila-Bernhardiner Mix war ein Traumhund, aber kein Wächter. Er war so cool und fand Leute generell nett.
Der zweite, wieder Filamix unbekannter Herkunft, war ein unsicherer schlecht sozialisierter Hund und ein guter Wächter.
Er hat einfach sehr frühzeitig Leute beobachtet und notfalls ist er aufgestanden. Keiner konnte die Tasche anfassen, die ich neben ihn gestellt hatte.
Einmal hat eine Frau sich von hinten in den Stand gebeugt um einen Preis zu lesen und er kam brüllend hochgeschossen. Sie war verständlicherweise einer Ohnmacht nahe, aber ich fand es von ihm okey, denn sie hätte ja auch mein Geld klauen können. Dafür war ein eher unsicherer und an mir orientierter Hund sehr gut, denn er hat einfach rechtzeitig gewarnt und war groß genug, dazu noch dunkelgestromt, um sehr abschreckend zu wirken.
Ob er jemanden ernsthaft angegriffen hätte? Ich denke ja, wenn es eine außergewöhnliche Situation gewesen wäre, wie ein Angriff oder betrunkene Randalierer, die den Stand auseinandernehmen wollen.

Heute habe ich einen Laden und nehme den Hund nicht mit ins Geschäft. Er muß nicht soo wachsam sein und in der Wohnung ist Bellen unerwünscht. Er ist mehr zu meinem Vergnügen da. Er wacht, wenn er auf einem Grundstück ist, bei Freunden und im Urlaub, in dem er beobachtet, aufsteht und grollt, wenn jemand zu nahe kommt. Dann übernehmen wir und er beruhigt sich schnell. Aber er ist auch mit Leuten sehr zurückhaltend, als Junghund eher unsicher im Umgang mit Fremden. Aber er ist nicht annähernd so humorlos und misstrauisch wie der oben erwähnte Hund.

Es beschützen auch Hunde, von denen man es der Rasse nach eher nicht erwarten würde, wenn nur die Situation entsprechend ist. Bekannte von uns haben Kinder und einen treudoofen Pudelmix, mit dem Kinder unbedarft rausgehen können. Als sie einmal von einem komischen Mann angesprochen und ein Kind am Arm gezogen wurde, ist der Pudelmix mit Herzblut auf den Kerl los, hat richtig gebissen und ihn vertrieben. Dafür braucht man also nicht unbedingt einen Molosser.

Bodo
18.07.2007, 16:22
Stimmt..... Deine Beschreibungen haben es wieder einmal bestätigt :lach2:
Fila's sind normalerweise unbestechlich, mißtrauisch gegenüber Fremden und ihrem Besitzer gegenüber zu 100 % lojal....
Der Fila-Bernhardiner-Mix hatte bestimmt die freundlichen Eigenschaften des Bernhardiners "geerbt"....
Liebe Grüsse
von dem "Fila-Fan" :lach1:
Britta

Marius
18.07.2007, 19:52
Der Schutztrieb ist bei den wenigsten Hunden Vorhanden.Wenn sie bellen oder beißen ist es meist Unsicherheit.Wenn ein Hund bei einem Angriff reagiert ist das meist auf den Wehrtrieb zurück zuführen.Aber der wirkliche Schutztrieb wie ihn sich viele Hundehalter einbilden ist selten.

Und das hat auch nichts mit einer Schutzhund ausbildung zutun wie Silke es erwähnt,man kann einen Trieb in gewissem maß fördern aber nicht erschaffen.Bei der SH ausbildung wird übrigens über Beute gearbeitet nicht über "Beschützerinstinkt".

Zu der Wolf Theorie,wieso sollte ein rangniedrieger Hund sein "Alphatier" beschützen?Für mich absoluter Blödsinn!

Nichts für ungut...

Gruß Marius

Tyson
18.07.2007, 19:57
:lach3:Meine Masiffhündin hatte alles, bloß keine Angst, ich denke bei ihr wars Schutztrieb oder was gibts da sonst noch? LG Manuela und Tyson:sorry:

Grazi
19.07.2007, 05:59
Als rangniedrigeres Tier (und so sollte es ja sein) haben sie die Aufgabe, das Alphatier vor potentiellen Gefahren zu warnen, also Alarm zu schlagen, damit das Alphatier dann widerum Problemlösungen angeht. Genau. Es ist jedoch nicht ihre Aufgabe, die Initiative an sich zu reissen und auf den "Aggressor" loszugehen. Das hat auch nichts mit einem angeblichen Schutztrieb zu tun... viel öfter haben solche Hunde Angst um ihre eigene Haut und kämpfen verbissen um ihr eigenes Leben (oder bilden sich das zumindest ein ;)).

Grüßlies, Grazi

Bodo
19.07.2007, 09:06
Hi Ihr Lieben....
Da hab ich ja mit meiner "Meinung" eine grosse Diskussion angerührt...

Natürlich ist mir klar, das es bei vielen Menschen logischerweise auch viele Meinungen gibt....
Aber, über eins sollten sich alle hier klar sein: Die Meinung und Ansicht Einzelner ist nicht unabdingbar auch die einzig Richtige....
So wie meine Meinung nicht die Richtige und für manche "Quatsch" sein kann, so kann auch für mich die Ansicht Anderer eventuell nicht richtig sein..... was nicht heissen soll, das ich nicht bereit bin, andere Meinungen zu akzeptieren und aus anderslautenden Ratschlägen oder Beiträgen zu lernen......

Aber... dazu sollte ja auch ein Forum da sein: Verschiedene Meinungen diskutieren.... Ansichten äußern.... Erfahrungen weitergeben.... und...... Erfahrungen sammeln!

Nur noch soviel zu dem Thema..... Seit 25 Jahren habe ich Hunde - meist aus Notabgaben - und.... so viel kann ich mit meinem immmer aus Rüden und Hündinnen (und Katzen!!!) gemischtem Rudel nicht falsch machen.... denn.... sonst würde es nicht so prima laufen!
Meine Kinder sind mittlerweile erwachsen, aber alle beide sind immer mit mehreren Hunden und Katzen aufgewachsen - es wurde NIE ein Kind oder eine Katze gebissen (nichtmalmehr gezwickt) - und - die meisten meiner Tiere habe ich, wie schon erwähnt, aus Notabgaben (einige wurden sogar mit dem Hinweis: "Absolut unverträglich mit anderen Tieren" vermittelt - die haben wir dann anfangs separat gehalten und nach und nach integriert)

Also liebe Forumleute...... wenn für mich etwas plausibel ist, muss es noch lange nicht der Meinung einiger anderer entsprechen - macht nicht immer alles so nieder, wenn es nicht Eurer Ansicht entspricht..... und... regt Euch nicht wieder so über diesen Beitrag auf.... Ich hab Euch trotzdem lieb :herz:

Eure Britta (mit Rudel)

Peppi
19.07.2007, 09:13
Hallo Britta,

Ich reg mich nicht auf - zum diskutueren lese ich ja hier und ich glaube auch das Erfahrung Ihren Stellenwert hat - ohne Zweifel.

ABER, wer von uns hat Erfahrung in der Beobachtung im Studium der wilden Caniden - der Wölfe??? An seriösen Forschern fallen mir Zimen, Trumler, Bloch und Mech ein. Da muss ich mich einfach auf deren Erfahrungen verlassen weil ich vermute ich werde nicht mehr in den Genuss kommen Wölfe zu studieren.

Und die Erfahrungen dieser Leute widersprechen den Ausführungen Eures Hundetrainers.

Mehr wollte ich damit nicht sagen.

Alanoflo
19.07.2007, 10:37
@Djego
Das dein Hund aus reinem Schutzinstinkt gehandelt hat, würd ich dir so nicht unterschreiben.

Ihr seit am Wald entlang gegangen und dein Hund hat etwas entdeckt (nein nicht das Würmchen...lach), was er so nicht einordnen konnte, nämlich ein nackter Mann am Waldrand, den er eventuel auch noch durch seine niedrigere Sichtweise und Büsche, auch nicht komplett gesehen hat.

Die normale Reaktion deines Hundes in diesem Alter, Bürste, Kamm stellen und Brummeln was sich aber aus seiner Unsicherheit heraus ergibt und nicht aus dem Verlangen dich zu beschützen.
Mit Sicherheit hat er auch deine Unsicherheit wahrgenommen, was sein Verhalten natürlich auch noch verstärkt hat.

Das hat also nix mit Schutzinstinkt zu tun. :boese3:
Wiso sollte der Hund dich, der du ihn zurecht weist beschützen?

Wäre euch der Mann körperlich angegangen, hättest du gesehen, ob dein Hund den nötigen Kampftrieb hat, der über seinen Wehrtrieb angesprochen worden wäre, um dich (also sein Rudel) aktiv (nicht passiv durch bellen) zu verteidigen.
Hier wiederum bin ich mir ziemlich sicher, das gerade diese Rassen, auch wenn viele die direkte Konfrontation scheuen würden, bei einem Kampf von dir und ihm, zumindest von hinten mal kurz zupacken/schnappen würden...


Gruß Flo:lach1:

Lola
19.07.2007, 12:48
Ich finde er hat als Molosser ganz richtig gehandelt. Mir wäre ein Mann der nackt am Waldrand steht sehr suspekt. Er sollte sich dann vor das Herrchen(Frauchen) stellen und verwarnen.Das ist eine der aufgaben die die Molosser inne haben. Auch wenn wir Gefahr selbst nicht sehen kann sie der Hund spüren. Für soetwas haben die einen ausgeprägten Sinn! Ich rede hier nicht von aggresievem Vorpreschen, nur verwarnen ,ohne Menschenkontakt.

Liebs Grüßle Silke

So sehe ich das auch ich denke das er schon gespürt hat das was nicht ok ist!!
Mir ist so was mal mit ner Freundin passiert wir haben Ihn dann ausgelacht da hat Er das weite gesucht!!:lach1: