Brauche mal Rat

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauche mal Rat


Markus
04.10.2019, 14:30
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Brauche mal Rat” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

Maiva
04.10.2019, 14:30
Mein Dicker wurde im Dezember am Knie operiert. TA bei Dr. Kappen. Die 1300 km waren nicht zu weit aber umständlich. Gerade jetzt fing er an wieder gut zu laufen. Ein Impftermin stand an und ich wollte in erst abgescheckt haben, denn er war mir in letzter Zeit zu schlapp und müde. Es wurde gesucht und man fand im Ultraschall ein 6 cm schwarze Wand im Darmbereich. Daher vorher ca. 14 Tage sich an Knochen überfressen hatte, könnte es auch von einr Verletzung stammen. Nächster Tag schon OP. Ich wartete im Wartezimmer auf das vorläufige Ergebnis. Es hat sich eine Drüse entartet genau an der Schnittstelle Dünn-Dickdarm. Da würde man nicht operieren Also Hund Bauch wieder zugemacht und er sollte danach eine Chemiotherapie bekommen um sein Leben noch etwas zu verlängern. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ihn nicht noch mit einer OP gequält. Jetzt zur Chemiotherapie. Ich werde sie absagen, denn ich glaube, dass der Hund auch darunter leidet. Abgesehen von den Kosten. Ich habe eine kleine Rente und die ganze Untersuchung mit OP und Unterbringung wird auch schon sehr teuer werden. Hatte einer von Euch schon Erfahrung mit dieser Chemio?

Nadine
04.10.2019, 18:23
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Das Maychen
04.10.2019, 18:23
Erst einmal drück ich dich unbekannterweise mal.
Ich persönlich würde auch keine Chemo machen. Es ist sehr anstrengend für den Hund und es ist überhaupt nicht erwiesen das sein Leben damit signifikant verlängert wird. Vielleicht holst du dir noch eine zweite Meinung.

Seit tapfer !

baanicwu
04.10.2019, 20:11
Oh man :traurig: was für blöde Nachrichten ...

Ich kann da leider nicht weiterhelfen :sorry:

Peppe
05.10.2019, 19:14
Schwierige Frage. Chemo kann schon helfen. Ist natürlich eine Geldfrage. Wie alt ist er denn ? Und welche Heilungschanchen hat euch der Tierarzt eingestanden ?
Alles Gute für euch !
LG Petra

Doodles
05.10.2019, 19:59
Wir hatten bei einer unserer BX einmal aufgrund eines Mastzellentumores mit einer
Chemo begonnen, lt. TA damals eine verlängerte Lebenserwartung von ca. 1 - 2
Jahren. Letztendlich haben wir nach der 2. Chemo abgebrochen, da ich die Neben-
wirkungen noch schlechter ertragen konnte als der Hund.
Vereinzelt habe ich schon gehört, das bei ihren Hunden vorübergehend ganz gute
Erfolge erzielt wurden. Denke es ist jeweils individuell, und nicht pauschal einzu-
schätzen.
Wünsche Dir, das Du die richtige Entscheidung für euch triffst.

Grazi
06.10.2019, 12:01
Oh nein... das ist wirklich übel und tut mir für euch so wahnsinnig leid! :(

Mit einer Chemo haben wir glücklicherweise noch keine Erfahrungen gemacht.... bei Demis Lymphom hatten wir uns ganz bewusst dagegen entschieden, weil die Erfolgsquoten nicht berauschend waren und die Chemo (in einer Klinik, mit fremden Vets und jedesmal unter Sedierung) zu belastend gewesen wäre.

Mittlerweile ist viel Zeit ins Land gegangen, die Tiermedizin hat sich weiterentwickelt und Chemo ist nicht gleich Chemo.

An deiner Stelle würde ich denen Löcher in den Bauch fragen (Durchführung, Verträglichkeit, Erfolgschancen) und mir dann ganz genau überlegen, ob das Sinn macht.

Mein letzter Infostand ist, dass die Chemotherapeutika bei Tieren nie in einer Kombination und Dosierung angewandt werden, die massive Nebenwirkungen erzielen (eben weil man ihnen nicht klar machen kann, warum sie das durchstehen sollen) und dass sie demzufolge auch nicht den durchschlagenden Erfolg haben wie in der Humanmedizin. Tendenziell würde ich daher eher von einer Chemo absehen und mich lieber auf das Hier und Jetzt konzentrieren, symptomatisch behandeln und das Beste aus der verbliebenen Zeit machen... auch wenn das verdammt weh tut. *seufz*

Ich wünsche euch viel Kraft. Egal, wofür du dich entscheidest.

Bedrückt, Grazi

Maiva
06.10.2019, 16:53
Vielen Dank für die Antworten. Hund ist jetzt zu Hause und er ist wie vorher. Draußen sehr langsam. Leute fragen mich wie alt er denn schon ist. Er wäre im März sieben Jahre alt! Am Tag seier OP ist sein Bruder eingeschläfert worden (Lymphdrüsenkrebs). Im Moment bekommt er noch Antibiotikum und Entzündungshemmer. Er hat einen ausgeprägten Apetit. K0mmt wohl von den Medis. Ich bin mit dem TA so verblieben, dass wir die Ergebnisse des Labors abwarten um zu sehen mit welchem Typ von Krebs man zu tun hat. Natürlich ist es doof, das er geöffnet wurde. Einerseits weiß man Bescheid und kann sein Verhalten richtig einschätzen (wenn er drei Stunden überlegt, ob er aus dem Auto steigt etc.) und ihn verwöhnen. Andererseits sagt man, dass es schneller geht, wenn Luft daran gekommen ist.
Man merkt jetzt erst richtig, wie man an einem Tier hängt. Außerdem hat er große Ähnlichkeit mit seiner Mutter, an deren Tod ich auch noch knabbere.

Maiva
20.10.2019, 16:43
Update:
Der Dicke bekommt seit einer Woche Prenisolon. Ich sollte ihm 40mg bis 60mg geben. Natürlich säuft er viel und entsprechend setzt er Urin ab. Aber es ging ihm gut dabei. Ist flott auf den Beinen und fängt mit uns an zu spielen. Hatte dann die Unterredung mit dem TA zwecks weiterem Vorgehen. Eine richtige Chemo wo ich alle 14 Tag zur Spritze kommen müsste schlug ich aus, denn der Hund müsste danach 48 Stunden in der Klinik bleiben. Die zweite Möglichkeit wäre, er bekommt täglich das Medikament verabreicht und alle 15 Tage Blutuntersuchung. Die 3. Variante pallativ Kortison. Ich hatte mich für die zweite Möglichkeit entschieden. Die Apotheke machte Schwierigkeiten bei der Beschaffung und ich hatte es aber auch nicht so eilig. Denn auch die 2. Variante hatte es in sich, was mir aber erst übermittelt wurde, nachdem ich zugesagt hatte. Dass man den Kot aufsammelt ist selbstverständlich, mit einem Kanister Wasser herumzurennen um den Urin zu verdünnen wäre auch noch gegangen, nur ständig mit Handschuhen herumzulaufen und mit dem Sabber nicht in Berührung kommen, seine Wäsche mit Handschuhen abziehen u.s.w. ist eine andere Sache. Zumal er wenn er was will unsere Hände ins Maul nehmen will und uns quasi zu seinem Wunsch hinführen will. Gestern hatte er die erste Dosis von dem Chemomedikament und es bekam ihn ganz und gar nicht. Werde den TA anrufen und ihn innformieren, dass ich die Behandlung abbreche. Inzwischen habe ich im Gästeteil des Gesunde Hunde Forums im Krebsforum gestöbert las von Planzen als Unterstüzung. So bekommt er zerstoßene Löwenzahnwurzeln und Blätter, Petersilienstengel, Kurkuma und MSM sowie weiterhin sein Kortison. Was habe ich von ein paar Wochen Lebensverlängerung mit einem Häufchen Elend? Wenn er noch eine Weile so gut drauf ist wie vor der Gabe des Medikaments, bin ich schon zufrieden. Werde weiter berichten oder hat jemand noch einen heißen Tipp?

Peppe
21.10.2019, 15:48
Leider nicht. Aber wieso sollst du auch noch den Sabber mit Handschuhen anfassen ?
Ich bekam vor 1,5 Jahren auch eine wöchentlich Chemo und mir wurde nicht gesagt das meine Ausscheidungen so giftig seien.
Da gibt es ein Buch mit dem Titel "Mein Hund hat überlebt....und das werde ich auch" Das hat eine Frau (Theresa J. Rhyne) geschrieben deren Hund Krebs hatte, dann die Frau und beide haben überlebt.

Doodles
21.10.2019, 19:38
Ich habe damals noch ergänzend Horvi Präparate subkutan gespritzt. In wie fern es hilfreich war kann ich nicht beurteilen, aber der Hund hatte noch 4 schöne Monate.
Schulmedizinisch waren wir auch bei der Prednisolon Variante nachdem die Chemo abgebrochen wurde.

sina
22.10.2019, 20:17
Es tut mir sehr leid und ich kann verstehen wie es dir geht.
Ich habe ,zum Glück, noch nicht vor so einer Situation gestanden und kann dir nur einen Rat aus dem Bauch heraus geben.
Meinen Hund würde ich nicht mit Medikamenten behandeln wo es keine Sicherheit gibt das er wieder gesund wird und es ihm durch die Medis noch schlechter geht.
Macht euch noch eine schöne Zeit soweit es geht, achte drauf das er keine Schmerzen hat und lebt so wie immer. Dazu gehört doch auch das er euch vollsabbert, daß ist doch ER und wenn du nun alles mit Handschuhen machen sollst, auf diese Momente verzichten sollst ist es für ihn unverständlich.
Ich glaube IHR habt eine bessere Zeit wenn alles so bleibt wie es in gesunder Momenten war.
Aber das ist meine Ansicht, ich habe keine Erfahrung mit der Situation!
Mit Kurkuma würde ich auf jeden Fall weiter behandeln denn damit machst du nichts verkehrt.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen und hoffe ihr habt noch eine lange, gute Zeit zusammen!:ok:

Grazi
23.10.2019, 05:41
Uff... das ist ja heftig und ich bin jetzt echt verdattert, dass solche Vorsichtsmaßnahmen bei (bestimmten) Chemos getroffen werden müssen.
Ganz ehrlich? Ich hätte mich dann auch für die symptomatisch-palliative Cortison-Therapie entschieden.

Leider kann ich dir überhaupt keine Tipps bzgl. zusätzlicher Behandlungen / Unterstützung geben. Aber wir denken ganz fest an euch!

Grüßlies, Grazi

Maiva
26.10.2019, 12:43
Update
meinem Dicken geht es ausgesprochen gut. Er bekommt zum Futter das meistens aus getreidefreiem Trockenfutter (bekomme ihn sonst nicht satt) grünen Pansen oder Blättermagen, gutes Rapsöl, Gestampfte Löwenzahnwurzel und Blätter, MSM, 3000mg Dekristol (D3) sowie einige Tropfen Hanföl. Das letztere ist noch in der Probierphase, denn es soll auf die Zunge und nicht ins Futter.
Hoffe das geht noch eine Weile so, macht im Moment richtig Spaß. Äußerlich hat er sich verändert, er sieht irgentwie älter aus. Hat nur noch 63kg und bekommt den typischen Huckel auf den Schädel. Aber auf Äußerlichkeiten kommt es nicht an:)
Bei den Horvi Medis bin ich ohne Ahnung und Therapeut. Wüsste nicht was und wieviel ich ihn davo geben sollte. Hier bin ich froh einen einigermaßen guten TA zu haben. Bin ja schon für die Knie-Op bis nach Holland gefahren 1100km eine Strecke weil ich hier nicht das Vertrauen hatte.

Grazi
27.10.2019, 02:11
Das klingt wirklich beruhigend! Hapuuuh!

Wichtig ist nur, dass die letzte Zeit so schön, relaxt und schmerzfrei wie möglich gestaltet wird und ihr scheint das gerade wirklich gut hinzubekommen. :ok: Ich hoffe sehr, dass das noch recht lange anhält.

Daumendrückend, Grazi

Das Maychen
27.10.2019, 06:49
Den Worten schließe ich mich an. Habt eine wunderschöne Zeit