Therapiehundeausbildung

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Markus
18.07.2015, 12:16
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Therapiehundeausbildung” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

nane
18.07.2015, 12:16
Hallo zusammen,

Seit ein paar Wochen gibt es in unserem Mastinohaushalt einen kleinen Neuankömmling, der mal später mit Herrchen zur Arbeit gehen soll und möglichst eine Therapiehundeausbildung bekommen soll.

Bei meiner Recherche im Netz bin ich wie immer auf abenteuerlichen Wildwuchs gestoßen, keinen Standard, horrende Preise und viele viele völlig verquere Menschen.

Kennt von Euch jemand jemanden, der vielleicht einen kennt der sich durch diesen Wahnsinn gegoogelt hat und seine Ausbildung zuende gemacht hat?

Danke und LG

Nane, die Sabberbacken und Elmo :)

Nadine
20.07.2015, 12:23
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Monty
20.07.2015, 12:23
Ich bin nicht mehr bei der Lebenshilfe beschäftigt, habe aber dort zu diesen Thema den kopierten Beitrag getippt:


Erst einmal vorraus geschickt. Es gibt keine gesetzliche Definierung des Begriffs "Behindertenhund" - der eine versteht darunter einen Hund der Besuchsdienst in Schulen, Kindergärten oder Altenheimen macht. Der Nächste meint einen Hund , der dem Menschen mit Handicap im Alltag unterstützt.

Dazwischen liegen "Welten" beim Aufgabenbereich und der Ausbildung des Hundes.

Grundsätzlich ist jeder ausgeglichene Hund geeignet. Kleinere kann man gut auf Betten z.B. im Altenheim setzten und größere Hunde sind z.B. für einen Rollstuhlfahrer einfacher zu erreichen usw.

Meine Kollegin bildet bei uns im Fortbildungsinstitut aus. Speziell für mehrfach behinderte Menschen. Die Hunde lernen zuerst einmal die Bewegungsabläufe z.B. eines spastisch gelähmten Menschen, beim Gehen kennen oder andere Besonderheiten wie Rollstühle, Gehhilfen usw.

Dann wird meist sehr speziell nach dem Potential des Hundes weiter gearbeitet. Hauptausbildungsmerkmal ist auf Hund und Klient zu achten, damit keiner der beiden überfordert wird.

Ich setze euch den Link her, vielleicht hat jemand Interesse:
http://lebenshilfe-bayern.de/?id=231

Wir haben hier im Wohnpflegeheim, einen jungen Heilerziehungspfleger, der den Hund seiner Oma, nach deren Tod bei sich aufgenommen hat.
Ein kniehoher Mix mittleren Alters. Der Hund darf mit zur Arbeit auf die Gruppe und in die Zimmer, der Bewohner. Klappt "ohne" Ausbildung (des Hundes)super . Pädagogische Vorbildung beim zweibeinigen Personal/Besucher halte ich fast für wichtiger...

Da die Ausbildungen so unterschiedlich sind, ist leider auch (noch) keine anerkannt, wie z.B. beim Blindenhund und es besteht selten Hundesteuerfreiheit. Die Lebenshilfe vergibt nach erfolgreicher Ausbildung ein Zertifikat, welches fast überall anerkannt wird.

ups ganz vergessen...ich mache teilweise die Anmeldungen, es gibt keinerlei Vorurteile gegen Listenhunde. Im Gegenteil APBT, Bullterrier und Co sind herzlichst willkommen. Ich weiß doch wie menschenfreundlich die sind. Ich mache nur sehr deutlich und nervend klar das ein 60kg Energiebündel vielleicht hier oder dort besser aufgehoben ist, als am zuerst ins Auge gefassten Einsatzort.

Die Kosten der Ausbildung bei der Lebenshilfe, werden teilweise vom Arbeitsamt getragen (z.B. Umschulung) oder vom Arbeitgeber (bei vorhandenen geeigneten Beruf z.B. Altenpfleger, Lehrkraft, Heilpädagoge, Erzieher) - wenn nicht können sie (da die Lebenshilfe als Ausbilder anerkannt ist von der Steuer als Fortbildung abgesetzt werden)
__________________
ich habe kaum mehr Infos ob auch dieses Jahr wieder Kurse stattfinden, wenn ja werden sie belegt sein... Rufe einfach mal an und frage nach.

http://www.lebenshilfe-bayern.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/lhlvbayern_pm_symposium2012_menschundhund_01.pdf

nane
20.07.2015, 13:45
Hallo Monty,

Danke für Deine Antwort...... Auch das Angebot der Lebenshilfe Bayern hatte ich gefunden, nur nützt mir das nix...... Leider.

Das Problem ist eben das diese Ausbildungen, genau wie die dazugehörigen Ausbilder wie die Pilze aus dem Boden schießen, einen anerkannten Standard oder auch nur etwas vergleichbares findet man nicht. Die Ausbildungen sind ebenfalls so unterschiedlich wie sie nur sein können, am WE hab ich mir doch tatsächlich einen Hundetrainer angeschaut der meinte es sei ein adäquates Mittel einen Hund kräftig ins Ohr zu zwicken "weil man ihm ja im Pflegheim schlecht eine knallen kann wenn jemand zuguckt" :schreck:

In Unkenntnis dieses Wildwuchses wollen jetzt aber viele Einrichtungen plötzlich irgendein Papier sehen, das dem Hund eine 'wie auch immer geartete' Ausbildung bescheinigt. In meinem Fall sogar aus unserem Bundesland..... Es ist zum Haareraufen..... Darf denn jetzt jeder dahergelaufene Depp der sich schon nach dem konsumieren von drei Fernsehsendungen zum Thema als Hundetrainer befähigt sieht auch noch Hunde ausbilden, die mit den Schwächsten unserer Gesellschaft arbeiten?:boese1:

Tipsy
21.07.2015, 11:53
Bezüglich empfehlenswerte Ausbildungen kann ich Dir nicht weiterhelfen, da wüsste ich maximal in Ö was. Aber auch bei uns ist dieser, wie Du treffend schreibst, Wildwuchs was Therapiehundeausbildungen angeht enorm.

Aber ich würde grundsätzlich mal sagen, bevor der Hund erwachsen ist, kann man nicht sagen, ob er überhaupt als Therapiehund geeignet ist.

Und da fängt es bei vielen "Ausbildungen" schon an.....Welpentherapiehundekurse usw. find ich einfach gesagt Schwachsinn.

Organisationen die Therapiehunde ausbilden und Welpenkurse anbieten ja, aber nicht schon irgendwelche "Prüfungen" für Welpen und was es da schon alles gibt.

Nachdem ihr ja noch ein bisschen Zeit habt, würd ich versuchen mit ausgebildeten Teams in Kontakt zu treten und diese zu ihrer Ausbildung zu befragen. Da hört man dann sehr schnell raus, ob die Ausbildung in Ordnung war oder nicht.