Herzleistungsschwäche

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Markus
12.06.2006, 17:31
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Herzleistungsschwäche” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

der kleine Hunger
12.06.2006, 17:31
Hallo Freunde,

ich komme wieder mal mit einer Fachfrage an Alle.

Unsere Bordeauxdoggenhündin EMMA hat laut Tierarzt eine Herzmuskelvergrößerung und somit ein sogenannte Herzinsuffizienz oder Herzleistungsschwäche. Dies ergab eine durch uns selbst initierte und vorsorgliche Untersuchung beim TA im Herbst 2005.

Emma wird 2 Jahre, wiegt 43 kg und hat eine normale BX-Damen Wideristhöhe von ca. 60 cm.

Bei normalen oder kühlen/kalten Außentemperaturen ist sie normal agil (so agil wie Molosser im Allgemeinen eben sind) und man bemerkt rein äußerlich nichts. Derzeit, bei diesen hochsommerlichen Temperaturen ist sie eher langsam und schlecht zu Bewegung zu motivieren. Natürlich geht sie normal mit Spazieren, aber sie neigt am Tag eher dazu, auf den kühlen Fliesen im Haus zu liegen.

All das empfinde ich als ziemlich normal und nicht bedenklich, doch ist der TA der Meinung, ich sollte nun mit dem Herzmedikament beginnen. Er empfiehlt mir VETMEDIN, wobei ich je 1 Kapsel a´5mg (niedrigste Doesierung) früh und abends geben soll. Was ist Eure Meinung oder besser noch eventuell Erfahrung mit dieser Art einer Beeinträchtigung bzw. mit dem Medikament? Will der TA letztlich nur ein "Hundeleben" lang Geld verdienen? Empfohlen wird, dass Medikament dann lebenslang zu verabreichen und ggf. höher zu dosieren, wenn nötig.

Wie gesagt die Herzuntersuchung (Röngten+Herzultraschall) erbrachte lediglich eine Vergrößerung des Herzens, wie oft bei großen Hunden. Somit müsse das Herz mehr Leistung erbringen und der Muskel wird im Laufe des Lebens meist noch größer. Das Medikament kann die Vergrößerung nicht rückgängig machen, aber das Herz bei der "Verrichtung" der Arbeit unterstützen. So in etwa die Argumentation des TA volkstümlich ausgedrückt. Wer hat Ratschläge? Ich bin noch nicht überzeugt, dem Hund in einem so jungen Alter schon Herzmedikamente zu verabreichen, aber vielleicht liege ich da auch falsch.

Gruß aus Sachsen:

Nadine
12.06.2006, 18:22
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Julie
12.06.2006, 18:22
Hole Dir eine zweit Meinung ein, bevor dies Medikamente eingesetzt werden.

Mein Boxer hatte im Alter welche veschrieben bekommen. Habe sie nie gegeben; Hund wurde 13 Jahre alt.

morpheus
12.06.2006, 19:43
Mein früherer Dogo-Rüde hatte das, wie viele andere auch. Wurde ohne Medikamente fast 14. Es hängt aber bestimmt auch davon ab, wie stark der Herzmuskel vergrößert ist, insofern wäre eine zweite Meinung sicher nicht falsch. Eine gewisse sommerliche Schlappheit ist gerade zu Beginn des Sommers nicht ungewöhnlich. Oben erwähnter Hund war dies auch, für meinen Geschmack manchmal aber zu träge für sein Alter. Es wurde dann eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert, die mit Medikamenten gut in den Griff zu bekommen war. Vielleicht solltest das auch untersuchen lassen, wenn dir dein Hund außergewöhnlich undynamisch vorkommt.

KsCaro
12.06.2006, 20:16
Unser Rüde bekommt nun seit etwa 4 Wochen Vetmedin und es zeigte sich ne deutliche Verbesserung nach etwa 4 Tagen, seine Husterei war dann fast weg und powerte wieder mehr.
Inzwischen ist er von 10 mg täglich auf 5 mg täglich runter und wir versuchen ihn optimal einzustellen, "soviel wie nötig, so wenig wie möglich".

Unser Rüde ist ein kleiner Staff-Mix, der sehr aktiv ist. Da ich "vom Fach" bin, waren wir natürlich bei den ersten Anzeichen umgehend mit ihm in der Praxis.
Das kommt uns in sofern zu Gute als das wir ne gute Chance haben die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels auf dem jetzigen Level für ne längere Zeit zu halten. In der Einstellungsphase sind wir wöchentlich in der Praxis, wenn alles optimal eingestellt ist alle 3 Monate.

Eine 2. Meinung ist nie verkehrt, aber Eure Hündin ist am nahezu untersten Limit der Dosierung (ähnlich wie unser Rüde).
Emma wird gerade für etwa 20-25 kg dosiert, d.h. ihr habt später noch einen guten Spielraum nach oben hin offen und der Muskel wird nicht zu stark entlastet, was wiederum zu nem Verlust der Eigentätigkeit führen könnte.

Ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und behaupte das der TA die Behandlung augenscheinlich vernünftig angeht, zumindest dosiert er sie nicht gleich voll aus (und damit schneidet er sich wirtschaftlich gesehen ins Fleisch).

Caro-BX
12.06.2006, 21:06
Hallole,

bei meiner BX Caro wurde mit knapp zweieinviertel Jahren dasselbe festgestellt.

Sie wurde dann damals auf Cardio-Vet (gibt es wohl nicht mehr) eingestellt, was dann später durch den exakt gleichen Wirkstoff Enalapril-Maleat (Tagesdosis 15 mg) (ACE-Hemmer für den Menschen) umgestellt wurde.

Damals war meine Maus ca. 38 kg schwer, bei ca. 59 cm Schulterhöhe.

Anfangs wurde das Herz häufig kontrolliert, heutzutage gehe ich Anfang Januar und im Juli zur Kontrolle.

Und inzwischen ist meine Caro 9 Jahre und vier Monate und 8 Tage alt! Als Bordeaux Dogge!

Die Dosierung wurde die ganze Zeit beibehalten, es wurde auch von Zeit zu Zeit geprüft, ob die Dosierung noch stimmt. Alles bestens!

Wir sind auch immer ganz normal mit ihr auf den Hundeplatz gegangen (BHs und Team Test) und haben sie auch spielen lassen, soviel sie wollte.

Natürlich verträgt Caro die Hitze schlecht, aber sofern man am Bach längsläuft, springt sie doch recht munter durch die Gegend. Am schlimmsten ist für sie das Frühjahr mit den ständigen Temperaturwechseln (also dieses Jahr noch die Zeit jetzt).

Aufgefallen ist es uns damals auch nur bei zwei Spaziergängen. Die erste Tierärztin meinte auch, man müsste noch nichts geben, aber es wäre besser und gab mir ein homöopathisches Medikament. Dieses Medikament wäre jedoch Lebensverkürzend gewesen, wie mir der nächste TA sagte. (Den ich glücklicherweise schon zwei Wochen später aufsuchte.)

Ich würde dir raten, noch die Meinung eines auf Herz spezialisierten TAs einzuholen. Es gibt soviele verschiedene Arten von Herzproblemen und entsprechend auch verschiedene Dosierungen.

Und keine Angst: mit einigen Herzfehlern kann Hund sehr glücklich leben und alt werden!

Ich wünsche dir und deiner Sabberbacke alles Gute!

der kleine Hunger
12.06.2006, 22:23
Vielen herzlichen Dank für die guten Ratschläge. Eine zweite Fachmeinung ist mir natürlich auch schon in den Sinn gekommen, aber die Untersuchungen sind immer relativ teuer und Herzspezialisten sind auch nicht überhauf zu finden. Na ja, ich bin noch am Grübeln, was ich tun werde, auf jeden Fall sollte es die richtige Entscheidug für das Tier sein, aber welche ist das? Vielleicht kommen ja noch einige Antworten in den kommenden Tagen.

Mit bestem Gruß
Rajko::lach1:

Simone
13.06.2006, 10:05
Hallo!

Dem Rat eine zweite Meinung einzuholen, kann ich mich nur anschliessen. Ansonsten kannst Du ja das Vetmedin auch probieren und schauen, ob es einen positiven Effekt hat. Ich gebe zB Luna Schilddrüsenhormone, obwohl ihre Werte noch im unteren Normbereich liegen. Ihr ging es aber mit den Medikamenten deutlich besser. Sie erhielt eine Zeitlang auch Vetmedin, was ich aber wieder abgesetzt habe. Ihr Herz ist krankheitsbedingt vergrößert (auch im Vergleich zu Voraufnahmen), aber das Herzecho war dann von der Funktion doch ok. Das Vetmedin hat Lunas Zustand nicht verändert, sie braucht es nicht unbedingt, also habe ich es - nach Rücksprache mit der TÄ - wieder abgesetzt.

Momentan bekommt Luna schon tgl. 21 Tabletten plus 2 Säfte, da brauche ich nicht noch mehr zusätzlich... Da geht viel Wurst bei drauf....

Goofymone
13.06.2006, 10:09
Vetmedin bekam mein Rüde auch und es hat ihm gut holfen! Da das Thema hier schon mal war, solltest Du dies hier vielleicht auch mal lesen:

http://www.molosserforum.de/showthread.php?t=2092

Alles Gute für Emma!

Wie Waldi
13.06.2006, 12:13
Also ich schwöre auf Vetmedin!
Der Sir (8 1/2), dessen Insuffizienz wohl deutlich stärker ist, bekommt begleitend noch Lanitop, Mexitil und Furosemid.
http://www.molosserforum.de/showthread.php?t=2092
da sind noch weitere Meinungen zu Vetmedin

Wie Waldi
13.06.2006, 12:13
Mone war schneller.

Goofymone
13.06.2006, 14:37
Ist ja kein Problem WW!!!:lach2: :lach3:

Conner
13.06.2006, 18:05
Kann auch nur positives über Vetmedin sagen. BX Rüde, 60 kg 72 cm bekam das ab 5 Jahren, leichte Herzschwäche, er kotzte dauernd nach Essen und Trinken. Ab Vetmedin nie wieder kotzen. Das allein war es wert !
Alles Gute !

Caro-BX - tolles Alter für eine BX - Hut ab ! Meiner wurde leider nur 6 Jahre, Krebs........

LG
Annette

Caro-BX
13.06.2006, 20:29
Kann mal einer den Wirkstoff von Vet-Medin bitte hier reinschreiben?

Ist das vielleicht der "Ersatz" bzw. Nachfolger von "Cardio-Vet"?

KsCaro
13.06.2006, 20:57
Der Wirkstoff ist Pimobendan. ;)

Caro-BX
13.06.2006, 21:33
Dankeschön Caro!:lach3:

Also nicht der Nachfolger von Cardio-Vet.

Bonsai
14.06.2006, 08:02
Kann auch nur positives über Vetmedin sagen. BX Rüde, 60 kg 72 cm bekam das ab 5 Jahren, leichte Herzschwäche, er kotzte dauernd nach Essen und Trinken. Ab Vetmedin nie wieder kotzen. Das allein war es wert !

Hallo Anette, mein Rotti kotzt auch oft nach Fressen und Trinken... gibt es noch weitere Anzeichen? Er hechelt bei Anstrengung und Wärme so extrem wie ich es noch bei keinem anderen Hund gehört habe... könnte das auch ein Anzeichen sein? Ehrlich gesagt, bin ich auf die Idee bisher noch nicht gekommen, dass es mit dem Herzen zu tun haben könnte. Ich hab immer gedacht, dass ist eine Magengeschichte, da er ja auch eine chronische Darmerkrankung hat und auf Dauer Enzyme einnehmen muss. Jetzt bin ich ja doch stutzig geworden...

KsCaro
14.06.2006, 08:59
"kotzen" ist relativ, unser Rüde hat teilweise nach dem Fressen oder trinken so einen Hustenanfall bekommen das es nahtlos ins würgen überging und er das eben noch aufgenommene wieder hervorwürgte. Danach ist alles wieder ok.

Seit Vetmedin hat er sich erst einmal wieder so verhustet...sonst 2 Mal am Tag.

Conner
14.06.2006, 16:29
Bin auch nie drauf gekommen, daß es etwas mit dem Herz zu tun haben könnte, dachte liegt an der platten Schnüss und das er dadurch Probleme hat (hatte er auch aber das lag nicht daran).

Wechsele öfters mal den TA und diese Ärztin hatte eben die Idee, daß es sich auch um Herzprobleme handeln könnte. Sie hat ihn abgehört und meinte es wäre etwas unregelmäßig. Haben dann einfach die geringste Dosis probiert und wie gesagt - fortan kein kotzen mehr und Conner fühlte sich viel wohler.

Andere TÄ haben gemeckert, man könnte nicht einfach Herzmittel geben ohne diese (kostspieligen) Voruntersuchungen.

Das Resultat hat mich aber einfach überzeugt.

LG
Annette