Trotzreaktion?

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Markus
15.02.2014, 20:34
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Trotzreaktion?” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

Stone
15.02.2014, 20:34
So nachdem eigentlich alles mit dem neuen Hund gut klappt ist heute etwas passiert, wo ich mal euren Rat haben möchte.

Folgende Situation:

Der Hund darf nicht auf das Sofa und wir leinen ihn seit 3 Wochen kommentarlos an und holen ihn dort runter. An manchen Tagen geht er gar nicht drauf und an anderen 10 mal.

Das ist ja bisher alles schön und gut. Heute habe ich ihn etwas energischer vom Sofa geholt. Darauf hin ist er zielsicher auf seine Decke gegangen und hat darauf gepinkelt. :king:

Ich denke, dass das eine Trotzreaktion war, weil ich ihm das Sofa verbiete. Was sagt ihr zu so einem Verhalten?

Liebe Grüße,
Carlo

Nadine
15.02.2014, 21:16
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Monty
15.02.2014, 21:16
Womit begründest du eine Trotzreaktion? Er könnte genausogut sich aus Angst defäkultiert haben...

Wie alt ist denn der Hund?

Stone
15.02.2014, 21:27
Der Hund ist 4 Jahre.

Als Trotzreaktion begründe ich es damit, dass er nachdem er runtergegangen ist, in seine Ecke gegangen ist, seine Decke gerichtet hat und dann hat er mich angeguckt und mit erhobener Rute darauf gepinkelt. Also er hat sich nicht defäkultiert, sondern hat mit erhobenem Bein auf die Decke gemacht.

Es war kein Zeichen von Angst zu sehen weder eine eingeklemmte Rute noch angelegte Ohren.

Er stand mit erhobener Rute auf der Decke und es geschah.

Monty
16.02.2014, 10:31
Er stand mit erhobener Rute auf der Decke und es geschah.

^^ vermenschlichst du nicht "etwas"?

wielange lebt der Hund bei euch Zuhause?

bx-junkie
16.02.2014, 10:42
Ich halte das auch für eine Trotzreaktion...ein Hund der aus Angst pieselt wird das nicht erst auf seiner Decke mit erhobener Rute und (Rüden) mit erhobenen Bein machen...

Was heißt denn bei dir energischer? Und wie hast du auf seine Pinkelaktion reagiert?

Stone
16.02.2014, 10:53
Deswegen frage ich euch ja, was es ist ;-).

Gestern waren es drei Wochen.
Energischer heißt, dass ich ihn angeleint habe, runter gesagt habe und ihn dann mit einem leichten Zug runtergezogen habe. Nicht, dass es falsch rüberkommt, ich habe ihn dort nicht runter gerissen oder ähnliches.

Auf die Pinkelaktion habe ich gar nicht reagiert. Decke weg und ab in die Wäsche und fertig.

Jumi
16.02.2014, 10:57
Ich hatte mit einem Rüden auch mal ein ähnliches Erlebnis, als er ca. 1 Jahr alt war. Zum Hauptspaziergang am Nachmittag gingen wir immer um dieselbe Zeit, weil wir uns da auch mit anderen Hunden trafen. Einmal hatte ich zu dieser Stunde noch was zu tun, er kam hoch in den ersten Stock und „erinnerte“ mich an seinen täglichen Spaziergang. Als er zu lästig wurde, hab ich ihn ein bisschen angeblafft und weitergearbeitet. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie er dann nicht etwa nach unten ging, sondern ein Stockwerk höher, da war unser Schlafzimmer. Ich bin ihm nachgeschlichen und sehe, wie er auf meinem Bett steht und draufpinkelt.
Ich habe das damals auch als eine Art Trotzreaktion verstanden. Allerdings habe ich seine Tat nicht kommentarlos hingenommen.

Peppi
16.02.2014, 11:14
Ich halte das auch für eine Trotzreaktion...ein Hund der aus Angst pieselt wird das nicht erst auf seiner Decke mit erhobener Rute und (Rüden) mit erhobenen Bein machen...

Gibt's nur zwei Gründe/Begründungen dafür?

Vielleicht auch Reaktanz?

;)

Guayota
16.02.2014, 16:24
Servus,
ein Hund wird dich nicht "bestrafen" oder "ärgern" wollen, wenn er irgendwo hinmacht. "Dem zahl' ich's heim, indem ich hierhin mache und er putzen muss" - so denken Hunde nicht. Das wäre ja fast ein Plan.;)
Und schon garnicht können sie "ich pinkel hier hin" damit verbinden, dass du dich ärgerst weil du putzen musst oder das unhygienisch ist. Sind ja keine Menschen, finden Pinkeln nicht unhygienisch.

Wie lange war der Hund gleich im Tierheim? Vielleicht hat das damit was zu tun..."zusammengepfercht" mit 50 anderen Hunden, einen kleinen eigenen festen Platz und plötzlich sozusagen ein "Territorium" und Revier.

Jedenfalls scheint er schön langsam aufzuwachen und versucht wohl Grenzen abzuchecken (nicht das Pinkeln - das "verbotene" Sofa!)

Sei streng aber fair.;) Ich würde das Pinkeln jetzt einfach mal als Malheur abhaken und nicht groß weiter drüber nachdenken. Und auch wenn einige das nicht gerne hören - an Ressourcen (zu denen man ja grosszügigerweise in der allgemeinen "Hundesprache" auch Schlaf- und Liegeplätze zählt), können Rüden schon man "Dominanzgehabe" zeigen...innerartlich.;) Das heisst nicht gleich "Weltherrschaft", aber sie können halt auch nicht raus aus ihrer Haut - und er kommt ja jetzt nicht direkt aus einer eher "von Menschen wimmelnden" Umgebung...im Gegenteil...

Ist aber ehrlich alles wie immer schwer zu sagen auf Entfernung.

Stone
16.02.2014, 17:14
Danke für die vielen Antworten schonmal!

Da ich das Verhalten nicht richtig einordnen konnte, wollte ich hier ja nachfragen. Ich habe einfach unterstellt, dass es eine "Trotzreaktion" sei, aber das war wahrscheinlich wirklich eine Vermenschlichung, wie bei einem kleinen Kind. ;)

Er war für vier Monate im Tierheim und davor war er schon bei vier Besitzern. Er wurde sonst über die Internettierbörsen vermittelt und nicht über Tierheime. Das zuständige Ordnungsamt des Vorbesitzers hat dafür gesorgt, dass er eher ins Tierheim kommt als wieder im Internet angeboten zu werde. Der Vorbesitzer wohnte wohl über/in? Einem Hotel und hatte mindestens zwei Kinder. Eigentlich sollte er also aus einer sehr von "Menschen wimmelnden Umgebung" kommen.

Die Grenzen testet er seit Anfang an schon aus. Das Sofa sowie die Küchenbank und auch das Bett werden täglich ein paar Mal aufgesucht. Meistens springt er sofort runter, wenn er merkt, dass wir den Raum betreten aber eben nicht immer.

Wir sind was unsere Grenzen angeht sehr konsequent. Das heißt nicht heute so und morgen so. Ich will das Pinkeln auch nicht überbewerten, wollte nur Erfahrungen hören, ob jemand so ein Verhalten kennt.

Meiner Meinung nach ist das alles bisher ein Meckern auf hohem Niveau. Er verhält sich sonst sehr gut.

Nicol
16.02.2014, 20:26
Wir haben unseren Zwergpinscher mit 11 Jahren aus eher schlechter Haltung übernommen. Zu beginn war er bissig und distanziert. Wurde er zurechtgewiesen, hat er mit ziemlicher Sicherheit bis einige Minuten später einem ans Bein gepinkelt....
Trotz... oder Berechnung...?!

Monty
16.02.2014, 22:46
Auf die Pinkelaktion habe ich gar nicht reagiert. Decke weg und ab in die Wäsche und fertig.

Gut so, abwarten und beobachten, bzw. euch einander kennenlernen...das wird schon

Ich werfe noch Unsicherheit/Verunsicherung in den Raum ;)

canaria111
16.02.2014, 23:48
Hm, aber er ist grundsätzlich stubenrein? Dann ist es für mich dominanz und auch trotzverhalten. Natürlich kann ein hund auch "trotzen" nicht mit den überlegungen wie ein mensch, aber schlicht...
aber ganz demonstratives pinkeln ist für mich nen dominanzverhalten. Er akzeptiert deinen "rauswurf" nicht wirklich und zeigt dir wem das gelände gehört.

Seit 4 wochen schmeisst du ihn vom sofa? Und bis jetzt geht er nicht runter wenn du kommst? Wozu nimmst du die leine um ihn runter zuholen?

Auf der anderen seite, um probleme nicht herauf zu beschwören, meine beiden haben jeweils einen sessel, wo sie bequem bei der familie sitzen können. Seitdem prallen keine 3 dickköpfe mehr gegen einander und meine couch hat ihre ruh

Scotti
17.02.2014, 07:30
Dominant kann nur der sein der von anderen als dominant anerkannt wird.

Alles andere ist einfach nur frech.

Stone
17.02.2014, 07:39
Er ist stubenrein. Vor dieser Aktion hatte er auch eine große Runde.

Ich nehme die Leine, da der Gute schon bei vier Haltern vorher war und ich die offene Konfrontation noch etwas meiden will. Wer weiß denn schon was er alles erlebt hat? So ist es für ihn und mich stressfreier ihn dort runter zu holen. Und er ist erst seit drei Wochen hier. Da fehlt es wahrscheinlich noch an Grundbindung. Was ich auch verstehen kann. Knapp jedes Hundejahr einen neuen Halter. :(

Ob das jetzt als Dominanzverhalten durchgeht denk ich eher nicht. Er plant wahrscheinlich eher die Belagerung des Sofas und danach die Weltherrschaft. :king:

Scotti
17.02.2014, 07:47
Ob das jetzt als Dominanzverhalten durchgeht denk ich eher nicht. Er plant wahrscheinlich eher die Belagerung des Sofas und danach die Weltherrschaft. :king:

Ja, das ist ja das was alle Hunde planen.
Ich warte auch drauf dass unserer, der ja im Bett schlafen darf, nachts mal über mir oder meinem Mann steht und uns in die Kehle beisst. :D

Scotti
17.02.2014, 07:50
Aber mal im Ernst.
Ohne die Situation oder euch zu kennen und deswegen beurteilen zu können, Scotti hat die Angewohnheit, wenn ihm ein Hund blöde kommt, also z.B. indem er am Zaun steht und kläfft wenn wir vorbeigehen, erstmal demonstrativ zu markieren.
Das macht den Eindruck von "pffft, mir doch egal".
Hunde denken sicher nicht "Herrchen findet Pipi eklig oder muss es wegputzen", aber ein "du kannst mich mal" würde ich nicht grundsätzlich verneinen.
Ich weiss dass die Hunde die ihn geärgert haben danach erst recht abdrehen. ;)
Klar, auch Hunde haben Frust und zeigen den, warum denn auch nicht?.

Aber wie gesagt, ob da bei euch der Fall ist, keine Ahnung.

Asco
17.02.2014, 08:47
da stimme ich Scotti völlig zu! ;)

Louis&Coco
17.02.2014, 08:53
Hm, aber er ist grundsätzlich stubenrein? Dann ist es für mich dominanz und auch trotzverhalten. Natürlich kann ein hund auch "trotzen" nicht mit den überlegungen wie ein mensch, aber schlicht...
aber ganz demonstratives pinkeln ist für mich nen dominanzverhalten. Er akzeptiert deinen "rauswurf" nicht wirklich und zeigt dir wem das gelände gehört.

Seit 4 wochen schmeisst du ihn vom sofa? Und bis jetzt geht er nicht runter wenn du kommst? Wozu nimmst du die leine um ihn runter zuholen?



Denkst du nicht ein 50kg-Hund, kräftig, im besten Alter, mit guten Zähnen,...würde sich einfach das Sofa nehmen bzw Herrchen schlicht von der Couch holen, wenn er denn vorhätte "seine" Leute zu "dominieren" und der "Alpha" zu werden...;):hmm:

Weniger CM im Fernsehen kucken und den Schäferhundverein mal Schäferhundverein sein lassen, dafür besser vielleicht mal einen Bloch, Gansloßer, Feddersen-Petersen, von Reinhardt, O'Heare,... und der gleichen lesen um endlich von dieser lange widerlegten "Dominanztheorie" weg zu kommen...:ok:

Auch wenn das Wort so schön von den Lippen geht, eine Ressource zu verteidigen bedeutet nicht jemanden dominieren zu wollen. :)

bx-junkie
17.02.2014, 09:00
Auch wenn das Wort so schön von den Lippen geht, eine Ressource zu verteidigen bedeutet nicht jemanden dominieren zu wollen. :)

*zustimm* :ok:
Arg strapaziertes Wort... :hmm:

Peppi
17.02.2014, 09:21
Man darf aber deshalb auch keine Phobie vor dem Wort entwickeln... ;)

Mola
17.02.2014, 14:21
Wir hatten früher Zeitungspapier aufs Sofa gelegt, dann ist der Hund nicht drauf gegangen. Vielleicht funktioniert es bei euch auch und ihr müsst erst mal nicht "um die Weltherrschaft kämpfen" bis ihr euch besser kennt.
LG Mola

Louis&Coco
17.02.2014, 14:47
Man darf aber deshalb auch keine Phobie vor dem Wort entwickeln... ;)

...in Zeiten ewig 'Gestriger', selbsternannter TV-Hundeflüsterer und deren Nachahmer, die mit Dominanz-Floskeln nur so um sich werfen und beinahe jedes Problemchen versuchen damit zu rechtfertigen...doch! :D:p

Eigentlich seltsam-in fast allen Bereichen versucht der Mensch stetig neue Erkenntnisse und technische Fortschritte zu erringen, doch in Bezug auf Hundeerziehung und Verhalten haben sehr viele noch Scheuklappen auf oder entwickeln sich auf Grund der 'schnelleren Ergebnisse' diverser altmodischer Methoden wieder zurück...auch wenn diese weder hundegerecht noch im positiven Sinne nachhaltig sind. :shake:

@stone:
Euch wünsche ich jedenfalls alles Gute und Durchhaltevermögen für die nächsten Monate-denn wer weiß schon was noch kommt...
Armer Wanderpokal...:(
Aber es hat den Anschein ihr macht das gut und außerdem müsst ihr euch ja erst richtig kennenlernen und "zusammenraufen"! :ok:

Scotti
17.02.2014, 15:15
...in Zeiten ewig 'Gestriger', selbsternannter TV-Hundeflüsterer und deren Nachahmer, die mit Dominanz-Floskeln nur so um sich werfen und beinahe jedes Problemchen versuchen damit zu rechtfertigen...doch! :D:p


Den Idioten habe ich gestern wieder kurz beim Zappen gesehen...
"Der Hund zeigt durch den nach unten gerichteten Schwanz und die halb nach hinten zeigenden Ohren dass er vollkommen entspannt ist".
Jeder mit nur einem Fatz Hundeverstand konnte sehen dass der Husky gemieden hat, hatte ja auch dieses herrlich fiese Halsband um.
Die Dummheit stirbt leider nie aus.
Sorry, das war OT und mit SIcherheit auf niemanden in diesem Fred gemünzt, musste nur mal raus.

Ihr macht das schon.:ok:

Guayota
17.02.2014, 16:49
...in Zeiten ewig 'Gestriger', selbsternannter TV-Hundeflüsterer und deren Nachahmer, die mit Dominanz-Floskeln nur so um sich werfen und beinahe jedes Problemchen versuchen damit zu rechtfertigen...doch! :D:p

Hallo,
da hast du völlig Recht - die sog. Dominanztheorie und alles, was dazugehört, ist längst veraltet und widerlegt. Sogar bei Wölfen (Jungwölfe orientieren sich "nur und ausschliesslich" am Leitwolf der alle "dominiert" usw.)
Es gibt keine "dominanten Hunde", das ist kein Dauerzustand, und wir Menschen müssen uns weder wie Leitwölfe aufführen, noch den Hund "dominieren".

...eine Ressource zu verteidigen bedeutet nicht jemanden dominieren zu wollen. :)

Dominanz ist auch ein Begriff aus der Verhaltensbiologie, zugegeben ausgelutscht und fehlinterpretiert, aber deshalb nicht "ungültig".
Ich habe es oben schon geschrieben: Innerartlich im Zusammenhang mit Ressourcen können Hunde Dominanzverhalten zeigen und es können sich sogar "Dominanzstrukturen" entwickeln. (siehe "soziale Dominanz" z.B. Dr. Ute Blaschke-Berthold - das kann aber auch jeder mit 2 oder mehr Hunden selbst beobachten, wenn es zB um Futter, Schlafplätze, Spielzeug, Zuneigung oder bei Rüden um Hündinnen geht etc.)

Hier war das ja ein Situation - nicht innerartlicher Natur.;) Aber es kommt doch bei Hunden sehr oft vor, dass sie Verhaltenweisen an den Tag legen, die zwar durchaus eine (soziale) Signalwirkung haben, aber so nicht direkt in den Kontext passen - ich möchte nicht von "Übersprungverhalten" schreiben - einfach von einem "Abspulen" einer bestimmten Verhaltensweise sozusagen - die hier nicht direkt (aber eben evt. indirekt) in den Kontext paßt, evt. ein Ausschnitt aus einem Dominanzverhalten eben...
Aber wie gesagt - ich war ja nicht dabei, hab das Verhalten nicht gesehen und das ist reine Spekulation.

Mir persönlich gehen vielmehr die Hundetrainer auf den Geist, die alles einfach nachpappern und weil es gerade "Trend" ist das Wort "Dominanz" garnicht mehr benutzen bzw. dieses Verhalten einfach mal komplett aus sozialen Beziehungen von Hunden raustippexen wollen...auch das kann zu Fehlinterpretationen führen.

Babsel
17.02.2014, 20:03
Ich finde es einfach nur schade, dass das Wort "Dominanz" durch viele selbsternannte Gurus so negativ behaftet ist. Bei uns wird Dominanz wie folgt definiert: "Führen im Sinne des zu Führenden". Das hat mit Gewalt nichts zu tun.
Ich würde an Deiner Stelle auch im Haus die Leine dranlassen. So kannst Du völlig nebensächlich und kommentarlos einwirken. Kommt deutlich souveräner für Deinen Hund rüber als jedes Mal die riesen Welle zu schlagen.
Viel Glück weiterhin!

Louis&Coco
18.02.2014, 07:35
Hallo,
da hast du völlig Recht - die sog. Dominanztheorie und alles, was dazugehört, ist längst veraltet und widerlegt. Sogar bei Wölfen (Jungwölfe orientieren sich "nur und ausschliesslich" am Leitwolf der alle "dominiert" usw.)
Es gibt keine "dominanten Hunde", das ist kein Dauerzustand, und wir Menschen müssen uns weder wie Leitwölfe aufführen, noch den Hund "dominieren".



Dominanz ist auch ein Begriff aus der Verhaltensbiologie, zugegeben ausgelutscht und fehlinterpretiert, aber deshalb nicht "ungültig".
Ich habe es oben schon geschrieben: Innerartlich im Zusammenhang mit Ressourcen können Hunde Dominanzverhalten zeigen und es können sich sogar "Dominanzstrukturen" entwickeln. (siehe "soziale Dominanz" z.B. Dr. Ute Blaschke-Berthold - das kann aber auch jeder mit 2 oder mehr Hunden selbst beobachten, wenn es zB um Futter, Schlafplätze, Spielzeug, Zuneigung oder bei Rüden um Hündinnen geht etc.)

Hier war das ja ein Situation - nicht innerartlicher Natur.;) Aber es kommt doch bei Hunden sehr oft vor, dass sie Verhaltenweisen an den Tag legen, die zwar durchaus eine (soziale) Signalwirkung haben, aber so nicht direkt in den Kontext passen - ich möchte nicht von "Übersprungverhalten" schreiben - einfach von einem "Abspulen" einer bestimmten Verhaltensweise sozusagen - die hier nicht direkt (aber eben evt. indirekt) in den Kontext paßt, evt. ein Ausschnitt aus einem Dominanzverhalten eben...
Aber wie gesagt - ich war ja nicht dabei, hab das Verhalten nicht gesehen und das ist reine Spekulation.

Mir persönlich gehen vielmehr die Hundetrainer auf den Geist, die alles einfach nachpappern und weil es gerade "Trend" ist das Wort "Dominanz" garnicht mehr benutzen bzw. dieses Verhalten einfach mal komplett aus sozialen Beziehungen von Hunden raustippexen wollen...auch das kann zu Fehlinterpretationen führen.

Ich verstehe was du meinst, Jörg.
Leider meinen allerdings die meisten, wenn sie das Wort hören-"Ui da muss man aber aufpassen, sonst übernimmt der noch die Führung (über die Familie...:D)..." Und deshalb ist es eben mit Vorsicht zu benützen.
Der Mensch ist es, der nicht zwischen Hund und Mensch unterscheiden will-witzigerweise heißt es oft von Anhängern der Dominanztheorie, man dürfe Hunde nicht zu sehr vermenschlichen...:kicher:...dabei wird eben gerne vergessen, dass das Handeln eines Hundes eben in Bezug auf Menschen nichts mit Dominanz zu tun hat-wie bereits öfters geschrieben: Kein Hund strebt die Herrschaft über die Familie oder gar die Welt an.
Der Mensch allein möchte das glauben, da sehr viele Individuen selbst gerne "Herr" sind...:hmm:
Es wird gerne suggeriert, man hätte da einen "Dominator" zuhause, dabei ist das Vieh einfach nur unerzogen oder verzogen! Meine Meinung...;)

Mir gehen im Grunde die meisten Hundetrainer auf die Nerven...es ist mittlerweile schon wie mit den Jägern-es gibt ein paar gute, sympathische Heger und vielzuviel Idioten...müsste man beides reduzieren und dafür auf Qualität und Eignung achten...;)

PS: Am lustigsten finde ich Trainer und Hundeleute, die meinen ein 10 Wochen alter Welpe wird mal mit Sicherheit ein Alpha-Tier und man müsse in Zukunft höllisch aufpassen, weil er versucht bei einem anderen aufzureiten...

Scotti
18.02.2014, 08:17
Genauso geht es mir auch. Ich befasse mich inzwischen gar nicht mehr mit den sogenannten Experten die von überall her auftauchen. Ob nun Dominanz Theoretiker oder Anhänger der " wenn ich jetzt nein sage muss der Hund zum Therapeuten" Lehre, es nervt nur noch.

Rocky
18.02.2014, 12:44
... eine schlechte Eigenschaft wo erwiesenermaßen nicht nur wir Menschen teilen! "Trötzelen" hat nicht wirklich viel mit Vermenschlichung oder Dominanz zu tun, gehört aber wie bei kleinen Kindern abgestellt.

Rocky war sehr schnell Stubenrein und das einzige Mal wo er mir reingepisst hatte war aus Trotz! Die Situation war ganz ähnlich wie hier beschrieben, ich würde sogar behaupten das Vieh hat noch frech dazu gegrinst!

Nun, es war ein Ausrutscher, ein einmaliger, kurz und leicht schmerzhaft. Die antiautoritären Hundeflüsterer wollen es nicht wissen wie man so was abstellt ;)

Guayota
18.02.2014, 15:13
"Trötzelen" hat nicht wirklich viel mit Vermenschlichung oder Dominanz zu tun, gehört aber wie bei kleinen Kindern abgestellt.

Hmmm..."Trötzelen" gehört bei kleinen Kindern "abgestellt"? :twink:
Das liest sich aber auch...mein lieber Herr Gesangsverein...:hmm:

@Louis&Coco we are in agreement.;)

Stone
26.03.2014, 19:40
So wir leben noch und wurden noch nicht vom Sofa verbannt. Der Hund liegt meistens auf seinem Platz (Ausreißer gibt es immer wieder) aber wir sind auf einem guten Weg.

Der Hundekontakt ist bisher auch gut und im April lernen wir Astrids Hunde kennen und testen es mit zwei Rüden.

Einen Zwischenfall gab es leider. Als meine Freundin aus der Wohnung gegangen ist und sich die Schuhe angezogen hat, ist gleichzeitiger ein neuer Mieter auch aus der Wohnung gekommen (ziemlich komischer Geselle, der einen Pitbull und eine AB hat und züchten muss weil die so geil scharf sind...) und diesen Kerl hat unser Hund stramm stehen lassen bis er von meiner Freundin wieder weggeholt wurde..

Liebe Grüße