Kaumuskelmyositis

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Markus
10.07.2012, 13:21
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Kaumuskelmyositis” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

ThorstenW.
10.07.2012, 13:21
Hallo zusammen,

unser Hund hat vor kurzem eine Kreuzband OP bekommen die sehr gut verlaufen ist.
Leider hat sie seit der OP eine Kiefersperre (vom Kieferkeil, der wohl sehr lang drin war).
Daraus resultierend kann sie ihr Maul jetzt nur noch 3cm weit öffnen.
Ein CT und eine Muskelgewebeprobe haben ergeben das sie eine starke Kaumuskelentzündung hat.
Wir haben jetzt 2 Wochen lang Kortison gegeben damit das Gewebe abschwillt und die Entzündung zurück geht, leider mit mäßigem Erfolg.
Jetzt geht das Maul ca. 3,5-4cm auf.

Unser TA hat jetzt mit der Uniklinik Gießen Kontakt aufgenommen, damit sich
ein Spezialist darum kümmern kann.
Er sagte uns, das er sowas in seiner Laufbahn noch nicht gehabt hat.

Hat jemand von Euch vielleicht Erfahrungen mit sowas?

Zudem hat unsere Hündin durch das ganze Kortison Muskelschwund am
ganzen Körper (4Kg Gewicht in 2 Wochen verloren).
Weiß jemand vielleicht was wie man schnell Muskel wieder aufbauen kann?

Danke und Gruß Thorsten

Nadine
10.07.2012, 13:31
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Tipsy
10.07.2012, 13:31
Von einer Kaumuskelentzündung hab ich bisher nur in Form einer chron. Erkrankung gehört, welche sich meistens recht gut mit Kortison in den Griff bekommen lässt.

Eure Geschichte hört sich ja furchtbar an.

Bezüglich Muskelaufbau.....wenn mit der Kreuzbandoperation vereinbar, würde ich an eine Physiotherapie bzw. im speziellen an ein Training am Unterwasserlaufband denken.
Vielleicht hat ein Physiotherapeut ja auch eine Idee bezüglich der Kaumuskelentzündung.

Ich wünsch Euch jedenfalls alles erdenklich Gute und dass ihr das Ganze bald in den Griff bekommt!

heder
10.07.2012, 15:47
Hallo,

wenn dein Hund über längeren Zeitraum eine erhöhte Dosis Cortison bekommen hat, könnte sich eventuell eine Art des CushingSyndroms einstellen. So wie du es beschreibst vielleicht eine Cortisonmyopathie (Muskelschwund, Muskelschwäche).

Aber wie gesagt, nur auf deine Bescheibung hin. Sollte dieses der Fall sein, wird sich nach langsamen und Stufenweisen Absetzen des Cortisons der Muskel wieder relativ schnell aufbauen.

In Bezug auf die erwähnte Kaumuskelmyositis, das klingt schon ganz schön heftig, ist aber doch eigentlich eine Autoimmunerkrankung, tritt auch häufiger bei Rottis auf.

Hatte selbst so einen Kanditaten, er hatte dann Immunsystem dämpfende Medikamente bekommen, wodurch sich die entzündungsherde zurückgebildet haben. die Beweglichkeit haben wir wieder erreicht, in dem wir Ihm sehr häufig kleinere kausnacks angeboten haben, welche durch die ständige Muskelkontraktion den Bewegungsapparat wieder geschmeidig und gelöst gemacht haben.

Drücke Euch mal fest die Daumen:ok:

Bruno12
10.07.2012, 17:11
Erfahrungen sind gut ,aber Ferndiagnosen sind echt keine Bereicherung.
Bruno12

Scotti
11.07.2012, 07:01
Erfahrungen sind gut ,aber Ferndiagnosen sind echt keine Bereicherung.
Bruno12

Genau wie dein Beitrag ... :hmm:
Ich kann hier von Ferndiagnosen nichts lesen.

Muskeln baut man gut auf mit Schwimmen und vorsichtigem Radfahren, auch Balancieren, Physio hilft auch ungemein, die koennen dir noch Tricks zeigen.

Halt und mal bitte auf dem Laufenden was Giessen sagt, ich kenne es auch nur mit Cortison aufgrund der Entzuendungen und weil es eine Autoagressionskrankheit ist.

Cushing nach nur 2 Wochen finde ich eher unwahrscheinlich, aber es gibt ja nichts was es nicht gibt.

Hola
11.07.2012, 08:57
Vielleicht wäre mal ein Termin beim Ostheopathen nicht schlecht, er könnte vielleicht unterstützen in dem er Blokaden löst....
Ansonsten wünsch ich euch alles gute!

ThorstenW.
11.07.2012, 10:49
Danke erst einmal für Eure Antworten!!
Also Physio mit Unterwasserlaufband etc haben wir bereits begonnen.
Das verläuft auch soweit alles ganz gut.
Der Muskelaufbau als solches macht uns auch weniger Kopfzerbrechen als
die Kiefersperre.

Wir haben gestern einen Anruf aus Gießen bekommen und sollen den Hund am
Montag dort vorstellen.
Methoden die dann in Frage kommen sind:
CT vom Kopf in Verbindung mit einem Kontrastmittel um die Strukturen besser
erkennen zu können.
Falls das nicht ausreicht, würde man ein MRT vorgeschlagen.
Der Tierarzt in Gießen vermutet das es sich um eine "Kleinigkeit" handelt.

Ich stehe dem aber eher skeptisch gegenüber, da die Problematik jetzt schon
seit 10 Wochen besteht.

Alles in allem wird uns das sehr viel Zeit, Nerven und außerdem noch Geld kosten. (CT und MRT ohne Narkose etc schon über 1000 Euro)
Da vor der Kreuzband OP das Problem nicht bestand, sind wir sehr gespannt ob sich unsere Klinik in irgendeiner Weise an den Kosten beteiligt...

LG Thorsten

Scotti
11.07.2012, 11:17
Kann es nicht einfach (nein, keine Ferndiagnose ) sein dass der Kiefer zu weit aufgemacht wurde und am Gelenk irgendwas ist? verhakt oder sowas?

ThorstenW.
11.07.2012, 11:44
Der Kiefer wurde mit Sicherheit zu weit aufgemacht und ca. 5 std auch so weit
auf gelassen...
Allerdings wurde ja schon ein CT gemacht um zu sehen ob was kaputt oder
ausgeränkt ist.
Aber es ist alles in Ordnung. Bei dem CT wurden am Kopf und an der Backe
Kaumuskelproben entnommen und im Labor untersucht.
Dabei ist dann raus gekommen das sie eine starke Kaumuskelentzündung hat.
Deshalb halt auch die Kortison gabe...

kairos
11.07.2012, 13:05
Vorweg ich habe absolut keine Erfahrung damit bei Hunden...
Aber wenn mein Rücken wieder mal streikt und Massage etc. gar nicht mehr helfen wollen, dann bleibt mir nur der Weg zu Arzt und der gibt mir eine Spritze, die die Muskeln relaxt. Danach gehts dann in Verbindung mit Schmerz- Medis wieder langsam aufwärts. Was auch schon geholfen hat, war die manuelle Lösung der Muskelpartien mittels Akkupunkturnadeln.
Ob es beim Hund kongruente Behandlungen gibt, weiss ich leider nicht.

(Ich hoffe inständig, dass auch mein Beitrag hier von Niemandem als Ferndiagnose missverstanden wird:schreck::hmm:)
:kicher::kicher:

BÖR
11.07.2012, 13:14
Akupunktur ist auch ne gute Idee, aber ich würde es an erster Stelle mit Osteopathie versuchen. Die Kombination wäre auch ganz gut.

Gute Besserung an den Patienten:lach3:

heder
12.07.2012, 15:41
Erfahrungen sind gut ,aber Ferndiagnosen sind echt keine Bereicherung.
Bruno12

Was denn für Ferndiagnosen??

heder
12.07.2012, 15:44
Genau wie dein Beitrag ... :hmm:
Ich kann hier von Ferndiagnosen nichts lesen.

Muskeln baut man gut auf mit Schwimmen und vorsichtigem Radfahren, auch Balancieren, Physio hilft auch ungemein, die koennen dir noch Tricks zeigen.

Halt und mal bitte auf dem Laufenden was Giessen sagt, ich kenne es auch nur mit Cortison aufgrund der Entzuendungen und weil es eine Autoagressionskrankheit ist.

Cushing nach nur 2 Wochen finde ich eher unwahrscheinlich, aber es gibt ja nichts was es nicht gibt.

Stimmt, hatten wir auch schon bei einem Pudel, hat nach ein paar Behandlungen, als schon wieder gedämpft wurde, extrem aufs Cortison reagiert.

Und für den Muskelaufbau wäre Physiotherapie vielleicht in Verbindung mit Unterwasser Laufband wirklich nicht die schlechteste Idee.

Scotti
12.07.2012, 19:23
Meine Vermutung ist dass vielleicht die Entzuendung weg ist, aber eine Kieferblockade entstanden ist, ich bin gespannt was der Arzt sagt.

ThorstenW.
12.07.2012, 19:34
Richtig, die Entzündung ist weg und eine Kieferblockade ist zurück geblieben.

Jetzt stellt sich die Frage kann man diese überhaupt noch mal lösen.
Leider habe ich bisher noch keinen Rückruf von der Uniklinik Gießen
(Fachbereich Zahnmedizin) bekommen.

Ronja
13.07.2012, 10:49
Weshalb wartest Du auf einen Rückruf Thorsten?
Kann man sowas denn am Tel. klären? Besser ist doch wenn Du denen deinen Hund vorstellst?
Ich hätte schon längst einen Termin mit denen ausgemacht und wäre hin gefahren.

:lach3:

ThorstenW.
13.07.2012, 12:09
Ich warte auf den Rückruf, weil der "Experte" für solche Fälle nur Montags und Dienstags in der Uniklinik da ist.
Zudem muß ich erst einmal einen Termin bekommen.
Er hat ja auch schon angerufen, wollte den ganzen Fall aber nochmals mit dem Chef von unserer Tierklinik besprechen um dann ganz genau zu entscheiden wie weiter vorgegangen wird.
Und zwar um ggf unserem Hund eine weitere Narkose, bzw CT etc zu ersparen.

Des weiteren läuft die ganze Sache zwischen unserer Tierklinik und der Uniklinik.
Da es ggf um eine Kostenübernahme unserer Klinik geht.
Wir gehen nämlich von einem OP Schaden aus, für den die Klinik dann versichert ist.
Ist alles ein wenig kompliziert.

Ronja
13.07.2012, 12:26
Verstehe, dann wünsche ich Euch alles Gute und drücke feste die Daumen!!!

ThorstenW.
13.07.2012, 12:29
Danke!!!

heder
21.07.2012, 14:10
Hallo,

gibts denn schoin was neues?

Dusty
15.10.2012, 14:01
Hallo Thorsten W.

Mein Dusty hat genau dieselben Symptome. Ob das was mit den beiden Kreuzband OPs an den Hinterläufen zu tun hat ( 1 Jahr her) bezweifele ich. Aber mein TA hat letzte Woche gemeint, dass Dusty`s Schädelknochen oben erheblich heraussteht. Mir selbst ist das gar nicht so aufgefallen, da ich den Hund ja täglich sehe und dieses Phänomen schleichend vonstatten ging. Morgen werde ich mehr wissen. Ich hoffe ja noch, dass es daran liegt, dass mein Hund alles Harte zum Kauen schon immer verschmäht hat und deshalb eventuell die 3 Kaumuskeln atrophisch wirken--seufz

ThorstenW.
15.10.2012, 15:49
Hi,

bei uns hat es ja nur indirekt mit der KB OP zu tun.
Ausschlaggebend war ja das ihr Maul zu lange durch das Intubieren geöffnet war.
Der Spalt zwischen Ober und Unterkieferknochen ist bei Kurznasigen Hunden
wohl sehr schmal.
So das wenn der Kiefer weit und lange aufsteht die Muskulatur eingeklemmt ist
und aus diesem Grund gereizt wird.
Wenn der Kiefer nach der OP geschlossen wird, kann sich die Muskulatur wieder ausdehen. Die Kaumuskeln passen jetzt nicht mehr zwischen den Ober- bzw Unterkieferspalt.
Da die Muskeln durch das einklemmen eh gereizt sind, ensteht in der Regel ein Entzündung und die Muskulatur schwillt weiter an.... Folge Kiefersperre.

Wenn diese nicht schnell behandelt wird, hat man einen Folgeschaden....

In unserem Fall ist wirklich alles durch gecheckt worden.
CT mit und ohne Kontrastmittel, Kieferröntgen, Rücksprache mit Kieferspezialisten der Uniklinik Gießen etc etc.

Aber rein technisch ist alles ok. Das heißt die Knochen haben keinen Schaden
und die Kaumuskulatur ist soweit auch ok.
Es kann sein das die Muskulatur durch das lange einklemmen Schaden genommen hat.
Wenn wir viel Glück haben, gibt sich das mit der Zeit wieder. Denn unser Hund ist grade mal 2 Jahre alt und der Kopf wächst noch bis ca. 4.
Wir trainieren viel mit Kauspielzeug.
Mittlerweile geht der Kiefer von ursprünglich 3cm jetzt auf gut 5,5cm auf.

Wir haben uns echt viele Gedanken in der letzten Zeit gemacht und sind
zu folgendem Ergebniss gekommen.
Der Hund kommt sehr gut mit der Situation zurecht. Sie kann beißen, kauen,
trinken, gähnen etc.
Für uns ist es wahrscheinlich schlimmer als für sie selbst.
Wir werden weiter trainieren und hoffen das es besser wird, wenn nicht dann
soll es einfach so sein.
Von unsrer Seite machen wir auf jeden Fall alles damit sie auch mit "Hanikap"
ein tolles leben haben kann....

LG Thorsten

Dusty
15.10.2012, 17:05
O, shoot, ich bin ja froh, dass es deinem Hund langsam besser geht. Ich weiss aus Erfahrung, wie hilflos man ist, wenn der Hund Kiefersperre hat. Meiner hatte das vor 3 Jahren für 1 Tag, ich war einkaufen und als ich wiederkam, kriegte mein Hund das Maul nicht mehr auf. Im Laufe des Tages legte sich das dann wieder.
Jetzt habe ich morgen einen Röntgentermin unter Narkose, da Dusty ( 4 Jahre) nach dem Spazierengehen immer den Kopf unten lässt, ausserdem kracht ein Kniegelenk wie irre, das tut ihm aber nicht weh, trotzdem will ich Sicherheit. Er ist eine Baustelle, LOL, aber ich habe ihn so bewusst als Welpe genommen. Er war der Schwächste des Wurfes, wurde von seiner Mutter verbissen, hatte einen gebrochenen Schwanz (jetzt hat er einen Stummel, konnte aber nie richtig wedeln), ausserdem wuchs ihm Fell auf den Augäpfeln. Ein Hoden kam auch nicht runter, aber ich hätte ihn eh kastriert. Jetzt noch die TTAs durch beidseitigen Kreuzbandriss, frühzeitige Arthrose in den Hüften ---(man hat eine Denervation gemacht, um die eventuellen Spätfolge-Schmerzen zu stoppen), ---da mein Haustierarzt den Kreuzbandriss nicht erkannt hat und ich erst 2 Monate später in einer Klinik die Diagnose erfuhr. Ach ja, ich hoffe halt, seine Kaumuskeln sind nicht zerstört.
Meine erste Cane Corso Hündin ist an Krebs gestorben, mein 2. und 3. Rüden waren beide epileptisch. Ich möchte, das mein Dusty endlich Ruhe findet.
Ich lass Dich wissen, was mein Chirurg morgen sagt.
Vielen Dank für die schnelle Antwort
babsi