was tun? alter kranker hund

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : was tun? alter kranker hund


Markus
09.02.2006, 16:41
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „was tun? alter kranker hund” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

ahimsa
09.02.2006, 16:41
hallo ihr lieben!
ich lese schon seit ein paar wochen bei euch mit, weil ich ein großer molosserfan bin (leider noch keinen habe) und euer geschreibsel sehr nett finde und mir vielleicht jemand einen rat geben könnte. so zu meinem problem: meine PON-hündin macht mir so sorgen... sie ist jetzt 14 und ich glaube es geht wirklich dem ende zu. seit einem halben jahr ist sie taub (tumor im gehörgang), hat morbus cushing (tumor an der hypophyse), im sommer herzprobleme, sieht schon sehr schlecht (grauer star), vergrößerte nebennieren, tumor an der leber, der auf die lunge drückt und außerdem hat sie einige kleine geschwulste unter der haut und warzen, die sie sich aufschleckt... mit medikamenten fürs cushingsyndrom und im sommer fürs herz sind wir bis jetzt eigentlich recht gut zurecht gekommen. sie ist natürlich nicht mehr so zackig wie früher, aber hat eindeutig noch freude am leben. aaabbbeerr... in der letzten woche hatte sie plötzlich epileptische (?) anfälle. hab bis jetzt nur 2 miterlebt, aber sie ist jeden tag 4 stunden alleine, kann nicht ausschließen, dass das schon öfter vorgekommen ist...
ich nehme mal an, dass sie einen gehirntumor hat und der drückt auf irgendein areal im hirn und löste diese anfälle aus.
was soll ich jetzt tun? sie dem stress verschiedenster untersuchungen unterziehen? noch eine portion tabletten am tag? abwarten? oder doch ein ende setzen? bin irgendwie verzweifelt... verdammt schwierige entscheidung :traurig1:
traurige grüße
ahimsa

Nadine
09.02.2006, 17:23
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Simone
09.02.2006, 17:23
Hallo und erst mal Herzlich Willkommen!

Die Entscheidung abnehmen kann Dir leider keiner. Die wirst Du - in Rücksprache mit Deinem Tierarzt - treffen müssen. So wie Du Deine Hündin beschreibst, würde ich ihr keine belastenden Untersuchungen mehr zumuten. Medikamente gegen epileptische Anfälle - wenn vom Tierarzt empfohlen - würde ich ihr schon geben.

Wann der richtige Zeitpunkt für ein Ende gekommen ist.... das ist sooo schwer. Bislang habe ich bei 2 Hunden eine Entscheidung zum Einschläfern treffen müssen. Bei Beiden wußte ich irgendwann, dass nun der Tag gekommen ist. Beide Hunde waren sehr krank, bis zu einem gewissen Punkt erkennt man aber noch Lebenswillen und auch Lebensfreude beim Hund. Auch wenn er vielleicht nicht mehr viel gehen kann oder so. Aber wenn der Hund wirklich leidet, die Freude in seinen Augen erlischt, er unterträgliche Schmerzen hat, die man mit Medis nicht behandeln kann, dann ist es wohl besser, wenn er erlöst wird.

Wie auch immer - Du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen. Du kennst Deinen Hund schon so viele Jahre und Du wirst fühlen, wenn es nicht mehr geht.

KsCaro
09.02.2006, 18:16
Bei Hunden spricht man erstmal von epileptiformen Anfällen, Änfälle die wie Epilepsie aussehen.

Diese Anfälle können diverse Ursachen haben:

- Herz
- Hormone
- Tumore
- wirkliche Epilepsie

Von der Reihenfolge her auch in der Häufigkeit wie sie auftreten.

Diese Anfälle können also bei Deinem Hund entweder vom Herzen her kommen (ggf. muß die Behandlung nun auch im Winter erfolgen oder das Medikament umgestellt werden) oder auch ausgelöst sein durch das Cushing-Syndrom...

Man kann diese Anfälle im akuten Fall mit Diazepam dämpfen, wie es bei Menschen auch gemacht wird, beim Hund üblicherweise per Injektion oder per Rectiole (ähnlich einem Klistier).

Zur Dauermedikation würde man bei "echter" Epilepsie z.B. Luminal geben. Dieses stammt auch aus der Humanmedizin und wirkt zentral-dämpfend, d.h. der Hund ist ziemlich stark beruhigt.

ahimsa
09.02.2006, 18:58
danke für die infos! ein bissl kenn ich mich berufsbedingt mit der materie ja aus... da sie überall tumore hat, tipp ich eben am ehesten darauf. waren schon beim ta. was mich nur wundert, meine ta war für luminal und du meinst ja, das ist bei "echter" epilepsie ratsam. bezweifle aber sehr, dass es eine "echte" ist. es ist für mich zu naheliegend, dass es ein tumor ist.
hm *grübel*, da müsste man sicher ein ct machen, oder? und das geht wohl nur in vollnarkose...? und da meinte meine ta schon vor einiger zeit, dass eine narkose zu riskant wäre...
keine ahnung, sie ist noch so fröhlich (wenn sie ihre medikamente gegen cushing bekommt), rennt dem ball noch hocherfreut nach, kann auch noch gut laufen. nur seit den anfällen ist sie irgendwie "schwach" an den hinterläufen. und fressen tut sie sowieso wie immer *staubsauger*
lg ahimsa

Simone
09.02.2006, 19:14
Hallo!

das ist bei "echter" epilepsie ratsam. bezweifle aber sehr, dass es eine "echte" ist. es ist für mich zu naheliegend, dass es ein tumor ist.

Man gibt Antiepileptika nicht nur bei "echter" Epilepsie, sondern zur Vorbeugung von epileptischen Anfällen, somit auch dann, wenn ein Tumor die Ursache ist. Was heißt aber schon echte Epilepsie? Es gibt die ideopathische Epilepsie, hier weiß man nicht die genaue Ursache, sie ist ev. genetisch bedingt und ich glaube, dass ihr mit "echter" diese Form meint. Dann gibt es aber auch die symptomatische Epilepsie, d.h. die Krämpfe werden durch eine Hirnerkrankung ausgelöst. (Z.B. Schlaganfall (Blutung oder Infarkt), Tumor, Unfall, Entzündung etc. ).

Für ein CT ist absolute Ruhe notwendig, ansonsten ist das ganze Bild verwackelt und Du kannst keine gute Aussage treffen. Somit muss der Hund in Narkose. Davon würde ich in Deinem Fall abraten! Was würde denn das CT verändern? In der Therapie doch eh nichts... und wann der richtige Zeitpunkt für ein Ende gekommen ist, wirst Du ebenfalls nach der Symptomatik und nicht das der Diagnose entscheiden.

ahimsa
09.02.2006, 19:58
achso, dass hab ich falsch verstanden... ich dachte, dass sich die therapieform unterscheiden würde, zwischen epilept. anfällen, die durch tumore ausgelöst sind und epilepsie (also zwischen ideopathischer und symptomatischer). wenn die behandlung gleich ist, dann brauch ich kein ct machen lassen, das ist schon mal gut... ja mal sehen was der ta weiter sagen wird. heut war nur die ta-helferin da...
danke für die antworten!
lg ahimsa

Simone
09.02.2006, 21:35
Hallo!

Grundsätzlich unterscheidet sich die Behandlung schon, denn wenn möglich sollte als erstes die Ursache der epileptischen Anfälle therapiert werden! Wenn dies aber - wie in Deinem Fall - nicht möglich ist, dann sollte man zumindest die Symptome soweit möglich therapieren. Wenn es sich um einen Hirntumor handelt, wird dies ab einem gewissen Punkt nichts mehr bringen, aber zunächst ist es sicher sinnvoll.

Ein CT würde ich bei einem jüngeren Hund auf jeden Fall machen lassen. Aber bei einem so alten und schwer kranken Tiere halte ich das Narkoserisiko im Verhältnis zum Nutzen des CTs für zu groß.