TTouch - Tellington Jones Methode

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Markus
02.06.2010, 14:14
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „TTouch - Tellington Jones Methode” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

AlHambra
02.06.2010, 14:14
Hallo, hat hier jemand Erfahrungen mit der TTouch-Methode bzw hat jemand ein Seminar besucht oder eine Ausbildung gemacht ?

Nadine
02.06.2010, 14:22
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Zwetschge
02.06.2010, 14:22
Jep, hab ich.
Also sowohl Erfahrung mit TTouch als auch die Ausbildung!
Ich bin ziemlich zwiegespalten in Bezug auf die Methode.
Darf ich fragen, was du wissen magst?

Liebe Grüße

Zwetschge und Finn

AlHambra
02.06.2010, 14:28
Eigentlich alles - was macht Dich so zwiegespalten ?

Ich hatte mal vor etwas 15 Jahren den Wunsch die Idee, so ein Seminar zu besuchen, nun kam der Gedanke wieder.

Da ich aber niemanden mit persönlichen Erfahrungen kenne - und die Ausbildung einerseits nicht billig it und andererseits recht lang dauert, wollte ich mal ein paar Erfahrungen sammeln.

Werbebroschüren und Homepages sagen natürlich nur Positives.

blue
02.06.2010, 14:45
Ich habe mal vor etlichen Jahren ein Vortrag besucht.
Damals war meine hypernervöse,berührungsängstliche Hündin das Vorführ-Objekt und die Vorführerin hat leider nicht glaubhaft zeigen können,wie die TTouch-Methode den Hund beruhigen soll.
Somit konnte ich mich nicht wirklich mit der Sache anfreunden.

Samtschnauze
02.06.2010, 14:47
Ich hab bei meinem Pferd sehr positive Erfahrungen mit TT gemacht. Beim Hund find ich manche Sachen "naja" ;)

Zwetschge
02.06.2010, 15:11
Blue und Samtschnauze haben schon Beispiele angeführt.
Du schreibst ja zum einen selber, die Ausbildung dauert lange und ist teuer.
Was aber viel wichtiger ist, der versprochene Erfolg der Veranstalter beim Einsatz von TTouch stellt sich nicht überzeugend ein.
Es gibt einfach zu viele Fälle, für die TTouch geeignet sein soll, bei denen andere Methoden nicht nur adäquater sind, sondern bei denen TTouch komplett versagt.
Der Einsatz bei ängstlichen Hunden ist zum Beispiel sehr fragwürdig. Viele Griffe sind entweder wirkungslos oder aus rein physiologischer Sicht sogar bedenklich. Es kann anfangen mit dem setzen eines Lymphstaus bis hin zu Nervenkompressionen.
Einige Techniken sind auch einfach nicht umsetzbar.

Andererseits bietet TTouch die Möglichkeit einen "geeigneten" Probanden ( Hund, Pferd) in gewissem Maße zu entspannen. Dies setzt beim Einsatz von TTouch jedoch genaue anatomische Kenntnisse voraus, die nicht voll umfänglich unterrichtet werden.
Die eintretende Entspannung kann aber auch intuitiv durch den Halter des Tieres erreicht werden ohne besondere Kenntnisse.

Ich selbst setze ab und an im Rahmen meiner Arbeit vereinzelt Griffe aus TTouch ein, würde allerdings das "volle" Therapieprogramm nicht mehr einsetzen.

Unter dem Strich vermittelt der Kurs sicherlich Einblicke in Physiologie, Anatomie oder kurz gesagt in die "Natur unserer Tiere". Aus dieser Sicht ist es schon interessant, jedoch setzt man dann Preis-Leistungsverhältnis in Relation, zeichnet sich einfach das Verhältnis zu viel Kosten bei zu hohem Zeitaufwand für zu wenig Wissensvermittlung.

Ich würde aus heutiger Sicht die Ausbildung nicht mehr machen. Jedoch muß die Entscheidung darüber jeder für sich sebst treffen.

Liebe Grüße

Zwetschge und Finn

Samtschnauze
02.06.2010, 15:29
Ich denke, daß der Unterschied im Erfolg bei Pferd und Hund im Unterschied der Arten liegt. Ein Fluchttier hat ein anderes Verhalten, als ein "Raubtier".

Beim Pferd hab ich die Bodenarbeit (welche ja nicht von L.T.Jones erfunden wurde), die leichten Massagen und die Arbeit mit der Dressurgerte verwendet um das Vertrauen meines Pferdes zu gewinnen.

Bei meinem Hund wurde mir das bandagieren empfohlen, damit mein Hund weiß wo er anfängt und wo er aufhört :kicher:

Zwetschge
02.06.2010, 17:04
Samtschnauze hat völlig recht, Es besteht ein nicht unerheblicher Unterschied zwischen "Raubtier" und "Fluchttier" in der Therapie.
Die von Samtschnauze angeführte Vorgehensweise beim Pferd wurde von L.T-Jones auch nur übernommen. Die Vertrauensarbeit mit Pferden basiert unter anderem auf uralten Erkenntnissen von Ureinwohnern unterschiedlicher Kontinente, verhaltensbiologischen Ansätzen und wurde zum Teil durch wissenschaftliche Tests im Bereich Leistungspferde verfeinert.
L.T-Jones hat diese Erkenntnisse in ihrer teilweise recht eigenen Sichtweise in ihr Therapiekonzept eingearbeitet.

Begrenzungsarbeit ist nichts unbekanntes - schon das bis zum 2ten WK eingesetzte feste wickeln non Babys mit Baumwollwindeln gehört dazu und ist entwicklungsphysiologisch sehr wichtig und sinnvoll.
Das bandagieren zur Begrenzung beim Hund, ist einer dieser nicht umsetzbaren Therapieansätzen.:D

Zwetschge und Finn

Samtschnauze
02.06.2010, 19:05
@Zwetschke

Ich hab noch nie einen Welpen im Wickelpolster gesehen :harhar::harhar:

Was ich jedoch in dem Buch von L.T.Jones interessant fand, war die Charakterstudien bei den Pferden über die Kopfform/Ohren/Maulspalte etc. Da hab ich schon einige Paralellen gefunden. ;)

AlHambra
02.06.2010, 22:23
Erst mal lieben Dank für eure Meinungen !!!

Die Begrenzung kenn ich auch von Kleinkindern.
Beim Hund kann ich mir das auch nicht vorstellen :p

Resümée für mich:
Interessant und teils nützlich aber im Ganzen kein MUSS.
Bei der dauer der Ausbildung (neben den Kosten) bin ich eher skeptisch, ob es für mich etwas wäre.
Lasse das alles mal sacken, schon vor 15 Jahren hab ich die Idee wieder verworfen, es kam einfach jetzt noch mal auf.

Danke euch !! :lach3:

Zwetschge
03.06.2010, 19:56
@Samtschnauze

Na das wär doch mal was - der " Welpen- Wrap" :D
Mit einem Blättchen Salat und ein wenig Mais - könnt was werden.

Ich sag ja, es ist nicht alles Quatsch, die Charakterisierung beim Pferd hat schon seine Berechtigung - stammt ja auch nicht von L.T-Jones :sorry:

Die Studie über mögliche Zusammenhänge zwischen körperlichen Attributen und charakterlichen Zügen beim Pferd stammt aus Gent / Belgien. Dort ist eine weltweit renomierte Tierklinik mit Schwerpunkt "Pferdemedizin". In Zusammenarbeit mit zwei tierärztlichen Hochschulen, eine in Belgien und eine in den USA, und diversen Gestüten unter anderem Dubai wurde diese Studie erstellt.

Darum sag ich ja, das was inhaltlich gut ist an dieser Ausbildung bekomm ich auch wo anders her.

Liebe Grüße

Zwetschge und Finn

Samtschnauze
03.06.2010, 20:51
@Zwetschke

Ein Welpen-Wrap :kicher: Wär was für McD in China :p

Ja Du hast vollkommen recht, man weiß ja schon garnicht wer sich aller mit fremden Federn schmückt. Nur manche Menschen haben einfach das Geschick oder die Connections, daß sie mit ein bisserl ummodeln von bereits bestehenden Methoden viel Kohle scheffeln. :hmm:

Ich schau mir auch immer verschieden Methoden im Training an und such das für den Hund passende raus. Mir stoßen die Meine-Methode-paßt-auf-jeden-Hund-Trainer immer sauer auf und noch viel schlimmer sind deren Anhänger...kommt einen manchmal wie Gehirnwäsche vor :hmm:

Cherry
05.06.2010, 16:26
... Das bandagieren zur Begrenzung beim Hund, ist einer dieser nicht umsetzbaren Therapieansätzen.:D

Zwetschge und Finn

Darf ich fragen wieso?
Ich bandagiere meine Beiden ab und zu und hab da echt gute Erfahrungen damit. Wieso soll das nicht umsetzbar sein?

Habe mit TTouch sehr positive Erfahrungen mit meinem Rüden gemacht. Es hat wahnsinnig viel verändert und das Training sehr positiv beeinflusst.

Denke nicht, dass es das "Allheilmittel" für jeden Hund ist, aber ich hatte bisher erst einen, dem es nicht weitergeholfen hat.

VG

Claudia

Zwetschge
06.06.2010, 22:10
Das Bandagieren eines menschlichen Beines ist mit dem eines Hundebeines anatomisch nur bedingt zu vergleichen. Auf Verstandesebene ist dazu ein Mensch in der Lage, bei erkennen einer Notwendigkeit bestimmtes Verhalten an den Tag zu legen.:sorry:

Bandagiere ich nun ein Hundebein stellt sich folgende Situation: Als erstes habe ich nur einen bedingt haltbaren Verband und zum anderen kann ich dem Hund nicht erklären nun halt mal schön Still oder nag nicht an deinem Verband.
Beides in Kombination führt dazu das der angelegte Verband nicht sehr lange korrekt in Lage und Druckverlauf verbleibt. Damit alleine ist eine Wirksamkeit beim Tier generell schon fraglich - jeder Tierarzt setzt Verbände nur ein wenn sie unabdingbar notwendig sind und meist mit dem Hinweis ' so lange es hält, hält es' oder aber ' der soll eh nur ein bischen abdecken'. :sorry:
Lymphverbände beim Pferd zum Beispiel werden kaum eingesetzt und wenn dann nur von absoluten Spezialisten, jedoch auch hier mit dem Vermerk ' solange es hält, soll es unterstützen'.
Ich spreche hier nicht von Gamaschen, Gips - oder Harzverbänden die aushärten sondern immer vom flexiblen Verband der Bewegung zu läßt.
Auch wenn flexible Verbände auch immer ein gewisses Hindernis im vollen Bewegungsausmaß zur Folge haben.
Wenn schon die Bandagierung zu medizinisch-therapeutischen Zwecken beim Hund / Tier nur mit fraglich - bedingtem Erfolg oder Nutzen gesehen wird, ist die Bandagierung zur Begrenzung aus meiner Sicht nicht nur fraglich sondern durch aus überflüssig.:sorry:

Die Begrenzung von Kleinkindern und Babys mittels eines Baumwollwickeltuches funktioniert auch nur in so weit, das dem Baumwolltuch die Dehnbarkeit fehlt und dadurch so fest gewickelt werden kann, daß Bewegung nur minimal möglich ist.
Ich habe ja bereits erwähnt, das ich selbst ab und an einzelen Techniken aus TTouch einsetze in meiner Arbeit, ich habe allerdings die Erfahrung im täglichen Arbeiten mit Tieren gesammelt, das es in der Regel eine andere Methode zur Behandlung gibt, die besser anzuwenden ist oder aber mehr Erfolg verspricht und bringt.
Auch habe ich gesagt, das TTouch dem Interessierten gewisse Informationen liefert, jedoch sind diese Informationen anderweitig auch kostengünstiger zu bekommen.:sorry:

Was ich jedoch kritisiere ist, das bei der Methode TTouch von der Entwicklerin Erkenntnisse als die eigenen ausgegeben werden, die nachweislich aus anderen Quellen stammen.
Alleine durch diesen Kritikpunkt halte ich die gesamte Methode für fraglich.
Jemand der eine Methode entwickelt, basierend auf eigenen Erkenntnissen und von deren allgemein gültigem funktionieren überzeugt ist, braucht meiner Meinung nach keine Erkenntnisse als die eigenen auszugeben, wenn sie es gar nicht sind.:sorry:

Um mir tatsächlich eine eigene Meinung darüber bilden zu können, habe ich letztendlich die Ausbildung, neben diversen anderen, gemacht.
Ich gebe ausschließlich meine Erfahrung und meine Ansicht wieder, ohne Anspruch zu erheben das meine Sichtweise die einzig gültige ist. Dies hatte ich in diesem Thread bereits geschrieben.:)

Viele liebe Grüße:lach3:

Zwetschge und Finn

Cherry
07.06.2010, 15:35
Hallo,

naja, ich versteh das trotzdem nicht - ehrlich gesagt. Eine TTouch-Bandage wird doch ganz anders gewickelt als ein Verband. Wie gesagt, ich wende das regelmäßig an und es ist noch keine "abgefallen" :-).

Durch den gleichmäßigen Druck wird außerdem Oxytocin ausgeschüttet, was auf den Hund beruhigend wirkt.

Ich will Dich nicht angreifen und hab Dich schon verstanden, aber wollte halt wissen, wo Du das Problem siehst. Drum hab ich nachgefragt (aus Interesse).

Das mit den Erkenntnissen ausgeben geht natürlich nicht, das ist klar. Aber darum ging es mir ja nicht.

Viele Grüße,

Claudia

Zwetschge
14.06.2010, 13:27
Hallo Claudia,

du schreibst es doch selber, durch den " gleichmäßigen" Druck wird Oxytocin ausgeschüttet - darin besteht doch das Hauptproblem beim Hundebein. Sowohl anatomisch als auch durch die Bewegung bedingt ist die Sicherstellung eines " gleichmäßigen " Druckes oder Druckverlaufes nicht zu gewährleisten.
Somit kann ich die Ausschüttung von Oxytocin während der Dauer des Anlagezeitraums nicht sicher stellen.
Damit ist dann für mich die große Frage : Was beruhigt den Hund genau?
Das bischen Oxytocin, das in den ersten 5 Minuten ausgeschüttet wurde oder das durch die Bandage "zwangsverordnete" Bewegungshemmnis?
Unter dem Strich bleibt, jede Bandage limitiert die freie Beweglichkeit der Gelenke.
Alles in allem eben für mich eine Maßnahme, mit fragwürdigen Erfolgsaussichten - und eine Maßnahme deren versprochenen Erfolg ich mit anderen Techniken besser und sicherer erreiche.

Dazu kommt noch die fragwürdige Aussage in den Lehrkursen, die Bandagen würden dem Hund helfen seine eigene Begrenzung zu erkennen, damit er merkt, wo er beginnt und wo er auf hört.
Um das zu gewährleisten müßte der arme Hund komplett bandagiert werden, die Extremitäten eng an den Körper und so fest, das er fast bewegungsunfähig ist. Das wollte ich keinem Tier antun.

Liebe Grüße

Zwetschge und Finn

Peppi
14.06.2010, 14:19
Mir stoßen die Meine-Methode-paßt-auf-jeden-Hund-Trainer immer sauer auf und noch viel schlimmer sind deren Anhänger...kommt einen manchmal wie Gehirnwäsche vor :hmm:

Und gleich mit eingetragenem Warenzeichen - dieses kleine hochgesteltte "TM".

Such mal hier nach "Nijboer". Ich hab irgendwo meine Eindrück von einem Treffen mit einer angehenden Trainerin nach "Natural Dogmanship" verewigt.

Das war schon irgendwie lustig. Besonders die "Ausdruckstanzeinlagen" :kicher:

Pinömpel
14.06.2010, 15:23
Und gleich mit eingetragenem Warenzeichen - dieses kleine hochgesteltte "TM".


TM ist kein eingetragenes Markenzeichen/Warenzeichen! :boese3::king::king:

Samtschnauze
14.06.2010, 15:30
Und gleich mit eingetragenem Warenzeichen - dieses kleine hochgesteltte "TM".

Such mal hier nach "Nijboer". Ich hab irgendwo meine Eindrück von einem Treffen mit einer angehenden Trainerin nach "Natural Dogmanship" verewigt.

Das war schon irgendwie lustig. Besonders die "Ausdruckstanzeinlagen" :kicher:

Werd mich mal durchackern Peppi :sorry:;)

Dafür hab ich gestern einen interessanten Beitrag vom Bloch im Fernsehen gesehen. Werd mir mal das letzte Buch von ihm besorgen. Kann mir nicht helfen, aber der liegt mir irgendwie mehr, als die anderen Hundebandagierer-Eidideidi-Sprühhalsband-usw.-Trainer.

P.S.: Im Ausdruckstanz bin ich nicht so gut, aber glaubst hilft auch ein Shakira-Hüftschwung?! *brüllll*

Peppi
14.06.2010, 15:36
Schon gelesen :p

Sehr unterhaltsam :ok:

Peppi
14.06.2010, 15:38
TM ist kein eingetragenes Markenzeichen/Warenzeichen! :boese3::king::king:


ohne eingetragen...:sorry:

Trotzdem als geistiges Eigentum geschützt!

Samtschnauze
14.06.2010, 15:39
Schon gelesen :p

Sehr unterhaltsam :ok:

Oh danke für das Feedback, na dann werd ich es mir rasch bestellen :ok:

Cherry
15.06.2010, 10:31
Hallo Claudia,

du schreibst es doch selber, durch den " gleichmäßigen" Druck wird Oxytocin ausgeschüttet - darin besteht doch das Hauptproblem beim Hundebein.

Hi Du,

ich glaub, wir reden aneinander vorbei. Ich leg doch die Bandage nicht um das Bein, sondern um den Körper.
So wie hier: http://www.hunde-massage.net/pics/image006.jpg

Und da hat man schon einen gleichmässigen Druck.
Kennst Du das, dass man die um die Beine wickelt? Hab ich bisher noch nie gehört/gesehen. Habt Ihr das in der Ausbildung gelernt?

Das es am Bein verrutscht ist mir dann schon klar :).

Liebe Grüße,

Claudia

Samtschnauze
15.06.2010, 19:24
@Cherry

Eine Bekannte von mir hat auch die Ausbildung gemacht und wollte meinen Hund komplett (also auch Beine) einwickeln. Er hätte das sicher nicht prickelnd gefunden und weiß auch so wo vorn und hinten und Anfang und Ende bei ihm ist, seit er ausgewachsen ist. ;)

Cherry
15.06.2010, 20:34
@Samtschnauze:
meine Kleine weiß das leider nicht immer :D.
Okay, so kannte ich das noch gar nicht. Das kann ich mir schon vorstellen, dass das nicht hält ;).

VG

Claudia

Zwetschge
17.06.2010, 20:05
@Cherry

Am Rumpf ist das Bandagieren noch bedenklicher als an den Beinen - bandagierst du nur den Rumpf entsteht folgendes Problem: Durch die Bandage wird der Druck auf den Körper verstärkt, Gleichzeitig zu dieser Drucksteigerung flacht die Atmung etwas ab, da die Bandage hinderlich ist und die Atmung beeinträchtigt. Die atmung hilft unter anderem dabei, Blut aus den beinen mittels Sogwirkung zrück zum Herzen zu ziehen. Behindere ich die Atmung wird der venöse Rückfluß beeinträchtigt und Blut staut sich in den Beinvenen.
Erhöhe ich mittels einer Bandage jetzt auch noch den Druck auf den Rumpf und somit auf sämtliche inneren Organe, verstärke ich diesen Effekt noch mehr - ich presse quasi das Blut aus dem Körperkerngebiet in die Peripherie.
Dabei läuft man Gefahr Ödeme zu setzen und die Venen zu schädigen bzw diese durch das erhöhte verbleibende Blutvolumen in denBeinen "auszuleiern oder auszusacken".
Das ganze Risiko für den fraglichen psychischen Effekt, dem Hund eine Körperbegrenzung zu geben.
Dabei bleibt allerdings immer noch stehen, das um eine Begrenzung zu geben, die Bandage der Art stramm oder eng gewickelt werden muß um überhaupt Sinn zu machen, das der ausgeübte Druck ein ziemliches Risiko darstellt.
Dazu birgt die Wickelung um den Hals bei Einsatz des notwendigen Druckes das Risiko die Hirndurchblutung beeinträchtigt und sowohl eine Reizung des Kehlkopfes ( Schluckbeschwerden ) und der Schilddrüse hervor rufen kann.
Wickelt man nicht mit dem erforderlichen Druck, ist die Bandage erst recht wirkungslos.

Das ganze Risiko für einen Effekt, der zum einen bei der Methode TT- Bandage fraglich ist und mit anderen Methoden wesentlich schneller, effektiver, kostengünstiger und risikolos zu erreichen ist.

Das Bandagieren der Beine wird bedauerlicherweise in den TT - Kursen auch unterrichtet.

Viele liebe Grüße

Zwetschge und Finn

Cherry
19.06.2010, 14:28
... und mit anderen Methoden wesentlich schneller, effektiver, kostengünstiger und risikolos zu erreichen ist.


Hallo Zwetschge,
welche Methoden meinst Du zum Beispiel?

Die Bandagen müssen nicht fest gewickelt werden, um einen "psychologischen Effekt" zu haben. Das habe ich am eigenen Körper erfahren dürfen.
Dennoch werde ich Deine gute Beschreibung im Hinterkopf behalten! Danke.

Liebe Grüße,

Claudia

Zwetschge
20.06.2010, 23:37
Hallo Claudia, :lach3:

einen "psychologischen Effekt" beim erwachsenen Menschen kannst du nicht mit dem eines Tieres vergleichen. Dafür ist die "psychologische Entwicklung oder Reife " zu unterschiedlich. Willst du Mensch und Tier psychologisch vergleichen, so mußt du Tiere psychologisch mit Kleinst- bis Kleinkindern gleichsetzen, somit einer psychologischen Reife von nicht mehr als bei einem 4-5 jährigen Kind.
Im ältesten Fall - nicht wenige Tiere erreichen nicht mal diesen Reifegrad. Wobei es auch in der Tierwelt jede Abstufung gibt.

Ich bitte zu beachten, ich rede hier nicht von Interlekt oder durch monotonismen angelerntem Verhalten, sondern spreche von der psychologischen Reife.
Als Beispiel - ein Pferd erlernt durch ständig gleiche Hilfestellung und fortdauernde Wiederholung eine Piaffe - überfordere ich ein Pferd mit dieser Übung, weil es nicht "Intelligent" genug ist sie zu verstehen , geschieht nicht sehr viel außer, das Pferd übt nach besten Möglichkeiten mit und ab einem bestimmten Punkt kommt es zu Verweigerungshaltung an dieser Übung - eine adäquate Reaktion.:sorry:
Ist das Tier aber einfach zu jung diese Übung auszuführen oder zu verstehen fängt es als eine Möglichkeit an zu koppen - es rülpst ohne Grund so zu sagen ( vereinfacht ) - diese Fehlkompensation passiert, weil ich die psychische Reife überschätzt habe - eine inadäquate Reaktion :sorry:

Somit kannst du den von dir empfundenen Effekt nicht mit dem Vergleichen, was bei einem Tier ankommt. :sorry:
Wir Erwachsene sind es gewohnt einen freien Bewegungsradius von etwa einer Armlänge plus halbe Rumpfbreite zu haben. Ziehe ich dir von diesem, umgerechnet ca.1 m, 10 cm ab, so erscheint uns Erwachsenen dieses Imens - wir sind in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt - soll heißen selbst ein minimaler Druck reicht aus um uns zu begrenzen, weil wir unser maximal mögliches Bewegungsausmaß kennen und nicht einschränken lassen wollen.:)
Ein Mensch in frühkindlichem alter hingegen kennt seinen maximalen Radius nicht - er variiert noch zu stark zwischen Armlänge plus halben Rumpf und halbe Armlänge plus halben Rumpf.
Somit fällt bei einem Kind eine Einschränkung von 10cm nicht so "dramatisch" in Auswirkung wie bei einem Erwachsenen auch wenn hier prozentual gesehen die 10cm weit mehr Einschränkung bedeuteten. Um ein Kind wirksam einzuschränken, muß ich also die Bewegungsradien deutlicher Einschränken - soll heißen mit mehr Anlagedruck arbeiten.:gruebel::crazy::gruebel:

Eine ähnliche Beschreibung gibt es auch für die Beine, jedoch lauten diese Beinlänge plus viertel Rumpf oder aber halbe Beinlänge plus viertel Rumpf. Der einfacherern Beschreibung wegen, habe ich mich nur auf die Arme bezogen.
Mir ist durchaus klar, das dies ein ziemlich verdrehtes Thema ist, sollte es aber jemanden geben, der dies gerne vertiefen möchte, empfehle ich per PN gerne passende Bücher aus der Entwicklungsphysiologie für Mensch und Tier wie auch der Entwicklungspsychologie und frühkindlichen und kindlichen Entwicklungspsychiatrie für Menschen und über psychologische / psychosoziale Entwicklung von Tieren - ist kompliziert und muß einen auch nicht interessieren. :schreck::stupid::crazy::gruebel::schreck::sorry:

Ein Hund erreicht, was sein Körpergefühl aus psychologischer Sicht angeht und damit dem Verständnis für sein eigenes Körperausmaß keine größere Reife als 4-5 jährige Kinder. Jeder Hund wird sich "fragend umschauen wenn er mit seiner Rute etwas runter geschmissen hat und sich denken, wieso springt das doofe Ding den nu runter - ich war das nicht:35:" - um es mal sinnbildlich zu beschreiben. Ähnlich einem Kind in besagtem Alter, das sich auch wundert warum etwas klirrend zu Boden fällt obwohl es doch gar nicht danach gegriffen hat, sondern bloß nach dem Bonbon das da hinter gelegen hat.:35:

Um folglich bei einem Tier einen "psychologischen" Effekt mittels Bandagen zu erzielen muß ich den Bewegungsradius oder -freiraum dementsprechend begrenzen - dazu ist ein entsprechender Anlagedruck erforderlich der die in den vergangenen Threads vorbeschriebenen Risiken birgt.


Ein weiterer Kritikpunkt an dieser Methode, neben der Tatsache anderer Leute Erkenntnisse als die eigenen zu verkaufen, ist das wissenschaftliche Erkenntnisse, verdreht oder weggelassen werden oder gar entgegen jedem anerkannten Forschungsergebnis zusammengebastelt werden, damit sie besser ins Konzept passen und Erklärungen für fragwürdige Punkte dieser Lehre geben.

Zum Beispiel gibt es Hautausschläge die mittels TT zu behandeln sein sollt - so weit so gut - über die Gabe von Sulfur D6 erziele ich das selbe Ergebnis nur wesentlich
kostengünstiger ( etwa 80%).
Körperbandage gegen die Angst beim Autofahren find ich neben den genannten Bedenken auch sehr gut - nicht nur das ich den Hund in eine unangenehme Situation - Auto- führe, nein ich wickel ihn auch noch ein:lach2: - ich denke es ist klar, das sich ein Hund in solch einer Situation "scheinbar ruhiger " verhält, insgeheim aber nur hofft das dieser Kelch an ihm vorüber geht.
Fütterungsempfehlungen überschreiten gesunde Eiweißmengen, Zusätze werden empfohlen die, bei durch L.T-Jones empfohlener Anwendung, keine Wirkung haben weil essentielle Bestandteile fehlen, die das Tier benötigt um diesen Zusatz überhaupt aufzunehmen.:30:
Funktionierende Techniken stammen aus dem Feldenkrais - leider wurden aber viele Techniken so "verbessert" das sie unwirksam geworden sind.:lach2:
Leichte kreisende Bewegungen rechts und links neben der Wirbelsäule kombiniert mit Bachblüten umd Wirbelkörperblockaden zu lösen - in 95% der Fälle lösen sich sämtliche Blockaden bei sorgfältiger und dosierter Dehnung der Wirbelsäule - dauert etwa 10 Min. und kosten nicht einmal 1/4 dessen was TT kosten würde.:lach2:

Ich kann diese Liste noch seitenweise weiter führen, denke aber um einen Einblick in meine Kritikpunkte zu gewähren sollten die genannten Punkte genügen.

Viele Grüße

Zwetschge und Finn

Zwetschge
21.06.2010, 03:28
Einen Nachtrag noch - wenn mit der Frage welche Methoden ich meine, die Alternativen zu TT gemeint sind, so kann ich diese Frage leider nur pauschal beantworten - eine genauere Beantwortung würde ganze Seiten füllen, den es ist schlicht und ergreifend davon abhängig welche Symptome vorliegen um zu entscheiden, welche Alternative zu den Symptomen paßt.

Liebe Grüße

Zwetschge

Cherry
25.06.2010, 13:13
Einen Nachtrag noch - wenn mit der Frage welche Methoden ich meine, die Alternativen zu TT gemeint sind, so kann ich diese Frage leider nur pauschal beantworten - eine genauere Beantwortung würde ganze Seiten füllen, den es ist schlicht und ergreifend davon abhängig welche Symptome vorliegen um zu entscheiden, welche Alternative zu den Symptomen paßt.

Liebe Grüße

Zwetschge

Hallo :lach3:,

sorry, bei uns war soviel los, drum komm ich erst jetzt zum Antworten.
Ja, klar meinte ich nur ne Auflistung, sonst wird es zu lang.

Es kommt doch aber immer auch auf den Hund an, wie der jeweils reagiert. Wie gesagt, ich hatte schon genügend Hunde, die das Band nicht sehr fest umliegen hatten und sie haben gut drauf reagiert. Ich denke, so pauschal kann man das nicht sagen.

Liebe Grüße,

Claudia