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  #1 (permalink)  
Alt 26.10.2020, 20:54
Baron / Baronin
 
Registriert seit: 24.10.2020
Beiträge: 41
Standard Mehrhundehaltung

Hallo zusammen,
dieses Thema beschäftigt mich diese Tage sehr, vielleicht ist ja außer mir noch der eine oder die andere damit beschäftigt...Wir haben vor 5 Jahren eine SH- Mix -Hündin aus Spanien aufgenommen, zu diesem Zeitpunkt war sie 7 Monate alt. Luzie war von Anfang an innerhalb der Familie ein problemloser Hund, sie liebte ihr Körbchen, Spaziergänge, Wasserspiele, Wanderungen, andere Hunde, sie blieb problemlos alleine, hat schnell gelernt und war für unsere damals 12- jährigen Kinder ein Superhund. Schwierig war ihr Schutztrieb, sie hat Menschen, die sie als Bedrohung angesehen hat, vor allem Männer, von den Kindern und von uns ferngehalten. Sie hat Maß genommen und in die Wade gezwickt. Sie ist auch ziemlich territorial. Außerdem war sie sehr ängstlich, anfangs hat sie hat sie längere Schmuseeinheiten nicht ausgehalten, man durfte ihr nicht zu nahe kommen, dann hat sie erst Vermeidungsverhalten gezeigt und ist dann weggegangen. Im Lauf der Jahre hat sich das alles gut entwickelt, sie ist immer noch ein Angsthase, aber kein Vergleich mehr zu den Anfangsjahren. Was war ich glücklich, als sie anfing, heimlich nachts bei uns im Bett zu schlafen . Kurz, nach einigen Jahren lief es hier wie in einer alten Ehe- man weiß, was man voneinander zu erwarten hat, die Probleme, die weiterbestehen werden gemanagt- ich erwarte aber auch von niemanden Fehlerlosigkeit. Luzie war immer "mein" Hund, meinen Mann mag sie auch, aber wenn er von der Arbeit kommt, geht sie immer nach oben. Warum- eins der Geheimnisse der Hündin. Sie war immer sehr auf mich fixiert. Jetzt sind die Kinder groß, unser Sohn geht arbeiten, unsere Tochter hat oft lange Schule und ich arbeite wieder mehr. Luzie hat im letzten Jahr begonnen, über den Zaun zu springen und alleine spazieren zu gehen. Wir haben uns bemüht, sie mehr auszulasten, sie mehr zu beschäftigen- das hat ihr Spaß gemacht aber an ihren Ausflügen nichts geändert. Nachdem sich die Beschwerden der Nachbarn häuften haben wir dann beschlossen, dass wir einen 2. Hund aufnehmen wollen, vielleicht würde ihr das ja gefallen. Sie war immer schon sehr an Artgenossen interessiert und wir hatten immer das Gefühl, dass sie ihre Kumpels aus dem Tierheim vermißt und eigentlich ungerne Einzelhund war.
So kam dann Anton zu uns, ein 10 Monate alter Cane Corso aus Italien, von dem nur bekannt war, dass er sehr verschmust ist und er 9 Monate an der Kette gelebt hat und dabei mißhandelt wurde. Verträglich mit Katzen und andren Hunden. Ende der Info. So kam er und - schmuste. Die ersten 3 Wochen lag er ständig auf einem von uns drauf und war am Kuscheln. Das legt sich langsam etwas, als hätte er Nachholbedarf gehabt. Er kuschelt für sein Leben gern, aber mittlerweile hat es normale Dimensionen. Anton darf nicht ins Bett- Luzie schon. Das tut sie aber kaum noch, sie kommt nur noch kurz auf Stippvisite, wenn überhaupt. Sie verteidigt ihre Knochen vor ihm und beschützt ihn vor anderen Hunden, was etwas anstrengend ist und auch auf andere Hundehalter befremdlich wirkt, vor allem, wenn der andere Hund ein Mops ist. Den sie außerdem kennt und mit dem sie sonst gut zurechtkam. Das finde ich gerade alles ziemlich anstrengend: Anton ist sehr nähebedürftig und immer bei nah einem von uns- Luzie zieht sich zurück. Sie hat eine große Individualdistanz, er hat keine. Dadurch steht er ständig im Mittelpunkt. Alle lieben Anton, weil er alle anschmust und "sooo süß ist", und ich reagiere mittlerweile leicht genervt auf Besucher, die Luzie mit ihrer distanzierten Art nicht einmal wahrnehmen. Die Hunde verstehen sich übrigens gut. So das ist jetzt lang geworden und ich habe auch das Gefühl, ich bin nicht auf den Punkt gekommen. Aber vielleicht bin ich ja nicht die einzige, die sich mit solchen -ähem- Beziehungsproblemen herumschlägt? Ich würde mich sehr freuen, von euren Erfahrungen mit Mehrhundehaltung zu lesen.
LG

Geändert von Antonia (26.10.2020 um 20:57 Uhr)
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  #2 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 05:49
Benutzerbild von Scotti
Sabberfaden Bändigerin
 
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Standard AW: Mehrhundehaltung

Ich verstehe jetzt das Problem nicht.
Der Rüde ist verschmust, die Hündin nicht.
Dann ist das doch ok wenn die Leute ihn beschmusen und ihre Individualdistanz wahren.

Gehst du denn auch mal mit beiden Hunden getrennt?
Wie alt ist der CC?
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  #3 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 06:23
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: Mehrhundehaltung

Unser Rudel besteht auch aus einem selbstbestimmten Mädchen, einem verschmusten Kuschelrüden und nem kleinen Chaoten. Es sind schließlich alles Individuen, wie wir Menschen auch. Hauptsache die interne Struktur stimmt.
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  #4 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 12:47
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Mehrhundehaltung

Schön, dass ihr mein Problem nicht versteht, vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass ich die Hunde zu sehr vermenschliche. Ich sehe, dass sich meine Hündin zurückzieht, dass der Junghund im Vordergrund steht und mache daraus einen Kausalzusammenhang: Sie zieht sich aus Eifersucht oder Frust zurück. Ergo ist sie unglücklich. Wenn es aber keine Rolle spielt, warum zieht sie sich dann zurück? Ich verstehe die Dynamik dahinter nicht.
@Scotti: Nein, es ist grade etwas schwierig weil ich als Gassigängerin wg. eines Knieproblems ziemlich ausfalle (wird aber grade besser, kann also nicht mehr ewig dauern) und sich die Hunderunden auf meinen Mann und meine Tochter verteilen. Der CC ist 10 Monate alt.
LG
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  #5 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 14:47
Kaiser / Kaiserin
 
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Beiträge: 1.136
Standard AW: Mehrhundehaltung

Wie wäre es denn, wenn du dir mal ne Fachmann (Hundetrainerin) suchst und mal einfach jemanden Unvoreingenommenen drübergucken lässt ? Es gebe dir vielleicht auch das Gefühl zurück, das bei Euch alles normal läuft. Wir lassen z.Bsp. bei jedem neuen Rudelmitglied jemanden nach einiger Zeit drüber gucken.
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  #6 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 15:41
Benutzerbild von Scotti
Sabberfaden Bändigerin
 
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Standard AW: Mehrhundehaltung

Empfehle dir dringend einen Weg zu finden getrennt zu gehen, der Kleine kann sich nämlich die Unart von der Grossen auch abgucken und das ist dann nicht lustig wenn du 2 große Hunde hast die an der Leine blöd sind.
Du musst qualitativ hochwertige Einzelzeit für jeden der Hunde schaffen wenn du merkst dass sich einer zurückzieht.
Mache tolle Sachen getrennt.
Hier geht's z.B. mit dem Labbi alleine zum ZOS und Dummy, dafür gehören die Nächte im Bett dem Boxer.
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  #7 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 15:43
Kaiser / Kaiserin
 
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Beiträge: 1.136
Standard AW: Mehrhundehaltung

Yep ! Genau so !
Das sollte schon ausgewogen sein.
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  #8 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 21:03
Baron / Baronin
 
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Daumen hoch AW: Mehrhundehaltung

Zitat:
Zitat von Das Maychen Beitrag anzeigen
Es gebe dir vielleicht auch das Gefühl zurück, das bei Euch alles normal läuft.
Ja, das glaube ich auch. Im Großen und Ganzen läuft es ganz gut, was Luzie angeht bin ich wohl ziemlich empfindlich. Am Samstag haben wir ein Onlinetreffen mit einer Hundetrainerin aus Österreich, deren Videos ich ziemlich gut fand und mit ihrer Methode, Anton das Ressourcenverteidigen abzugewöhnen, sind wir ziemlich weit gekommen. (Wenn er einen Knochen, hat setze ich mich zu ihm und er bekommt ein Stück Kochschinken und noch eins und noch eins, später Knochen kurz berühren, Kochschinken, und immer so weiter. Mittlerweile wird er nicht mehr starr, wenn ich seinen Knochen anfasse.) Das blöde Virus macht es grade nicht einfacher, bei uns ist Risikogebiet und Hundeschule fällt halt aus.
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  #9 (permalink)  
Alt 27.10.2020, 21:09
Baron / Baronin
 
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Beiträge: 41
Standard AW: Mehrhundehaltung

Zitat:
Zitat von Scotti Beitrag anzeigen
Du musst qualitativ hochwertige Einzelzeit für jeden der Hunde schaffen wenn du merkst dass sich einer zurückzieht.
Mache tolle Sachen getrennt.
Hier geht's z.B. mit dem Labbi alleine zum ZOS und Dummy, dafür gehören die Nächte im Bett dem Boxer.
Das ist eine gute Idee. Ich muss mal über die Umsetzung grübeln, funktioniert bei uns grade eher am Wochenende. Vielleicht denke ich zuviel und mache es unnötig kompliziert. Wenn einer hier Schuhe anzieht, hüpfen 2 Hunde gespannt herum und ich bringe es kaum übers Herz, einem zu sagen, er oder sie dürfe jetzt nicht mit...Und zeitgleich zu organisieren, dass der andre auch was tolles macht ist nicht so einfach. Aber ja, wir schauen mal, wie es gehn kann.. Dankeschön für die Rückmeldungen!
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  #10 (permalink)  
Alt 28.10.2020, 08:46
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Sabberfaden Bändigerin
 
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Standard AW: Mehrhundehaltung

Lass dir von jemanden sagen der es die ersten 2 Jahre völlig versaut hat und es nun mühsam erarbeiten muss, Hunde müssen dringend Frust aushalten lernen.
Ja, es ist doof wenn einer warten muss weil der andere dran Ist, aber tut man das nicht, kann es sein dass es sich immer höher schraubt und das kann nervig werden.

Hunde müssen unbedingt lernen dass sie auch mal wieder warten müssen und dass der andere dran ist, das macht das Leben für alle, auch die Hunde einfacher.

Geändert von Scotti (28.10.2020 um 08:49 Uhr)
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