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Alt 04.11.2012, 20:59
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Kurze Kurze ist offline
Baron / Baronin
 
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Standard Tolle Menschen und ein toller Hund

Hallo,

wir haben etwas erlebt, von dem wir euch gerne erzählen möchten.

Bereits im April diesen Jahres haben meine Schwiegereltern meinen Mann, meinen Stiefsohn, mich und noch 6 weitere Personen aus der Familie eingeladen, vom 24.10. bis 03.11. einen gemeinsamen Urlaub auf Gran Canaria zu verbringen.

Nachdem wir die Unterbringung von Gasata in der Hundepension ihrer Züchter in trockene Tücher gepackt hatten, sagten wir zu, da wir mehr als urlaubsreif waren. Bis kurz vor Reiseantritt konnten wir uns gar nicht so richtig freuen, weil es bedeutete, dass wir zehn Tage ohne Gasata sind. Wir sind da etwas bekloppt

Zwei Wochen vor unserem Urlaub bot eine sehr gute Freundin von uns an, Gasata bei uns zuhause zu sitten. Das hatte natürlich den Vorteil, dass Gasata ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen muss, das Haus nicht unbewohnt ist und wir uns einigen Stress und Geld sparen konnten. Da Gasata unsere Freundin total gerne hat, brauchten wir nicht lange überlegen und sagten den Züchtern ab.

Um nicht zuviel Hektik aufkommen zu lassen, übernachtete unsere Freundin in der Nacht vor unserer Abreise bei uns. Gasata hat sich nach dem Spaziergang am frühen morgen direkt wieder neben unsere Freundin ins Bett gehauen und gepennt, so dass sie von unserem Aufbruch nicht viel mitbekommen hat.

Wir standen täglich mit unserer Freundin in Kontakt, die uns erzählte, dass Gasata sich nichts anmerken lässt und so fröhlich ist wie immer. Sie schickte uns Fotos und nahm uns jegliche Sorgen. Wir waren über die geänderte Urlaubsbetreuung echt glücklich und konnten so gut abschalten.

Am Freitag, dem Tag vor unserer Heimreise, fragte mich unsere Freundin, ob ich mal meine Mails checken kann, sie wollte mir etwas schicken. Als ich die Mail las, fiel ich aus allen Wolken und auch mein Mann war geschockt. Noch am Tag unserer Abreise musste unsere Freundin ins Krankenhaus, weil sie ein Bein nicht mehr spürte und starke Rückenschmerzen hatte. Nach diversen Untersuchungen diagnostizierten die Ärzte eine seltene, noch recht unerforschte Krankheit, an der in Deutschland bisher nur ca. 88 Menschen erkrankt sind. Es handelt sich um eine Zirkulationsstörung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, durch die sich im Rückenmark mit Flüssigkeit gefüllte Höhlen bilden. Diese verdrängen die funktionsfähigen Nervenbahnen und Nervenzellen. Das Krankheitsbild liest sich furchtbar, ist aber glücklicherweise nicht lebensbedrohlich. Unsere Freundin saß drei Tage im Rollstuhl und wurde über einen Tropf mit Cortison versorgt. Gestern wurde sie entlassen, uns fiel ein Stein vom Herzen. Ich rief sie sofort an, nachdem ich die Mail gelesen hatte, da ich völlig aufgelöst war und wissen wollte, wie es ihr geht. Sie wird zukünftig einmal im Jahr zum Kontroll-MRT und bei auftretenden Beschwerden umgehend ins Krankenhaus gehen müssen.

Das unglaubliche an der ganzen Geschichte ist, dass sie sich trotz ihrer eigenen Sorgen und Ängste darum gekümmert hat, dass Gasata bei uns abgeholt und während unseres Urlaubs durch ihre Eltern umsorgt wurde. Ihr Bruder hatte Urlaub und die Eltern haben sich mit ihm zusammen rührend um Gasata gekümmert. Und bis zum Tag vor unserer Abreise hat sie uns kein Wort davon erzählt, weil sie wollte, dass wir unseren Urlaub genießen können und uns nicht um sie oder Gasata sorgen. Wir hätten laut ihrer Aussage ja von Gran Canaria aus eh nichts unternehmen können. Ein Freund von uns hat sich dann in unserem Haus um unseren Leguan und die zwei Nymphensittiche gekümmert, die Heizung angestellt, damit wir hier nicht frieren und uns Toast,Marmelade, Nutella und Kellogs zum Frühstück hingestellt.

Heute morgen waren wir dann bei unserer Freundin und ihren Eltern zum Frühstück eingeladen. Die Wiedersehensfreude, vor allem in Bezug auf Gasata, war riesig und wir waren erleichtert, unsere Freundin weitestgehend fit zu sehen. Es gab ein reichliches Frühstück, im Anschluss sind wir alle spazieren gegangen (ihr Bruder und zwei weitere Freunde von uns waren auch da) und danach gab es noch Kaffee und Kuchen. Die Eltern haben die Zeit mit Gasata genossen und es als eine tolle Erfahrung empfunden, einen Hund um sich zu haben. Sie haben von ihrem guten Benehmen geschwärmt und gesagt, dass sie Gasata vermissen werden und sich freuen, wenn sie mal wieder kommt.

Die Selbstlosigkeit unserer Freundin und ihrer Familie hat uns wirklich gerührt und wir sind stolz, dass Gasata so toll mit der Situation umgegangen ist.
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