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Alt 25.05.2010, 14:37
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Mickey48 Mickey48 ist offline
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Standard Schärfere Regeln für scharfe Hunde?

Quelle:http://de.news.yahoo.com/blogs/allge...de-p81130.html

Zitat:
Schärfere Regeln für scharfe Hunde?

Wenn der beste Freund des Menschen zur Gefahr für Leib und Leben wird, müssen der Tierliebe Grenzen gesetzt werden. Nachdem ein dreijähriges Mädchen in Thüringen von vier Staffordshire-Terriern zu Tode gebissen wurde, mehren sich die Forderungen nach einer bundeseinheitlichen Regelung zum Schutz vor Kampfhunden. Bisher unterscheiden sich diese Regelungen in den sechzehn Bundesländern erheblich. Zum großen Teil legen sogenannte Rasselisten Regeln für Halter bestimmter Hunde fest. Dazu gehören neben einer Meldepflicht für Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier und Bullterrier, Auflagen wie zum Beispiel das Anbringen eines Maulkorbs. In Niedersachsen und Thüringen gibt es jedoch keine solchen Listen.

SPD-Rechtsexperte Peter Danckert sagte nach dem tödlichen Zwischenfall am vergangenen Freitag gegenüber der „Bild"-Zeitung: „Wenn es die Verfassung zulässt, brauchen wir dringend eine bundeseinheitliche Regelung zum Schutz vor Kampfhunden." Das mindeste sei eine Maulkorbpflicht „für alle diese Rassen".
Im MDR-Radio betonte der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wolfgang Fiedler, ebenfalls einen „dringenden Handlungsbedarf" in diesem Gebiet. CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl forderte in der „Bild" strenge Auflagen für Kampfhund-Besitzer. Der Thüringische Landesinnenminister Peter Huber hat das Kampfhundegesetz des Landes dagegen verteidigt. Es sei nach wie vor umstritten, ob solche Rasselisten sinnvoll seien und ob eine Rasseliste die tödliche Attacke in Sachsenburg hätte verhindern können, so Huber. Er könne sich vorstellen, eine Hundehalterprüfung für Hunde ab einer bestimmten Größenordnung einzuführen, und zwar unabhängig von der Rasse, sagte der Innenminister dem MDR.

Mit dieser Meinung steht Huber keineswegs allein. "Jeder Hund, der falsch gehalten und behandelt wird, kann zu einer Gefahr für den Menschen werden. Das kann der Schäferhund genauso sein wie der Bobtail oder wie im vorliegenden Fall der Staffordshire-Bullterrier", mahnt Carola Schmitt von der Tierrechtsorganisation PETA. Seit Jahren fordert PETA von der Bundesregierung die Einführung eines Hundeführerscheins für jeden potentiellen Hundehalter. Ein solches Zertifikat ist in der Schweiz bereits Pflicht.
Die „Welt" zitiert die Ethologin Dorit Feddersen-Petersen als eine weltweit anerkannte Expertin für Verhaltensforschung: „Man kann den Begriff Kampfhund nicht an der Rasse festmachen", so Feddersen-Petersen. „Wie wurden die Tiere erzogen? Wie gut und zuverlässig können sie von ihren Menschen im Verhalten beeinflusst werden?", das seien wesentlich elementarere Fragen, um die Gefährlichkeit eines Tieres einzustufen.
Ein gefährlicher Hund sei nicht zwingend ein Kampfhund. Ein nicht allgemein sozialisiertes Wesen, das keine Rituale im Umgang mit Menschen gelernt hat, keine Tabuzonen kennt und Menschen gegenüber generell distanzlos ist, berge im Allgemeinen Gefahren für seine Umwelt. Die Rasse spiele dabei, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle.

Belegen könnte diese Theorie ein Fall, der erst vor Kurzem für Aufsehen sorgte. Im April diesen Jahres hatte ein Husky-Schäferhund-Mischling in Cottbus ein Baby lebensgefährlich verletzt.
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My line of thoughts about dogs is analogous. A dog reflects the family life. Whoever saw a frisky dog in a gloomy family, or a sad dog in a happy one? Snarling people have snarling dogs, dangerous people have dangerous ones. And their passing moods may reflect the passing moods of others.~ Sherlock Holmes in "The Creeping Man" (Deutscher Titel: "Der Mann mit dem geduckten Gang) von Sir Arthur Conan Doyle
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