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Alt 10.01.2010, 07:45
Keral Keral ist offline
Graf / Gräfin
 
Registriert seit: 27.09.2009
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Standard Rincewind erzählt

Hallo und guten Morgen,

ich bin Rincewind, von meinen neuen Menschen auch Klotzkopf, Urumbel oder auch einfach nur Rince gerufen. Da ich jetzt schon seit Anfang Dezember hier bin möchte ich Euch mal erzählen wie es mir in den letzten Wochen hier so ergangen ist.

Menschen sind seltsame Wesen. Ganz und gar verplant und stellen die komischsten Dinge an. Sie verlangen manchmal Sachen von mir, die ich einfach gar nicht verstehen kann. Z.B. da hat der weibliche Oberboss hier MEINEN Futternapf in der Hand. Oh Futter, es gibt nichts Schöneres für mich! Aber glaubt Ihr, dass die mir MEINEN Napf einfach so gibt? Pustekuchen, ich muss erst kurz sitzen, bevor mir meine Leckereien serviert werden. Je mehr ich versuchte den Napf zu erhaschen, notfalls mit zarten Springversuchen meinerseits, desto höher hielt die den Napf. Na gut, ich habs aufgegeben, einmal kurz hingesetzt, dann ist sie ja gnädig mit mir. Sie nennt das Ruhe reinbringen. Nun ja, lasst sei das ruhig glauben, ich habe meine eigene Art ihr zu sagen, dass das meine Geduld fürchterlich strapaziert. Ich kann nämlich Elfenstaub produzieren wie noch niemals zuvor ein Hund hier. Wir brauchen draußen keinen Schnee, ich färbe den grünen Küchenteppich einfach mit vielen weißen Riesenklecksen ein

Schlau bin ich, jawohl ganz schlau. Den Eimer mit dem Katzentrockenfutter hatte ich sofort auf gemacht und mich in Selbstbedienung geübt. Dass ich nachher einen fürchterlichen Durst hatte, sei nur am Rande erwähnt. Jetzt haben die Menschen alle Futterbehältnisse im Keller versteckt und sie müssen immer runter laufe, wenn wir gefüttert werden. Die sind mir bestimmt dankbar, dass ich so an ihre Gesundheit denke!

Im Dunkeln gehe ich immer noch nicht Gassi. Selbst so richtig in den Garten mag ich nicht. Einzig auf das Minirasenstück vor der Terrasse eile ich hin, denn da ist noch Licht aus dem Wohnzimmer. Oki Oberboss räumt dann immer am nächsten Morgen auf. Sie hat schon gemurmelt, dass sie für mich einen extra Komposthaufen anlegen muss, so eifrig würde ich „produzieren“. Im Hellen sind die Gassigänge ein wirkliches Vergnügen. Kiwi trabt aufgeregt und fröhlich vor mir her. Sie paßt höllisch auf mich auf und hat mir sehr glaubhaft versichert, dass sie niemals zuläßt, dass mir ein böser Hund oder Mensch etwas antut. So laufe ich in ihrer Gesellschaft immer entspannter. Jetzt wo hier so viel schöner Schnee liegt üben wir auch, dass ich ohne Leine unterwegs sein darf. Ich weiß ja, jedesmal wenn ich zu Bossi eile gibt es dort ein Leckerli. Also gehe ich auch ohne dass ich gerufen werden zu denen und bekomme ein kleines Schmankerl. Das ist meine Mittagsmahlzeit dann, so fleißig wie ich sammeln gehe.

Beim Anziehen des Halsbandes habe ich immer weniger Angst, aber wenn die Menschen mir ein Brustgeschirr anlegen, krieche ich immer noch auf dem Bauch. Eigentlich würde ich auch ohne Brustgeschirr draußen laufen, aber da ich doch nicht so gut sehe, erschrecke ich immer so schlimm, wenn meine Leute nach dem Halsband greifen um mich wieder an die Leine zu holen und gehe rückwärts. Beim Brustgeschirr habe ich viel weniger Angst vor dem Anfassen, da sind die Hände ja nicht direkt bei meinem Kopf.

Gestern habe ich Oberfrau eine ganz große Freude gemacht, ganz ehrlich stand ihr ein wenig Wasser in den Augen, als ich in meinem Bett lag, sie mich ansprach und ich den Kopf hob und sie kurzsichtig direkt ansah. Bisher bin ich immer nur hingelaufen und habe mich an sie gedrückt, aber Augenkontakt immer vermieden. Auch freue ich mich jetzt, wenn die Menschen zu mir kommen und mich streicheln. Ich zeige ihnen, dass ich das genieße. Vorher war immer starr und habe so getan, als wären die nicht da.

Insgesamt ist es hier gar nicht so übel kann ich Euch versichern und ich bin sehr gespannt was diese Leute noch so alles von mir und mit mir erleben. Seltsam sind die halt, stellen z.B. Bäume ins Haus, wo die doch in den Wald gehören, aber ich versuche mich anzupassen. Schließlich habe ich ja Kiwi und Cardhu und die meinten zu mir, dass die Menschen zwar spinnen, aber ich mich auf sie verlassen kann. Nun ja, bis ich das wirklich glaube wird wohl noch ein wenig Zeit vergehen.

Das wars für heute. Es grüßt Euch

Rincewind Klotzkopf


Hier bin ich Geburtstagsgast bei Keral mit ihrer Tochter und einem halben Cardhu
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