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Alt 21.04.2009, 13:53
Diva Diva ist offline
Erzherzog / Erzherzogin
 
Registriert seit: 03.07.2006
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Standard AW: Umzug mit Dogge - Erfahrungsbericht

Danke euch allen für euer Mitgefühl. Ja dieser Tag war wirklich schrecklich. papa kam um 9:00 Uhr zu uns ins Geschäft und hat den Schlüssel fürs neue Haus abgeholt und ist dann rausgefahren. Peer hat mit ihm telefoniert und da sagte er, ihm sei schlecht, aber wahrscheinlich wäre das vom Magen her. Dann hat er noch mal telefoniert und da sagte er, es geht schon wieder, aber er müsse aufhören, weil er sich übergeben muß. Er wollte keinen Arzt. und dann sind wir eh losgefahren. Ich habe noch versucht ihn paarmal zu erreichen, aber keine Antwort. Und als wir dann am Haus ankamen, lag er da. er sah eigentlich ganz friedlich aus, als würde er schlafen. Dann ging das chaos erst richtig los. Ich rief denn Notarzt. der kam mit Sirene an und noch ein Wagen mit einem Doktor und noch die Polizei. Sie konnten aber nur noch den Tod feststellen. Er wurde noch ans EKG angehängt, das natürlich nichts anzeigte. Der Doktor schrieb trotzdem nur eine vorläufige Todesbescheinigung aus, was zur Folge hatte, dass wir auf den Amtsarzt und auf die Kripo warten mußte. Wir kamen um kurz nach drei Uhr an, der Notarzt war um 15:20 da und der Amtsarzt hatte bis 19:00 Sprechstunde und konnte erst danach kommen. Das Haus war noch komplett leer und war natürlich auch nicht beheizt. Wir standen also alle, 2 Polizisten und wir beide nur dumm herum. Bis endlich der eine Polizist mit uns einsehen hatte und sagte wir dürften uns vom "Tatort" entfernen. Gottseidank war meine Freundin zuhause, die nur 7 km weg wohnte. Ihr Mann hatte an diesem Tag Geburtstag und wir duften trotzdem zu ihnen kommen und warten, bis der Anruf von der Polizei kam, dass der Amtsarzt jetzt da ist. Das war um halb acht Uhr abends. Wir fuhren also zurück, ein Kripobeamter sagte wir müssen draussen warten, da man den Tatort fotografieren müsse und alles kriminaltechnisch untersuchen müsse. Der Arzt sagte uns aber, dass es ein plötzlicher Herztod war. Papa ist umgefallen und war bereits unterm fallen schon tod. Das beweist auch die Platzwunde an seinem Hinterkopf, die kaum geblutet hat. Er beruhigte Peer, dass wir nichts hätten unternehmen können, auch wenn wir vor Ort gewesen wären und er solle sich ja keine Vorwürfe machen. Dann wurde Peer noch verhört und dann wurde der Staatsanwalt informiert. Der gab gottseidank die Leiche frei und so konnten wir endlich ein Bestattungsunternehmen beauftragen den Leichnam abzuholen. Was aber für mich der allerschlimmste Schock war, war als die Polizisten gegangen waren und ich wieder ins Haus ging. Papa lag ursprünglich vor der Toilette, die ist vom Eingang nicht direkt sichtbar. Aber als ich dann die Türe öffnete, hatte man ihn komplett ausgezogen und mitten im Gang abgelegt, nur mit dem Leichentuch bedeckt. Die Arme und Beine sahen seitlich hervor. Seine Kleidung lag daneben. Das war ein Anblick, den ich nicht so schnell vergessen werde.
Endlich um 21:40 kam der Leichenwagen und um ca 23:00 Uhr waren wir wieder zuhause. Das alles hätte nciht so lange gedauert, wenn der erste Arzt nicht eine vorläufige, sondern eine endgültige Todesbescheinigung ausgestellt hätte. Es war ja auch für ihn klar, dass es sich um einen Herztod handelte. Sogar die Polizisten konnten das nicht verstehen und auch die Rettungskräfte schüttelten nur verständnislos den Kopf.
Peer war vollkommen durcheinander. Nur gut, dass er Papas Tod nicht als ein schlechtes Zeichen für das neue Haus sieht - im Gegenteil: er sagt, dass Papa eigentlich davon gesprochen hatte, mit uns einziehen zu wollen. Das ging aber aus Platzgründen nicht. Nun ist er doch für immer bei uns.

Als wir am Samstag zum ersten mal mit dem LKW im neuen Haus ankamen, haben wir erst mal meine Mama vorgeschickt um die Blutflecken zu entfernen. Es war nicht viel, aber trotzdem. Diva hat auch ganz intensiv geschnüffelt. Da wundert es ja auch nicht, dass sie so durcheinander war.
Peer geht es jtzt schon viel besser. Wir mußten ja nicht nur das alte Haus renovieren, im neuen Haus alles wieder aufbauen, sondern nun noch auch die Wohnung vom Schwiegervater räumen, Papiere sichten, die Trauerfeier organisieren, das Auto verkaufen etc, etc. Da bleib nicht viel Zeit zum Nachdenken und das war auch gut so.
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mit Wasco, meinem Seelenhund (22.11.2003 - 01.10.2007) und Diva, die Grande Dame (27.06.2003 - 20.12.2014) im Herzen
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